Kammermusik: Organisatoren stellen vielfältiges Programm für die Saison 2019/20 vor
Mit der neuen Konzertsaison lassen die Organisatoren der Kammerkonzerte Efringen-Kirchen bewusst die eine oder andere Überraschung auf sich zukommen. Denn viele Musiker gastieren zum ersten Mal im Saal der „Alten Schule“. Eine Konstante ist dagegen das weiterhin hohe Niveau: Denn erneut sind Künstler von internationalem Rang zu Gast.
Von Ingmar Lorenz
Efringen-Kirchen. Gleich mit dem ersten Konzert der Saison 2019/20 steht ein ebenso ungewöhnliches wie hochkarätiges Ensemble auf der Bühne. „Tityre“ laden mit Oboe, Klavier und gesprochenen Beiträgen zu einer Reise durch die Musikgeschichte ein. Im Zentrum stehen dabei die Werke großer Komponistinnen. Einen Auftritt des „Ensemble Tityre“ habe man bereits seit einiger Zeit im Auge gehabt, sagt Walter Kösters, der die Kammerkonzerte gemeinsam mit Eckhard Lenzing organisiert. Da das Ensemble normalerweise aber auf den großen Bühnen zu Hause ist, galt es abzuwarten, bis sich ein Gastspiel in Efringen-Kichen in den Zeitplan der Musiker integrieren lässt. „Dass es nun geklappt hat, freut uns natürlich sehr“, sagt Kösters.
Von der „Alten Schule“ in die Elbphilharmonie
Ein Blick auf den Terminkalender des „Ensemble Tityre“ zeigt, wie gefragt die Musiker sind. Denn unmittelbar nach dem Gastspiel in Efringen-Kirchen steht ein Auftritt in der Hamburger Elbphilharmonie auf dem Plan. Zugleich wird auch deutlich, wie beliebt die Auftritte in Efringen-Kirchen bei den Musikern sind. „Die Musiker fühlen sich bei uns wohl“, erklärt Kösters. Längst hat sich die besondere Stimmung bei den Konzerten unter den Musikern herumgesprochen, und die Kammerkonzerte Efringen-Kirchen sind weit mehr als ein Geheimtipp. „Wir bekommen inzwischen so viele Anfragen, dass wir sie kaum noch alle beantworten können.“
Mit dem „Alcina Quartett“ bietet die Konzertreihe im Rahmen des „Podiums junger Künstler“ dem Nachwuchs eine Plattform. Auch dabei achten die Veranstalter auf Qualität. „Die Musiker haben als Solisten verschiedene Preise gewonnen“, erklärt Kösters. Mit Beethoven und Ravel wird das Basler Ensemble anspruchsvolle Werke zu Gehör bringen.
Mit dem Auftritt von Matthis Bereuter steht dann seit langer Zeit wieder ein Klavier-Rezital auf dem Programm. „Der Schwerpunkt der Reihe liegt normalerweise eher auf Ensembles“, sagt Kösters. Grund sei, dass die Organisatoren zahlreiche Kontakte zu Orchester-Musikern in Basel haben, die häufig auch Kammermusik machen. „Das Klavier steht deshalb nicht unbedingt im Fokus, obwohl es natürlich auch zur Kammermusik dazugehört.“
Bereuter und die Organisatoren kennen sich bereits seit langer Zeit, und es ist nicht der erste Auftritt des Pianisten im Rahmen der Efringen-Kirchener Kammerkonzerte. „Vor diesem Hintergrund wird es sehr spannend sein, die Entwicklung zu sehen“, freut sich Kösters auf Bereuters Auftritt.
Zum Abschluss der Konzertsaison beschreiten die Organisatoren dann nochmals unbekannte Wege. Mari Angeles del Valle wird auf dem Saxofon unter anderem Werke von Schuhoff, Hindemith und Schumann präsentieren. Begleitet wird die Spanierin am Klavier. Zudem stehen Werke auf dem Programm, die auch den Organisatoren unbekannt sind. Denn das Saxofon ist in der Welt der Kammermusik nur selten anzutreffen.
Programm mit vielen Facetten
„Der Ansatz für diesen Programmpunkt waren die Erfahrungen, die wir bei anderen Auftritten mit außergewöhnlicher Besetzung – etwa Akkordeon und Cello – gemacht haben. Das kam super an“, beschreibt Kösters die zusätzliche Facette, die das Konzertprogramm dadurch bekommt.
Mit ein wenig Risiko seien solch ungewöhnliche Programmpunkte zwar verbunden, aber Kösters und Lenzing sind sich sicher, dass das Publikum bereit ist, sich darauf einzulassen. „Viele unserer Konzertbesucher kennen sich in der modernen Musik wahnsinnig gut aus“, weiß Kösters.
Insgesamt sei das Programm in der kommenden Saison sehr gemischt noch bunter als sonst. Unverändert bleibt neben dem hohen Niveau aber die grundlegende Struktur des Programms: Wie üblich finden die Konzerte sonntags ab 17 Uhr im Saal der „Alten Schule“ statt. Der Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt zwölf Euro. Jugendliche unter 16 Jahren haben freien Eintritt.
