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Efringen-Kirchen Keine Scheu vor deutlichen Worten

Reinhard Cremer
Stets engagiert und streitbar: Dietmar Fischer an seinem 80. Gebuurtstag im Dezember. Foto: Reinhard Cremer

Mit 80 Jahren ist Dietmar Fischer noch aktiv

Von Reinhard Cremer

Efringen-Kirchen. Nichtstun und sich raushalten ist nicht seine Sache. Im Jahre 1984 bezog Dietmar Fischer mit seiner Ehefrau Ingeborg das eigene, neu gebaute Haus in Efringen-Kirchen und mischt seitdem munter im Gemeindeleben mit. Am 6. Dezember vollendete er sein 80. Lebensjahr.

„Geboren wurde ich, mehr oder weniger per Zufall, im Jahre 1942 in Lörrach“, sagt der Jubilar augenzwinkernd. Seine Eltern wohnten zu der Zeit „als Besatzer“ in Frankreich, in St. Louis. Um zu vermeiden, dass der Sohn die französische Staatsbürgerschaft bekam und später in Frankreich wehrpflichtig werden würde, ging’s vor der Geburt über die Pontonbrücke über den Rhein.

Schon als Schüler engagiert

In Weil besuchte er zuerst die Leopoldschule, wechselte dann aufs Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach und anschließend auf die Höhere Handelsschule. Danach machte er eine Ausbildung zum gehobenen Dienst am Finanzamt Lörrach. Schon als Schüler hatte er Ämter inne: Klassensprecher, Kassierer und Gruppenleiter beim CVJM sowie Vorsitzender des Stadtjugendrings Weil am Rhein. In dieser Funktion führte er die „Wochen des gutem Films“ ein und verteilte Stadt-Zuschüsse an die angeschlossenen Vereine. Legendär waren die unter dem Namen „Cola-Bälle“ bekannt gewordenen Jugend-Tanzabende in der Turnhalle der Leopoldschule.

Bis ins Jahr 2001 blieb der Jubilar dem Finanzamt treu, unter anderem im Auftrag des Landesrechnungshofs als Prüfer der Finanzämter. Kein Job, in dem man Beliebtheitspunkte sammeln konnte. Aber das war und ist eh nicht seine Art.

Personalrat, Steuergewerkschaft, CDU

Ob als Vorsitzender des Personalrats beim Finanzamt, als Vorsitzender des Ortsverbands der Deutschen Steuergewerkschaft, als stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU, als deren Kreisschatzmeister und später 20 Jahre lang als Vorsitzender der CDU Efringen-Kirchen: stets legte er den Finger zielsicher in die Wunde. Wer ihn noch nicht kannte, lernte ihn als Vorsitzenden des Gewerbevereins Efringen-Kirchen kennen, den er 16 Jahre lang leitete.

Ehrenvorsitzender im Gewerbevereins

Als Ehrenvorsitzender und zweiter Vorsitzender bringt er sich noch heute aktiv ein. Gemeinsam mit dem Vorstand erweiterte er den seit 1987 bestehenden Weihnachtsmarkt. Doch gerade der war es, der das Verhältnis zur Gemeinde knirschen ließ – wegen der aus Sicht des Vereins mangelnden Unterstützung. Positiv hebt Fischer hervor, dass die Gemeinde den Güterschuppen zur Unterbringung der Marktstände zur Verfügung stellte.

Auf Fischers Initiative geht auch die Einführung des Bürgertelefons zurück, ebenso wie Bürgerstammtische, der „Markgräfler Abend“ oder Buchvorstellungen. Beim Gewerbeverein führte er den „Unternehmerpreis“ ein, mit dem unternehmerische Leistungen in der Gemeinde gewürdigt werden. Durch Corona und nachlassendes Interesse sei das Gewerbevereinsschiff arg ins Schlingern gekommen, bedauert der langjährige Vorsitzende.

Seit 2007 ist Fischer selbstständig mit eigener Steuerberaterkanzlei. Bis 2020 war er stellvertretender Landesschatzmeister des Bundes der Selbständigen. Auch heute noch sitzt der 80-Jährige täglich ab 7 Uhr in seinem Büro im Obergeschoss des Hauses im Lettenacker.

Kritischer Blick auf die Politik

Von dort aus begleitet er kritisch das Geschehen, insbesondere das politische. Beruflich lässt er es inzwischen ruhiger angehen. Unterstützung findet er in seiner Frau, die ebenfalls vom Steuerfach ist. Nur zur Ruhe setzen wird er sich wohl nicht sobald...

Wenn er denn mal nicht für seine Mandanten am Schreibtisch sitzt, kann man ihn und seine Frau in allen Ecken der Welt antreffen. „Reisen ist meine, ist unsere Leidenschaft“ sagt er. Bereits 20 mal waren sie auf ihrer Lieblingsinsel Teneriffa. Des Weiteren stehen Konzertbesuche auf der Agenda.

Bewegung findet der Jubilar, dem man sein Alter nicht ansieht, bei Gartenarbeit und Spaziergängen mit seiner Frau – gerne auch im Elsass.

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