Efringen-Kirchen Maisernte sorgt für Enttäuschung

Weiler Zeitung

Landwirtschaft: Wichtigstes Produkt in der Region leidet unter Trockenheit / Getreidejahr dennoch gut

Die Landwirte im Markgräflerland haben Ende Oktober das Ackerbaujahr mit dem letzten und gleichzeitig wichtigsten Produkt, dem Mais, abgeschlossen. Die Ergebnisse sind insgesamt vergleichsweise gut.

Von Ralph Lacher

Efringen-Kirchen. Der Mais allerdings enttäuschte – was aber schon länger erwartet wurde angesichts der lang anhaltenden Trockenheit und Hitze, erklärt Rolf Heß, Leiter des Referats Pflanzenbau beim Lörracher Landratsamt. Die anderen Produkte im Getreidebau hätten die Bauern gerade noch rechtzeitig ernten können, ohne dass sie zu sehr unter „Trockenstress“ litten.

Mais bereitete schon im Sommer Sorgen

Der Mais habe schon im Sommer Sorgen bereitet. Diese wurden letztlich mit der sehr früh abgeschlossenen Ernte bestätigt. Üblicherweise werde er im November geerntet. „Dieses Jahr war aber schon Ende Oktober so gut wie alles drinnen“, berichtet Heß. Durch die Hitze und Trockenheit blühte der Mais nicht nur relativ spät, sondern entwickelte besonders in den flachgründigen Böden kaum oder sehr kleine Kolben.

Das trifft vor allem auf die wenig Feuchtigkeit speichernden Kies-Böden im Rheinvorland zu, während die anderen Standorte, etwa die auf dem Kapf, in Egringen, Huttingen oder Blansingen sowie im Kandertal mit ihren Löss-Lehm-Böden weniger stark von der Trockenheit betroffen waren. Die Mengenergebnisse auf den kieshaltigen Böden von Rheinfelden bis Efringen-Kirchen und Schliengen liegen bei zwischen drei und sechs Tonnen je Hektar, was einem Wert von zwischen 25 und 50 Prozent eines durchschnittlichen Mais-Jahrs entspricht.

Die Preissituation sei beim Mais recht gut mit etwa 160 Euro für die Tonne – und der Aufwand sei durch weniger Pflanzenschutzaufwand und keinerlei Trocknungskosten geringer. Trotzdem könne der gute Preis die deutlich geringere Menge nicht ausgleichen. Denn auch in den weniger Einbußen aufweisenden Regionen blieb man mit knapp elf Tonnen vom Hektar unter „normalen Jahren“, so Heß.

Die Weizen-Ernte dagegen habe Ende Juli, Anfang August gute Mengenerträge gebracht, obwohl das Getreide zu schnell reifte. Durch die Hitze seien die Körner zwar etwas kleiner ausgefallen; mit durchschnittlich neun Tonnen vom Hektar sei aber ein knapp durchschnittliches Ergebnis erreicht worden.

Vor dem Weizen stand die Wintergerste zum Drusch an. Diese Erträge werden als durchschnittlich bis gut eingeschätzt mit etwa acht Tonnen je Hektar.

Kostendeckend arbeiten ist möglich

Zwischen 170 und 180 Euro gibt es derzeit für die Tonne Weizen. „Das liegt immerhin etwas über dem Wert von etwa 160 Euro, den ein Getreidebauer braucht, um kostendeckend zu arbeiten.“

Die Feuchtewerte aller Getreidearten lagen bei zwölf Prozent und weniger. So entfielen Trocknungskosten, die den Erzeugerpreis belasten. Deshalb könne man, auch angesichts der Missernten in anderen Teilen der Republik und europaweit, von einem noch guten Getreidejahr im Markgräflerland sprechen.

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