^ Efringen-Kirchen: Lese verzögert sich dieses Jahr - Efringen-Kirchen - Verlagshaus Jaumann

Efringen-Kirchen Lese verzögert sich dieses Jahr

Weiler Zeitung
Auf ihren Flugstrecken fügen Stare den Reben Schäden zu. Foto: sba

Weinbau: Stare und Kirschessigfliegen schädigen das Wachstum der Reben

Markgräflerland . Froh über den Niederschlag in der vergangenen Woche kann nicht nur die Natur, sondern können auch die Weinbauern sein. Die Niederschlagsmengen fielen jedoch unterschiedlich aus: 92 Millimeter in Fischingen, 100 in Blansingen, 39 in Liel, 30 in Zunzingen, 55 in Heitersheim, 39 in Kirchhofen, 42 in Mengen und 34 Millimeter in Freiburg. Diese Niederschläge hätte nun den stockenden Assimilattransport und damit die stockende Traubenreife insbesondere bei den Burgundersorten wieder in Schwung gebracht, teilt die Weinbauberatung mit. „Erste einzelne Mostgewichtsmessungen zeigen, dass Gutedel fast identisch, Müller-Thurgau leicht verzögert und die Burgundersorten deutlich verzögert gegenüber 2018 liegen“, hebt Weinbauberater Hansjörg Stücklin hervor.

Daraus könne geschlossen werden, dass sich der Lesestart etwas nach hinten verlagert hat. „Ich schätze, dass sich der Lesebeginn bei den Burgundersorten in die zweite Septemberwoche (7. bis 10 September) verschieben wird“, kündigt Stücklin an.

Kirschessigfliegen und Stare schaden Reben

Probleme bringen derzeit die ersten Starenschwärme, insbesondere im Raum Mengen-Tunsel sind sie bereits eingetroffen. Dort seien auch schon Schäden an den Trauben verursacht worden.

Der Vogelfraß durch Starenschwärme könne große wirtschaftliche Schäden in Weinbergen anrichten, so Stücklin. Darum werden auf einzelnen Gemarkungen zur Verhinderung stationäre Schuss- oder andere Vergrämungsapparate aufgestellt. Dies führe vereinzelt zu Beschwerden in der Bevölkerung. Bei jedem Vergrämungsapparat sollte laut Weinbauinfo im Interesse der Nachbarschaft immer geprüft werden, ob dieser Apparat notwendig ist sowie wann zwingend mit der Vergrämung begonnen werden muss und ob Mindestabstände dabei eingehalten werden.

Die Schuss- oder „Pieps“-Apparate sollten erst aktiviert werden, wenn die Starenschwärme beginnen, sich in Weinbergnähe aufzuhalten. Bei zu frühem Beginn seien Gewöhnungseffekte wahrscheinlich.

Auch die Kirschessigfliegen machen es den Winzern derzeit nicht leicht. Besonders attraktiv für die Eiablage sindzum Beispiel die roten und rötlichen Rebsorten sowiefeucht-warme Witterung oder auch schattige, feuchte, kühle und dichte Laubwände sowie dichter Traubenbehang. Auch Oidium (Pilzbefall) sowie Vogel-, Mäuse- und Insektenfraß sowie Fäulnis und die Nähe zu Wald, Hecken, Steinobst und Beerenfrüchten fördern die Ablage.

Maßnahmen gegen den Befall sind laut dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg (WBI) unter anderem die intensive Beobachtung im frühen Stadium sowie angepasstes, termingerechtes Entblättern der Traubenzone und das Vermeiden von Schatten um die Reben.

Das Monitoring mit Essigfallen gibt Hinweise auf einen Kirschessigfliege-Befall in einzelnen Parzellen oder Bereichen.

Bei nachgewiesener Eiablage können Pflanzenschutzmaßnahmen erwogen werden. Dabei sollten die zuvorangegebenen Rebsorten und Risikofaktoren beachtet werden, so das WBI. Aufgrund von Resistenzgefährdung sollten die Mittel entsprechend einem von der Beratung empfohlenen Resistenzmanagement eingesetzt werden. Besonders zu beachten ist die Bienengefährlichkeit einzelner Mittel.

Wenn keine Eier gefunden werden, sei eine Bekämpfung nicht erforderlich.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading