Efringen-Kirchen Knappe Mehrheit für Stall

Weiler Zeitung
Der Technische Ausschuss stimmte mehrheitlich für den Schafstall in Mappach. Symbolfoto: sba Foto: Weiler Zeitung

Bauen: Technischer Ausschuss berät über das Vorhaben in Mappach

Von Saskia Scherer

Nach dem Ortschaftsrat hatte nun der Technische Ausschuss der Gemeinde Efringen-Kirchen über den geplanten Schafstall in Mappach (wir berichteten) zu entscheiden. Er folgte dessen Entschluss nicht, sondern stimmte dem Bauantrag mehrheitlich zu.

Efringen-Kirchen. Der Beschlussvorschlag, dem Bauantrag nicht zuzustimmen, wurde mit vier Nein-Stimmen, drei Ja-Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt.

„Wir werden gehört, weil wir die Gemeinde sind, die es trifft“, erklärte Bürgermeister Philipp Schmid in der Sitzung am Montagabend. Aber das letzte Wort habe ohnehin das Landratsamt. Wenn das Bauvorhaben nicht als privilegiert beurteilt werde (da es im Außenbereich entstehen soll), werde es ohnehin abgelehnt. Die Stellungnahme des Landratsamts, Fachbereich Landwirtschaft und Naturschutz, liegt bisher noch nicht vor.

„Das ist für mich auch unwichtig – ich finde, der Stall sollte befürwortet werden“, meinte Ausschussmitglied Hanspeter Buck. Martin Alwin schloss sich ihm an.

Mappachs Ortsvorsteher Helmut Grässlin stellte klar: „Uns ging es nicht um die Haltung von Schafen, sondern um die Privilegierung sowie die Tatsache, dass die Schafe nicht dem Antragsteller, sondern dem SAK in Lörrach gehören. Wir fanden, dass man den Stall zu den Schafen bringen sollte und nicht umgekehrt.“

Ein Anwohner merkte an, dass der Antrag in Lörrach abgelehnt worden sei und es sich um mehr als 100 Schafe handele. Laut Schmid war dies dem Ausschuss nicht bekannt – sei aber für die Entscheidung ohnehin irrelevant.

Antragsteller Volker Weiss, der in der Sitzung ebenfalls anwesend war, konnte das auch nicht so stehen lassen: „Ich bin der Tierhalter, das läuft alles auf mich.“ Er sei Landwirt im Nebenerwerb und die Fläche werde seit Generationen bewirtschaftet. „Bisher hat das niemanden gestört.“ Der Anwohner wies noch darauf hin, dass der Stall auf drei Seiten von Wohnbebauung umgeben sein würde und Weiss doch ein Stück weiter außerhalb bauen könnte. „Nur, wenn er privilegiert ist“, stellte der Bürgermeister klar.

Rudolf Ritz fand, dass man sich in einem kleinen Dorf eigentlich nicht daran stören dürfe, wenn ein Betrieb entscheide, Tiere zu halten. „Für mich ist das normal, aber die Kinder heutzutage können mit dem Thema Tiere kaum noch etwas anfangen.“ Dennoch sollte geprüft werden, ob es eine andere Möglichkeit gebe – und auch miteinander zu reden sei wichtig. Denn es gelte auf jeden Fall, den Dorffrieden zu wahren. „Das Thema Alternativflächen war auch im Gespräch, aber für den Antragsteller kam das nicht in Frage“, berichtete Ortsvorsteher Grässlin. Dieser wolle die Tiere zu Hause haben und zu Fuß zu ihnen gehen können.

Der Schafstall soll als Winterdomizil für die Tiere dienen, die als „Landschaftspfleger“ rund um Lörrach-Stetten und am Tüllinger Weiden abgrasen. In Mappach werden Lärm- und Geruchsbelästigung befürchtet.

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