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Efringen-Kirchen Multitalent mit starkem Engagement

Siegfried Feuchter
Reinhard Geugelin, passionierter Sänger, Vizedirigent und vieles mehr, in seinem Wohnzimmer am Klavier Foto: Siegfried Feuchter

Er ist Vizedirigent, Sänger und Heimatdichter. Er organisiert den Hebelschoppen mit und war unter anderem im Gemeinderat und im Prüfungsausschuss der IHK: Reinhard Geugelin aus Efringen-Kirchen ist auch mit 82 Jahren noch vielfältig engagiert.

Ehrenamtliches Engagement begleitet Reinhard Geugelin ein Leben lang. Der gelernte Elektromeister, der als Ausbilder bei der Firma Kaltenbach in Lörrach 30 Jahre lang vielen jungen Leuten erfolgreich das Rüstzeug für den späteren Berufsweg mitgab, hatte eine schwere Jugend. Denn seine Mutter starb, als er erst fünf Jahre alt war und sein Vater sich noch in Kriegsgefangenschaft befand.

So kam er zunächst zu seinen Großeltern nach Kirchen und anschließend zu seinem Onkel nach Blansingen, wo er aufwuchs und auch zur Schule ging. „Ich hatte oft Heimweh“, kann sich der 82-Jährige noch gut an diesen Lebensabschnitt erinnern.

Sänger und Vizedirigent

Der vielseitig interessierte und engagierte Mann ging konsequent und erfolgreich seinen Weg. Singen gehört für Reinhard Geugelin, ausgestattet mit einer sehr guten Tenorstimme, seit Jahrzehnten zu seinen Leidenschaften. 42 Jahre war er als aktiver Sänger beim Sängerbund Efringen-Kirchen aktiv und auch viele Jahre dessen Vizedirigent. Professor Watkinson hatte seinerzeit sein Talent erkannt und ihn animiert, einen Dirigentenkurs zu absolvieren.

Als er seine Sangestätigkeit beim Sängerbund beendete, war jedoch noch lange nicht Schluss. Er gründete den Reblandchor mit, eine lose Gemeinschaft sangesfreudiger Männer ohne Vereinsstatus. Bei der Gründung 2012 waren es 50 Sänger, die jede Woche in Wintersweiler ihrer Passion frönten, heute sind es noch 30. Auch hier sowie gelegentlich beim Gesangverein Rhenus in Efringen-Kirchen greift Reinhard Geugelin heute noch als Vizedirigent zum Taktstock.

Schon 500 Gedichte verfasst

Ein weiteres Talent hat der Vater zweier Kinder und Opa von vier Enkeln als Verseschmied entwickelt. Mit seinen vorwiegend alemannischen Gedichten, deren erste er 1990 bei einem Krankenhausaufenthalt verfasste, machte er sich bald einen Namen in der Region.

Der Muetterspröchler trat bei zahlreichen Veranstaltungen in der Region auf, verfasste beispielsweise zur Rathauseinweihung in Efringen-Kirchen auch einen Prolog und gibt heute noch gelegentlich in der Gemeinde bei Veranstaltungen Kostproben aus seinem reichhaltigen Fundus mit 500 Gedichten zum Besten.

Sein 2021 herausgebrachter Gedichtband „öbbis vo mir“ enthält allein 100 unterhaltsame Gedichte, die alle seine starke Heimatverbundenheit ausdrücken, aus dem Leben gegriffen sind und die Menschen zum Mittelpunkt haben. Die Verse regen zum Nachdenken und Schmunzeln an, greifen aber auch Kritisches auf, wenn sich Landschaft und Dorf aus seiner Sicht weniger zum Guten verändern.

Reinhard Geugelin gehörte neben Karl Mannhardt maßgeblich zu den Leuten, die 2002 den traditionellen Hebelschoppen in Hertingen zu neuem Leben erweckten. Dabei gestaltet er bis heute das Programm mit. „Solange ich noch fit bin, mache ich das weiter“, sagt der Efringen-Kirchener, für den es ebenso selbstverständlich ist, beim Bürgelnbund Mitglied zu sein. Außerdem ist er seit Jahrzehnten in allen Efgringen-Kirchener Vereinen, zumal er früher beim TuS von der Jugend bis zur ersten Mannschaft Fußball spielte und bei der Winzerfestgemeinschaft zu den Mitorganisatoren dieser mehrtägigen Großveranstaltung gehörte. „Es ging immer was“, sagt der Mann, der sich im Gemeinschaftsleben der Gemeinde in vielfältiger Weise einbrachte.

Politik und Vereine

Aber nicht nur dort, sondern auch in der Kommunalpolitik. Zwei Legislaturperioden saß er am Ratstisch für die Fraktion der FDP/Unabhängigen und wirkte an der Gestaltung der Gemeinde mit. Weil jedoch die Sitzungen oft sehr lange dauerten, kandidierte Geugelin aus beruflichen Gründen nicht mehr für eine dritte Periode. Dies zumal, da er sich auch viele Jahre im Prüfungsausschuss der IHK sowie einem Arbeitskreis einbrachte.

Langeweile kennt Reinhard Geugelin, der als Freund eines edlen Tropfens viele Jahre Hobbywinzer war, nicht. Als geselliger Mensch trifft man ihn immer wieder mal hier und dort an, zudem hat er ein weiteres Hobby: Er ist künstlerisch aktiv. Zahlreiche Federzeichnungen, die sein Haus zieren, stammen von ihm. Ebenso widmet er sich noch einer besonderen Technik, bei der er seine Motive auf Holz brennt. Und immer wieder mal setzt er sich in seinem Wohnzimmer ans Klavier und spielt.

Bei allem Engagement auf zahlreichen Ebenen hat sich Reinhard Geugelin einmal im Jahr auch Zeit für einen Urlaub im Bregenzer Wald genommen, der ihm längst zur zweiten Heimat geworden ist. Denn seit 50 Jahren verbringt er in seinen geliebten Bergen mit seiner Frau Erika den Urlaub dort.

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