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Efringen-Kirchen Publikum tanzt vor der Kirche

Weiler Zeitung

Konzert: Saisonabschluss in St. Peter begeistert Musikfreunde / Spontaner Tanzkurs für Gäste im Anschluss

Etwas Neues hatten sich Ursula Junker und Beate Spaltner für den Abschluss der Konzertsaison in St. Peter überlegt: Zur barocken Musik wurden die passenden zeitgenössischen Tänze gezeigt. Den Gästen gefiel das so gut, dass viele nach dem Konzert selbst lernen wollten, sich stilecht zu den barocken Klängen zu bewegen.

Von Jutta Schütz

Blansingen . Keine Frage, dieses Quartett sollte unbedingt wieder mal ein Gastspiel in der Blansinger Kirche St. Peter geben. Das war nicht nur die Meinung der Organisatorinnen der Konzertreihe, Ursula Junker und Beate Spaltner. Unter dem Titel „Les Caractères de la Dance“ begeisterten Barbara Leitherer (Gambe), Eszter Stöhr (Blockflöte), Isabella Leitherer (Barockvioline) und Aki Noda Meurice (Cembalo) mit Werken von Telemann, Vivaldi, Janitsch, Händel, Bach und Rebel die vielen Zuhörer.

Und nicht nur das: Barbara Leitherer, Dozentin für Barocktanz und damit stilecht auftretend in einem blauen barocken Kleid, gab eine Tanzvorstellung in der Kirche, die die vielen Besucher restlos begeisterte. Für die Musiker gab es stehende Ovationen.

Schnellkurs in barockem Tanz nach dem Konzert

Barbara Leitherer ergriff zudem nach dem Konzert vor der Kirche die Initiative und fragte bei den Anwesenden nach, wer in einer Art Schnellkurs einen fröhlichen englischen Barocktanz tanzen wolle: Eine große Gruppe Musikfreunde war sofort dabei und erlernte im Nu zu rhythmischen Klängen von Blockflöte und Geige Schrittfolgen, Drehungen, Klatschen und vornehme Berührungen. Denn nur die englischen Tänze, die den Tänzen aus dem Volk abgeguckt waren, erlaubten in Renaissance und Barock den kurzen körperlichen Kontakt mit dem Gegenüber, beschrieb die Dozentin die Entwicklung des Gruppen- und Paartanzes.

„Überdies: Wer als Minister und damit Mann nicht tanzen konnte, der galt am französischen Hof und auch an anderen Fürstenhöfen gar nichts“, erzählte Leitherer unter viel Gelächter.

Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert verzauberte zuvor in der Kirche. Gleich zwei Triosonaten in A-Moll von Georg Philipp Telemann erklangen. Beeindruckend waren dabei Soloanteile und Zusammenspiel der Instrumente.

Vivaldis sechs Variationen über „Follia D’Espagne“ waren der Hintergrund zu der ersten Tanzdarbietung Barbara Leitherers. Verspielt, mit Melodienfolgen und Variationen, die bereits die frühe Klassik anzeigten, präsentierten die vier Musikerinnen Janitschs Quartett in G-Dur für Blockflöte, Violine, Diskantgambe und Cembalo.

Händels Sonate in h-Moll für Blockflöte und Gambe beeindruckte vor allem durch den Kontrast zwischen einem schwermütigen Largo und dem fast schon jubilierenden Vivace.

Aki Noda-Meurice glänzte mit einer Cembalo Solo-Vorstellung der Französischen Suiten von Bach, hier der Suite Nummer 5 in G-Dur.

Jean-Féry Rebel schließlich, Komponist und barocker Geiger, hatte in „Les Caractères de la Danse“ für Blockflöte, Violine und Cembalo hintereinander die Erkennungsmerkmale der bekanntesten und beliebtesten Barocktänze zusammengefasst, die Barbara Leitherer nicht nur vortanzte, sondern während der Vorstellung kurz benannte – mit dabei waren Sarabande, Gigue, Allemande, Courante, Chaconne, Musette und Bourée.

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