Efringen-Kirchen Mehr Umsatz – wenig Menge

Weiler Zeitung
Die Spargelernte war mit ein Faktor für die trotz ungewöhnlicher Witterung gute Bilanz des Egro Südbaden. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Erzeugergroßmarkt: 16 Millionen Umsatz mit Obst und Gemüse aus der Region

Die schlechten Ernteerwartungen der Obst- und Gemüsebauern im Markgräflerland trafen zumindest teilweise ein. Allerdings erzielte der Erzeugergroßmarkt Südbaden (Egro) Oberrotweil/Efringen-Kirchen 2017 einen rund neun Prozent höheren Jahresumsatz, sagte Egro-Geschäftsführer Lorenz Boll bei der Generalversammlung der Genossenschaft am Dienstagabend in Oberrotweil.

Von Ralph Lacher

Efringen-Kirchen. „Mit 16 Millionen Euro Umsatz mit Obst und Gemüse unserer Erzeuger liegen wir um 1,2 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis“, so Lorenz Boll. Davon entfielen auf Obst 12,3 Millionen Euro für 5942 Tonnen und auf Gemüse 3,6 Millionen Euro für 896 Tonnen.

2017 habe man wie 2016 ungewöhnliche Witterungsbedingungen gehabt, sagte Boll beim Blick zurück. Das insgesamt bessere Ergebnis habe nur erzielt werden können durch das große Einzugsgebiet des Großmarktes vom nördlichen Breisgau bis ins Dreiländereck. Denn die frühen und niedrigen Lagen wie etwa am Kaiserstuhl oder im Süden der Bereich Efringen-Kirchen, Fischingen, Binzen, Ötlingen, Haltingen und Weil am Rhein bis Grenzach-Wyhlen hatten enorme Mengeneinbußen von 80 Prozent, so der erfahrene Obst- und Gemüse-Vermarkter. In den höheren Lagen im Markgräflerland, also etwa in Blansingen, Huttingen, Wintersweiler und auch auf der Efringen-Kirchener Britsche sowie im Kander- und im oberen Eggenertal gab es dagegen eine überdurchschnittlich gute Ernte, erklärte Boll weiter.

Die Spargelernte war vom Frost kaum beeinflusst. Der Großmarkt handelte mit rund 860 Tonnen, 15 Prozent mehr als 2016. Dafür erzielte man gute Preise mit insgesamt 3,6 Millionen Euro. Feste Preise bei sehr guter Qualität wiesen die Erdbeeren auf, so dass man mit 2100 Tonnen einen Umsatz von sechs Millionen Euro erzielte.

Mit 330 Tonnen Johannis-, Stachel-, Brom- und Himbeeren erzielte der Erzeugerbetrieb rund 1,2 Millionen Euro. Die Kirschenernte lief recht gut, allerdings mit sehr deutlichen regionalen Unterschieden. 470 Tonnen Tafelkirschen bekam der Großmarkt angeliefert, das sind nur fünf Prozent weniger als 2016. Vermarktet wurden sie für 1,6 Millionen Euro. Bei den Industriekirschen war die Ernte sogar besser als im nasskalten Vorjahr mit 820 Tonnen, die für knapp eine Million Euro vermarktet wurden. Während die Erzeuger in den höheren Lagen sehr gute Mengenergebnisse hatten, waren in den niedrigeren Lagen die Mengeneinbußen enorm, bis zu 80 Prozent. Neben der Höhenlage sei auch wichtig gewesen, dass die Erzeuger mit Beregnung und/oder Überdachung ihrer Kirschenanlagen gegen Frost vorgesorgt haben. Sie erzielten dann auch gute Ergebnisse und konnten sich über gute Preise, rund zehn Prozent über dem Vorjahr, freuen.

Für 1300 Tonnen Zwetschgen erzielte der Egro 1,7 Millionen Euro. Das Preisniveau war hier sehr hoch, belegte Boll mit Vergleichszahlen: 2016 erzielte man mit 2100 Tonnen Zwetschgen 1,75 Millionen Euro.

Schwach waren die Apfel-und Birnen-Ernte mit 630 000 Euro für 1010 Tonnen Äpfel und 11000 Euro für 180 Tonnen Birnen. Insgesamt habe man in Mengenhinsicht das schwächste Jahr seit 2010 gehabt, in Umsatzhinsicht aber erfreulich gute Ergebnisse geschrieben, sagte Boll abschließend und freute sich, den Erzeugern mitteilen zu können, dass es deshalb eine Warenrückvergütung von 1,4 Prozent auf den Umsatz des jeweiligen Mitglieds geben werde.

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