Efringen-Kirchen Pfarrer verlässt Efringen-Kirchen

Marco Fraune
Die Kirchengemeinden im Rebland müssen den Abschied von Pfarrer Steffen Mahler kompensieren. Foto: sba/Markus Brandt

Kirche: Steffen Mahler zum neuen Dekan im Kirchenbezirk Baden-Baden gewählt / Aus der Dreierdienstgruppe bleibt nur noch Pfarrer Martin Braukmann übrig / Abschied „mit einem weinenden Auge“

Rebland - Die personelle Situation in den evangelischen Kirchengemeinden im Rebland verschärft sich. Pfarrer Steffen Mahler wird Efringen-Kirchen im ersten Quartal 2021 verlassen. Der 44-Jährige ist am Freitagabend zum neuen Dekan im Kirchenbezirk Baden-Baden gewählt worden. Er tritt dort sein Amt voraussichtlich zum 1. Februar an.

Schon jetzt müssen die Gemeinden im Rebland eine Lücke schließen, da das evangelische Pfarramt Bad Bellingen – zuständig für die Kirchengemeinden Bad Bellingen und Blansingen/Welmlingen/Kleinkems – von Pfarrer Martin Braukmann lediglich als Vakanzverwaltung ausgefüllt wird. Originär zuständig ist er für Mappach, Egringen und Wintersweiler. Für die anstehenden Beerdigungen im vakanten Bereichs hat zudem Pfarrer Mahler die Verantwortung übernommen. Beide gemeinsam teilen sich die Gottesdienste auf. Mit der Wahl von Mahler muss hierfür auch eine Lösung gefunden werden – ebenso wie für seine eigentliche Pfarrstelle, also für Efringen-Kirchen, Huttingen und Istein.

Erst einmal müsse sicherlich ein riesiges Loch gestopft werden, stimmt Mahler im Gespräch mit unserer Zeitung zu. Wie lange seine bisherige Stelle vakant bleiben wird, könne noch keiner sagen. Er hoffe, dass schnell ein passender Pfarrer gefunden wird. Dies könne man als Zweckoptimismus bezeichnen oder positiver formuliert als Zuversicht.

Pfarrer Henze winkt ab

Keine Lösung ist die zwischenzeitliche Übergangslösung, also dass erneut Springerpfarrer Ulrich Henze kommt, wie er auf Anfrage unserer Zeitung erklärt. In den vergangenen Jahren sei er von seiner Heimat entfernt an verschiedenen Stellen im Landkreis Lörrach eingesprungen, was nun aber ein Ende habe. Seit September ist er in der Ortenau, wohin Henze auch zurück wollte.

Der Blick dürfte sich also auf Pfarrer im Vertretungsdienst richten, weiß auch Mahler. „Das wäre eine Option.“ Die Dekanatsleitung sei nun gefragt, nach Lösungen zu suchen.

Als er selbst vor mittlerweile 13 Jahren nach Efringen-Kirchen gekommen ist, sei die Stelle lediglich ein halbes Jahr vakant gewesen, was seinerzeit die Pflichtvakanzdauer war. Außerdem werde eine „attraktive Stelle“ ausgeschrieben, die eine etwas geringere komplexe Struktur im Vergleich zum Bad Bellinger Bereich aufweise. Aber es handele sich um eine Einzelfallentscheidung. Heißt: Nur, weil noch kein Nachfolger für das Bad Bellinger Pfarramt gefunden wurde, bedeute dies noch lange nicht einen ähnlichen Balanceakt mit Vakanzvertretungen nun auch in Efringen-Kirchen. „Handlungsleitend ist, ob es zwischen dem Bewerber und der Kirchengemeinde passt.“ Es stehe aber auf jeden Fall an, die Gestaltung des Übergangs in Angriff zu nehmen.

Bewerber überzeugt

Neben der Frage, wie es in Efringen-Kirchen mit der Pfarrstelle weitergeht, beschäftigt sich Mahler nun auch damit, welche Herausforderungen im Kirchenbezirk Baden-Baden zu meistern sind. Die Bezirkssynode hat dem Efringen-Kirchener Pfarrer im ersten Wahlgang mit 31 von 52 Stimmen gewählt. Ein Stück weit weiß Mahler, was auf ihn zukommt. So ist er nicht nur seit Oktober 2008 ordentlicher Pfarrer in Efringen-Kirchen, sondern seit gut drei Jahren einer von drei stellvertretenden Dekanen im Kirchenbezirk Markgräflerland. Seit vier Jahren wirkt Mahler zudem als Vorsitzender des Verwaltungsrats beim Verwaltungs- und Serviceamt mit Sitz in Lörrach, wo es um Finanzen geht.

„Eine Weggemeinschaft“

Seine Bewerbung hatte der Efringen-Kirchener Pfarrer abgegeben, nachdem der Landesbischof ihn angefragt hatte, wie er im Gespräch schildert, ebenso wie der unterlegene Mitbewerber. Das Rebland verlasse er „mit einem weinenden Auge“, habe er sich hier sehr wohl gefühlt. Außerdem sei es etwas Besonderes, wenn es sich um die erste eigene Pfarrstelle handele – als „eine Weggemeinschaft mit der Gemeinde“, beschreibt der 44-Jährige es.

Über Höhe- und Tiefpunkte in dieser Zeit habe er sich noch nicht Gedanken gemacht. „Der Abschied ist noch etwas hin.“ Daher bleibe noch Zeit, sich entsprechend gedanklich zu sortieren. Dass aus der Dreierdienstgruppe der Kirchengemeinde im Rebland nach dem Status quo womöglich ab Februar nur noch Pfarrer Braukmann übrig bleibt, daran denkt er aber auch.

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