Karl Ahles gibt das hohe Niveau vor

Die Reihe der Kammerkonzerte in Efringen-Kirchen startet am Sonntag. Mittlerweile besteht diese seit 66 Jahren. Karl Ahles, der Rektor der Efringer Schule, hatte 1957 im privaten Rahmen erstmals zu diesem Konzert eingeladen, das im Hof der „Alten Schule“ stattfand.

Aus diesem schlichten Beginn entwickelte sich die Konzertreihe im Lauf der Jahre zu einem angesehenen Podium für die Kammermusik, welches überregionales Interesse weckt. „Unser Hauptbestreben war, ist und muss bleiben, das künstlerisch hohe Niveau, für das unsere Konzerte bekannt sind, zu erhalten“, sagte Karl Ahles 1990.

Bildung war ihm wichtig

Ahles habe selbst im Orchester gespielt, erklärt Walter Kösters, der zusammen mit Eckhard Lenzing die Reihe derzeit verantwortet. „Bildung war ihm wichtig“, hält Kösters fest. Als Musiker habe der Rektor zudem den Wert der Musik gesehen. Den Schülern habe Ahles die Musik näherbringen wollen.

„Es gab schon immer Musiker, die europaweit oder weltweit auf Tour waren und ihre Auftritte hier hatten“, sagte Kösters. Begünstigt wurde dies, da Karl Ahles durch seine frühere Mitwirkung als Geiger im Baseler Kammerorchester von Paul Sacher viele persönliche Beziehungen zu hervorragenden Musikern hatte und aus diesem Fundus die Bestückung der Konzerte leisten konnte. Die Qualität der Musiker ist bis heute erhalten geblieben. Zudem wird weiterhin dem Nachwuchs eine Plattform geboten.

Um die Konzertreihe für die Zukunft unabhängig von seiner Person zu sichern, schlägt Karl Ahles 1987 die Weiterführung im Rahmen des Volksbildungswerks vor. Hierbei sind seine wichtigsten Helfer Karin Zimmer, Günter Schöning und Rainer Knaudt. Sie übernehmen ab 1990 die Gesamtorganisation der Kammerkonzerte. Ab Oktober 2011 erfolgte dann der Wechsel zu Walter Kösters und Eckhard Lenzing, die beide Musiker sind und in Efringen-Kirchen wohnen.

Reihe beginnt am Sonntag

Den Auftakt der vierteiligen Reihe bestreitet am Sonntag, 29. Oktober, ab 17 Uhr das Trio Ardor. Das zweite Konzert am 28. Januar hat einen direkten Bezug zu Efringen-Kirchen. Sängerin Isabelle Gichtbrock, die heute in Zürich lebt, ist dort aufgewachsen. Das Junge Podium, so der Titel am 14. April, bietet Pianistin Maria Kompan Gelegenheit sich vorzustellen, die zwar Ukrainerin ist, derzeit jedoch in Weil am Rhein lebt. Sie wird mit Janina Starkloff (Violine) auftreten, die in Freiburg Abitur macht und dann in Basel Musik studieren will. Den Schlusspunkt setzt dann die Winterreise, so der Titel am 16. Juni.

Trio Ardor mit dem Auftakt

Das erste Kammerkonzert der Saison 2023/2024 wird am Sonntag, 29. Oktober, ab 17 Uhr im Saal der Alten Schule in Efringen-Kirchen stattfinden. Die Saison eröffnet das Trio Ardor, Angela Rossel (Violine), Ruth Maria Rossel (Violoncello) und Stephanie Knauer (Klavier), heißt es in der Ankündigung. Die Musikerinnen kommen aus Augsburg und gastierten bereits in vielen Ländern. Das Trio ist neben den gemeinsamen Auftritten auch solistisch erfolgreich. Ihr breit gefächertes Repertoire wurde mit Preisen und Ehrungen gewürdigt. Das Programm des Konzerts ist mit berühmten Werken der Literatur für Klaviertrio ausgewählt. Zuerst erklingt das Trio op.11 von Ludwig van Beethoven. Es ist wegen seinen Variationen über ein Thema einer damals berühmten Arie aus der komischen Oper von Joseph Weigl „Der Kosar aus Liebe“ im dritten Satz populär geworden. Im Anschluss ist eine Triobearbeitung des „Säbeltanzes“ aus dem Ballett„Gayaneh“ und des „Adagio“ aus „Spartakus“ von Aram Chatchaturian zu hören. Das Trio op.49 in d-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy, beschließt das Konzert. Die Abendkasse öffnet ab 16.15 Uhr.