Efringen-Kirchen Publikum ist von den Stimmen gefesselt

Ines Bode
Der TSC-Chor St. Chrischona begeisterte in der Mappacher Kirche mit starken Gesängen. Foto: Ines Bode

Der Chor des Theologischen Seminars St. Chrischona (TSC) steuert mit seinem Frühlingskonzert einen besonderen Beitrag zur 1150-Jahr-Feier Mappachs in der Kirche des Jubiläumsorts bei.

„Es ist voll“, stellte eine Besucherin zwanzig Minuten vor dem Kirchenkonzert fest, als es galt, einen der letzten Plätze zu ergattern – den Anlass bot das Gastspiel des TSC-Chores im Rahmen der 1150-Jahr-Feier Mappachs in diesem Jahr.

Der Andrang am Sonntag war enorm, und so nahmen die herbeiströmenden Gäste gar mit einem Platz unter der Treppe zur Empore vorlieb. Mancher trat angesichts des Gedränges sofort den Rückzug an, andere harrten bis zum Schluss des Konzerts, welches eineinhalb Stunden ging, stehend im Vorraum aus. Bei einem Zuhörer aus Rümmingen wurde zum Beispiel aus einem „Wir schaun mal“ ein Bleiben. Viele Chorfreunde waren eigens gekommen, um die stimmstarke Formation zu erleben. Und es sollte sich lohnen.

Allein die wortreiche Begrüßung von Pfarrer Martin Braukmann ließ die Erwartung steigen. Der Tag sei „der Sonntag Jubilate“, also der Neuschöpfung: „Jubilate – Jubelt“. Dazu sollte es im weiteren Verlauf mehrfach Veranlassung geben: Hörbar.

Das Repertoire des bunt gemischten Ensembles, auch hinsichtlich des Alters, bestand aus Gospel und vertonten Gebeten, angereichert mit einem Jazzblock. Hinzu kam ein Stück der Sparte „Altrussischer Kirchengesang aus Männerkehlen“ sowie die Pophymne „Africa“. Sachte eingewoben das Legato „Wird dein Anliegen auf den Herrn“ aus „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Das war kurz, aber Kantabilität vom Feinsten.

60 Stimmen sind zu hören

Los ging es mit dem Einzug der nahezu sechzig Sängerinnen und Sänger um die Dirigentin Susanne Hagen und dem Lied „Every Time if feel the Spirit“. Der Klassiker von Nat King Cole eignete sich prächtig, im Mittelgang interpretiert zu werden. Dazu passte die Ansage: „Wir singen nicht nur schöne Lieder, sondern wir singen, was wir leben“. Weitere Spirituals schlossen sich an, und mühelos füllte das Ensemble das Kirchenschiff mit dem charakteristischen Timbre.

Aufhorchen ließen der kräftige Sopran, die vielstimmige Klangschönheit und nicht zuletzt die Band. Im dreizehnminütigen Werk „A little Jazz Mass“ verdeutlichte das instrumentale Sextett den Genrewechsel. Das Stück griff mehrere Jazzstile auf, die von Sängern und Musikern als Kollektiv umgesetzt wurden. Samuel Cohens „Hatikvah“ – Hoffnung - ist die Nationalhymne Israels, und wird aktuell weltweit oft gespielt. Die gute alte Mandoline, meisterlich bedient von Andreas Wäldele, und ihre Klageschürze trugen das „Tebe Pojem“, dargeboten von der Männerriege.

Der Gesamtchor, der sich Stimmgruppen-Alternation unterzog, erfreute danach mit dem jungen Gospel „Soul anthem“. An dieser Stelle zeigte sich erneut, dass der Chor über viele Solisten verfügt, die darüber hinaus mit den schönsten Stimmfarben ausgerüstet sind.

Regen in der Kirche

Weiter gings mit Regen, fabriziert mit den Händen der Bühnenakteure, und mit dem berühmten Drums-Support, gespielt von Tomi Kaufmann. Die Rede ist vom Toto-Hit „Africa“, hymnisch zelebriert. Nach dem Sister-Act-Medley mit „I will follow him“ als Krönung, kamen wiederum geistliche Lieder zu Gehör.

Rhythmische Verschachtelungen, meliodöse Signaturen sowie plastisch herausgearbeitete Stimmführungen und nicht zuletzt das typische Skandieren des Chorus. Begeisterter Beifall tat sich hier wie schon zuvor auf.

Vor Beginn des Konzerts erklärte Mappachs Ortsvorsteher Helmut Grässlin den Bezug des Chores St.  Chrischona zu Mappach: Ein Grund sei, dass Susanne Hagen den örtlichen Gesangverein dirigiert habe; Grässlin selbst war lange dessen Vorsitzender.

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