Gastronomie: Eugenie Schöpflin blickt auf 20 Jahre als Betreiberin des Rathauscafés zurück
In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Rathauscafé zu einem sozialen und kulturellen Treffpunkt der Gemeinde Efringen-Kirchen entwickelt. Das ist in erster Linie das Verdienst von Eugenie Schöpflin, die das Café mit Herzlichkeit, Engagement und eigenen Ideen zu einem Erfolgsmodell gemacht hat.
Von Ingmar Lorenz
Efringen-Kirchen. Eugenie Schöpflin sitzt an einem Tisch im Rathauscafé und lässt die vergangenen 20 Jahre, in denen sie den Gastronomiebetrieb geleitet hat, Revue passieren. „Es war eine tolle Zeit“, sagt sie. Nun aber will sie, dass jemand anderes das Ruder in die Hand nimmt. Während sie von den Anfängen als Betreiberin des Rathauscafés erzählt, winken ihr durchs Fenster immer wieder Bekannte zu, die zufällig vorbeilaufen. Jeder Gast, der kommt oder geht, wird von ihr herzlich begrüßt oder verabschiedet. Denn man kennt sich im Rathauscafé. „Mit der Zeit weiß man alles voneinander“, beschreibt Schöpflin das enge Verhältnis zu ihren Gästen.
Dieses herzliche Miteinander ist aber nicht vom Himmel gefallen, sondern das Ergebnis jahrelangen Engagements. „Gerade in den ersten Jahren war es hart“, erinnert sich die Betreiberin. Denn von Anfang an sei für sie klar gewesen, dass das Rathauscafé mehr als ein Gastronomiebetrieb sein soll. Es sollte genau der soziale Treffpunkt für Jung und Alt werden, zu dem sich das Rathauscafé im Laufe der Zeit und mit viel Energie entwickelt hat.
Förderung der Kultur in der Gemeinde
Der Grund, warum sie vor 20 Jahren ihre Bewerbung um den Pachtvertrag mit der Gemeinde eingereicht hat, ist ganz einfach: „Ich wollte gerne ein Café betreiben.“ Und dafür brachte sie nicht nur die nötige Motivation, sondern auch eigene Ideen mit. Denn die Förderung der Kultur lag ihr stets am Herzen. Daher reifte noch in den Anfangsjahren der Entschluss, regelmäßig Konzerte im Rathauscafé zu organisieren.
Die Auftritte der unterschiedlichen Bands gehören mittlerweile fest zum kulturellen Angebot der Gemeinde Efringen-Kirchen. Aber auch das war zu Anfang kein Selbstläufer, sondern brauchte viel Energie. „Ich bin den Bands hinterhergefahren und habe alle gefragt, ob sie im Rathauscafé spielen wollen“, berichtet Schöpflin.
Und die Bands wollten. Musiker von überall her sind zwischenzeitlich im Rathauscafé aufgetreten. Für viele Bands aus der Region ist der Gastraum unter dem Sitzungssaal zudem inzwischen ein regelmäßiger Anlaufpunkt.
Auch für den guten Zweck engagiert sich Eugenie Schöpflin seit vielen Jahren, denn nicht selten sind die Konzerte im Rathauscafé mit einer Benefizaktion verbunden, deren Einnahmen an den Verein für krebskranke Kinder Freiburg gehen.
Das alles auf die Beine zu stellen, sei nur gemeinsam mit ihren Mitarbeitern möglich gewesen. „Sie waren immer für mich da“, sagt Schöpflin. Für die Zukunft des Cafés wünscht sie sich, dass auch der künftige Pächter die Gemeinschaft und auch die Kultur weiterhin fördern wird. „Das muss man mit Herzblut machen“, weiß sie aus eigener Erfahrung.
Gäste werden sie vermissen
Nach all der Zeit, die sie mit ihren Gästen verbracht hat, wird ihr der Abschied am 30. Juni nicht leicht fallen. „Natürlich ist da Wehmut dabei.“
Und auch die Gäste sind zwar froh, dass es weiterhin ein Café am Rathausplatz geben wird, werden die langjährige Betreiberin aber vermissen. „Jemanden wie sie gibt es einfach kein zweites Mal“, bringt es einer ihrer Gäste auf den Punkt.
Noch bis zum 30. Juni hat das Rathauscafé zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Auch Konzerte finden bis dahin weiterhin statt.
In der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses bekam die Gemeinde grünes Licht für die Suche nach einem neuen Pächter.
