Zwei Bauvorhaben beschäftigen den Bauauschuss
Ein geplantes Hotel sowie – wenn auch in geringerem Maße – ein Parkplatz für Wohnmobile, beides in Kleinkems, treiben die Anwohner um. Bei der Sitzung des Technischen Ausschusses des Gemeinderats Efringen-Kirchen wurden am Montagabend die Sitzplätze knapp.
Von Beatrice Ehrlich
Efringen-Kirchen - Neben der Befürchtung, mit einem „Online-Hotel“ mit Leuchtreklame das bisher an einem nahegelegenen Autobahnparkplatz beheimatete Rotlicht-Milieu ins Dorf zu holen, macht den Bürgern auch die Lichtverschmutzung am geplanten Standort Am Gehält 11 Sorge. Das Hotel mit 29 Zimmern soll auch dem nachgebesserten Bauantrag zufolge mit einer großen Werbetafel mit dem Schriftzug „Hotel Lö“ errichtet werden. Entsprechende Einwände waren bereits bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung vorgebracht worden, wo das Projekt anschließend regelrecht abgeschmettert wurde. Nun hakte eine Anwohnerin im Bauausschuss nach: Die geplante Werbeanlage auf dem Dach leuchte direkt ins zweite Obergeschoss eines nahegelegenen Gebäudes. Die Platzierung der Werbetafel so, dass sie vom Gebäude weg und hin zur Straße leuchte, sei eine mögliche Auflage des Landratamts, gab Schmid zu bedenken. Ein weiterer Einwand bezog sich auf die Zahl der Parkplätze, die zwar von zunächst 15 auf jetzt 22 erhöht worden ist, aber dennoch unter der der Hotelzimmer liege.
Die Vorschriften des Bebauungsplans „Vollenburg-West“ seien erfüllt, unterstrich Bürgermeister Philipp Schmid. Er regte dennoch an, die von der Verwaltung vorgeschlagene Zustimmung zu dem Bauvorhaben mit einem Zusatz zu versehen, dem zufolge die im Ortschaftsrat geäußerten Bedenken dem Landratsamt noch einmal gesondert vorgetragen werden sollten. „Wenn wir jetzt ablehnen, laufen wir Gefahr, dass das Landratsamt durch seine Entscheidung unseren Beschluss aufhebt“, warb Schmid für den modifizierten Beschlussvorschlag. Dem schlossen sich sechs Gemeinderäte an, zwei weitere stimmten dagegen, bei einer Enthaltung.
Auch zu einem weiteren Bauvorhaben in Kleinkems gab es im Bauausschuss Gesprächsbedarf: Der Antragssteller aus Istein möchte auf einem bisherigen Gartengrundstück an der L 137 nördlich des Autohauses Ott einen Wohnmobilstellplatz errichten. Angedacht sei ein Transitplatz, auf dem Wohnmobilisten nach vorheriger Online-Buchung zum Übernachten einchecken, um am nächsten Morgen wieder weiterzufahren, erläuterte der Antragsteller, der auch in der Sitzung anwesend war und selbst einen entsprechenden ersten Entwurf angefertigt hatte. Der Platz soll geteert und mit jeweils einer Schranke zur Ein- und Ausfahrt versehen werden. Der Nachfrage aus den Reihen der Zuhörer, ob denn auch für die Hinterlassenschaften der Camper entfernt würden, gab er zur Antwort, dies sei selbstverständlich, weil dort sonst sehr schnell kein einzige Camper mehr sein Wohnmobil abstellen würde.
„Das geht nicht geräuschlos“, mahnte Bernd Münkel (FDP), und Selina Denzer (Grüne) ergänzte, entlang des betreffenden Grundstücks an der Rheinstraße parkten bereits jetzt „unfassbar viele Autos“, während Hans-Peter Buck (SPD) den innovativen Charakter des Projekts als positiv hervorhob. Dieser Sicht schloss sich letztlich die große Mehrheit des Ausschusses an, bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung.
