Efringen-Kirchen Pläne für Gebiet „Vollenburg Ost“ vorgestellt

Weiler Zeitung
Am Standort des einstigen Zementwerks wird nun die Firma Bodenverwertung tätig. Foto: Archiv Foto: Weiler Zeitung

Ortschaftsrat: Nutzung durch Firma Bodenverwertung bestätigt / Viele Fragen seitens der Zuhörer

Kleinkems (ilz). Als Ortsvorsteher Jörg Kratz am Mittwochabend die Pläne für das Gebiet „Vollenburg Ost“ in der Sitzung des Ortschaftsrats vorstellte, bestätigte er, was bereits vor gut einem Jahr erstmals bekannt wurde: Das Gelände wird künftig vollumfänglich von der Firma Bodenverwertung Efringen-Kirchen genutzt. Es entsteht dort eine zentrale Annahmestelle zur Aufarbeitung beziehungsweise Wiederverwertung von mineralischen Abfällen unter Anwendung einer Flüssigbodentechnologie.

Das angelieferte Material wird also entweder aufbereitet oder – im Falle einer höheren Belastung – zunächst zwischengelagert, legte der Ortsvorsteher dar. Das Auffüllvolumen des technischen Bauwerks umfasse etwa 345 800 Kubikmeter. Es sollen unter anderem Containerbauten, eine Sternsiebanlage, eine Reifenwaschanlage sowie die Einhausung für die Zwischenlagerung des Bodenmaterials entstehen. Acht bis zwölf Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen, erklärte Kratz.

Fragen zum Naturschutz und zum Jaspisbergwerk

Seitens der Zuhörer kamen zahlreiche Fragen auf. Etwa, wie hoch die Umweltbelastung auch mit Blick auf das angrenzende Biotop sein wird. Kratz erklärte hierzu, dass das Landratsamt konsequent Kontrollen durchführen werde. Auch die Einrichtung eines Labors sei geplant.

Zudem wollten die Zuhörer wissen, ob durch die Anlage der Lkw-Verkehr im Dorf zuzunehmen drohe. Da eigene Anfahrtswege bestehen, sah der Ortschaftsrat dabei kein akutes Problem. Trotzdem sollte darauf Wert gelegt werden, den Fahrern den Weg zur Anlage genau zu erklären, damit diese sich auf der Suche nicht doch ins Dorf oder das Neubaugebiet „Vollenburg West“ verirren, so der Appell eines Zuhörers. Das Thema Lärmschutz müsse man ebenfalls im Blick behalten.

Auch wie der Zugang zum Jaspisbergwerks geregelt werden kann, wurde als Frage in den Raum gestellt. Offenbar soll es künftig die Möglichkeit geben, die archäologische Stätte am Wochenende zu besuchen. „Unter der Woche wird das aus versicherungstechnischen Gründen eher schwierig“, erklärte Kratz mit Blick auf den Lkw-Verkehr.

Man wolle bezüglich der möglichen Besuche des Jaspisbergwerks auf jeden Fall mit dem Museums-Verein zusammenarbeiten. Denn: „Das Interesse am Besuch ist da“, hieß es im Ratsrund.

Darüber hinaus wurde aber auch grundsätzliche Kritik an dem vorgestellten Vorhaben laut. Das Gelände hätte man besser auf andere Weise – etwa für kulturelle Veranstaltungen oder Ähnliches – nutzen können, so der Einwand eines Zuhörers.

Gemeinderat hat bereits zugestimmt

Dieser zeigte sich ebenfalls erstaunt darüber, dass der Gemeinderat einem Projekt dieser Größenordnung am 25. Mai bereits nicht-öffentlich zugestimmt hat. Der Technische Ausschuss, der sich mit dem Vorhaben am Montagabend befassen wird, nimmt entsprechend dann auch lediglich die Entscheidung des Gemeinderats zur Kenntnis. „Das ist mal wieder typisch Efringen“, machte der Zuhörer seinem Ärger über die Planungen und das Vorgehen im politischen Prozess Luft.

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