Efringen-Kirchen Mit dem Blick für das Besondere

Weiler Zeitung
Der Künstler Arthur Gräßlin, dessen Werke derzeit in der Mediathek in Efringen-Kirchen ausgestellt sind, verstand es, in seinen Bildern besondere Stimmungen einzufangen. Foto: Ingmar Lorenz Foto: Weiler Zeitung

Ausstellung: Mediathek Efringen-Kirchen zeigt Bilder des 2017 verstorbenen Künstlers Arthur Gräßlin

Arthur Gräßlins Bilder, die derzeit in der Efringen-Kirchener Mediathek gezeigt werden, zeugen nicht nur von einem guten Auge und einer sicheren Hand, sondern auch von einem Gespür für Stimmungen und Situationen. Das Besondere der Welt, in der er lebte, hat der Künstler in seinen Werken festgehalten.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen. „Die Kunst war immer ein fester Bestandteil unserer Familie“, erinnert sich Andrea Mack, die Tochter des vor zwei Jahren verstorbenen Künstlers. Denn bereits im Alter von 18 Jahren hat ihr ursprünglich aus Alt-Weil stammender Vater nach einem schweren Unfall mit der Malerei begonnen. Bei der Wahl seiner Motive griff Gräßlin auf seine eigenen Beobachtungen und Erfahrungen zurück. So stellte er beispielsweise die verschiedenen Facetten der Fasnacht dar und verstand es ebenso, die Stimmung bei Festen auf eindringliche Weise wiederzugeben. Auch die Vielfalt der Landschaft seiner Heimat wusste Gräßlin auf die Leinwand zu bringen, wie die in der Mediathek ausgestellten Werke beweisen.

Autodidakt mit Talent

„Er hat sich alles selbst beigebracht“, berichtet Mack über die künstlerische Entwicklung ihres Vaters. Dass dieser einen Blick für das Besondere hatte, zeigt sich auch in einer Entdeckung, die Andrea Mack nach dem Tod ihres Vaters gemacht hat. „Er hat interessant aussehende Gesichter aus Zeitungen und Zeitschriften ausgeschnitten. Das hat ihn fasziniert.“

Den Alltag umgesetzt

Kein Wunder, dass die Kunst auch im Alltag der Familie Gräßlin eine wichtige Rolle spielte. „Oft, wenn wir zusammensaßen und über irgendetwas gesprochen haben, hat er einen Stift genommen und spontan eine kleine Karikatur zum Thema gemalt“, erinnert sich Mack. Allerdings habe es auch Phasen gegeben, in denen Gräßlin Stift und Pinsel ruhen ließ. Denn neben der Malerei war das Fahren mit dem Rennrad seine zweite große Leidenschaft.

Die Bilder, die derzeit in der Mediathek ausgestellt werden, sind der Rest des Gesamtwerks des Künstlers, das sich noch im Besitz seiner Tochter befindet.

Zu der Ausstellung ist es gekommen, als Mack nach dem Tod ihres Vaters vor der Frage stand, was mit den verbliebenen Kunstwerken nun geschehen soll. Um sie alle selbst aufzuhängen, fehlte der Platz.

Moderate Preise

Da Mack wusste, dass in der Mediathek regelmäßig Ausstellungen organisiert werden, sprach sie kurzerhand Juliane Blum, die Leiterin der Mediathek, an, und seit mehreren Wochen können Gräßlins Bilder nun dort betrachtet und erworben werden. „Es geht mir dabei nicht darum, etwas zu verdienen“, sagt Mack mit Blick auf die moderaten Preise, zu denen die Werke erstanden werden können. „Die Bilder sollen weiterleben.“ Denn dass sich die Leute an seiner Kunst erfreuen, sei stets auch das Bestreben ihres Vaters gewesen, betont Mack.

Das zeige sich allein daran, dass Gräßlin seine Werke auch immer selbst verkaufte und einige sogar verschenkte. „Er hat immer ein, zwei Bilder im Kofferraum seines Autos dabei gehabt“, erinnert sich Mack. Wenn er Bekannte getroffen habe und das Gespräch auf seine Kunst kam, habe er stets sagen können: „Da habe ich was für dich.“

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