Efringen-Kirchen Kirschessigfliege im Fokus

Weiler Zeitung
Die Kirschessigfliege, hier an einer Spätburgunder-Traube, beschäftigte die Obst-Erzeuger im Vorjahr stark. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Steinobsttag: Hitzewelle verhindert Ausbreitung des Schädlings

Welmlingen (os). Die Kirschessigfliege (KEF) hat die Obst-Erzeuger nach einem vergleichsweise ruhigen Jahr 2015 im zurückliegenden Wirtschaftsjahr 2016 stark beschäftigt. Deshalb waren die Ausführungen zum Thema Pflanzenschutz beim 26. Markgräfler Steinobsttag in Welmlingen am Montag auf diesen Schädling fokussiert.

Thomas Köninger vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald informierte die rund 80 Teilnehmer darüber, dass die KEF vor allem bei den frühen Kirschensorten sowie den anderen Beeren im Frühsommer ziemliches Kopfzerbrechen bereitete. Die durch die Nässe aufgeplatzten Kirschen nämlich boten eine ideale Angriffsfläche für den Schädling und sorgten auch dafür, dass dieser sich schnell vermehren konnte. Die Hitzewelle Anfang Juli wirkte dann aber doch beruhigend, denn der Schädling mag zu hohe Temperaturen nicht. Hitze und weitere Pflanzenschutz-Einsätze hatten im Sommer vorigen Jahres dafür gesorgt, dass späte Kirschen und Zwetschgen doch noch akzeptable Ergebnisse brachten.

Das Präparat Mosbilan wirke bei KEF-Befall nicht so gut, musste aber wegen des Befalls mit der Kirschfruchtfliege trotzdem ausgebracht werden. Die gut wirksamen Produkte Spintor und Exirel mussten 2016 in erheblichem Umfang eingesetzt werden. Das erhöhte für die Erzeuger nicht nur den Arbeitsaufwand, sondern auch die Kosten erheblich, hatte zuvor Geschäftsführer Lorenz Boll vom Erzeugergroßmarkt Egro betont. Köninger führte zur Zulassungsproblematik auf, dass davon auszugehen sei, dass 2017 Spintor und Exirel „Notfall-Zulassungen“ erhalten werden.

Er sprach auch die Thematik „räumliche Spritzabstände“ an. Demnach müsse zu öffentlichen Flächen ein Mindestabstand von fünf Metern eingehalten werden. Ein gutes Mittel zur Vermeidung des „Abdrifts“ von Spritzmitteln aller Art sei eine Einnetzung der Anlagen, erläuterte Kurt Wagner vom Spezialhersteller Wagner GmbH in Ehrenkirchen. Er informierte auch über neue Verfahren des KEF-Massenfangs, etwa mit Schlaufen- und Becherfallen. Diese Verfahren seien zwar recht effizient, allerdings nur Bausteine in einem Gesamtkonzept der KEF-Bekämpfung und in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln. Wie sich die aktuelle Frostperiode auf den Schädling und sein Auftreten im nächsten Frühjahr und Frühsommer auswirkt, kann, so hieß es in Welmlingen, noch nicht abgeschätzt werden. Dazu liegen, da es in den zurückliegenden vier, fünf Jahren und damit seit Beginn der KEF-Problematik hierzulande, keine längeren Frostperioden gab, keine Erfahrungswerte vor.

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