Efringen-Kirchen Rückblick gleich auf zwei Jahre

Weiler Zeitung
Die Blansinger ließen es sich am Samstag nicht nehmen, sich vom Ortschaftsrat zum Neujahrsempfang einladen zu lassen. Ortsvorsteherin Andrea Wahler hielt eine durchaus nachdenkliche Rede. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Neujahrsempfang: Auch die Böllerschützen mit dabei / Andrea Wahler: Dorfgemeinschaft hat ihren Wert

Noch mehr Besucher als in den Vorjahren beim Blansinger Neujahrsempfang: Der von Ortsvorsteherin Andrea Wahler eingeführte Treff für die Bürger entwickelt sich zu einer festen Institution im Ort. Zum dritten Mal dabei waren auch die Böllerschützen, die lautstark und mit dicken Rauchschwaden das Jahr 2018 „einböllerten“.

Von Marco Schopferer

Blansingen. Es war eine außergewöhnlich lange Rede, die Andrea Wahler hielt. Zehn Seiten, 30 Minuten lang. Kein Wunder, denn es kam in diesem Jahr zu dem Kuriosum, dass die Ortsvorsteherin gleich auf zwei Jahre zurückblicken musste. Im vergangenen Jahr fiel der Neujahrsempfang aus, weil die Wolferhalle aufgrund gleich zweier aufeinander folgender Starkregen saniert werden musste.

Die mühsamen Sanierungsarbeiten waren dann auch ein Schwerpunkt in der Rede Wahlers. Sie berichtete von der träge arbeitenden Versicherung bei der Schadensregulierung und davon, dass die Schadenssumme bis heute noch nicht gänzlich beglichen sei. Und sie bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern im Dorf, die jedes Mal versuchten, die Schäden so gering wie möglich zu halten.

Sie selbst hat in der Unwetternacht zum 25. Juni mit angepackt, „das Datum werde ich nie vergessen“, so Wahler. Ihr Bruder hatte seine Hochzeitsgesellschaft für diesen Samstag in die überflutete Halle eingeladen, Feuerwehr und zahlreiche Helfer waren gefordert, doch der Notruf war lange Zeit überlastet. Am Morgen hat man den aufgeschwemmten Parkettboden mit Klebeband wieder festgeklebt. Kaum jemand der Festgesellschaft hat das nächtliche Chaos mitbekommen, nur die Braut wunderte sich, warum ihr Bräutigam so müde war, berichtete Wahler.

Schwierig sei es gewesen, so lange ohne Halle zu leben. Die Landfrauen mussten ihr Zwiebelwaiefest absagen, Hochzeitsgesellschaften auf andere Örtlichkeiten ausweichen. Zum Glück habe die Gemeinde recht schnell die Rückfront der Halle saniert, einen Kanal mit eingebaut und hier Aluminiumfenster eingebaut. Dies soll künftige Starkregenschäden verhindern.

Eine große Hilfsbereitschaft gab es auch, als sich am 6. März eine Rauchwolke über dem Dorf entfaltete. Die Schreinerei von Pierre Bucher brannte, die Hilfsbereitschaft sei während des Brandes und in der Folge überwältigend gewesen, sprach sie ihren Dank an alle Unterstützer aus.

Ortsvorsteherin Andrea Wahler erinnerte auch an den Weggang von Pfarrer Michael Donner, würdigte eindrücklich die Arbeit des nun aufgelösten Gesangvereins, dessen Vorsitzender Hermann Strohmeier die letzten 30 Jahre war. Am 28. August 2017 schloss mit dem Römischen Hof dann auch noch die letzte Gastwirtschaft im Ort, „wir wünschen der Familie Fuchs alles Gute für die Zukunft“, so Wahler. Nun gibt es nur noch die Weinschenke der Familie Straub.

Aufgaben gibt es für die Ortsverwaltung nebst Ortschaftsrat auch in der Zukunft genügend. Wahler nannte den Umbau des Rathauses nebst Gesamtkonzept. Die dortige Wohnung stehe seit nunmehr einem Jahr leer, und man wisse nicht, wie es weitergeht.

Eines lag der Ortsvorsteherin besonders am Herzen: „Unsere Welt und unser Leben im Dorf hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Mein Rat ist, geht aufeinander zu und redet, nehmt auch mal Hilfe an, denn es gibt nichts Schöneres als eine gute Nachbarschaft. Unsere friedliche Dorfgemeinschaft hat ihren Wert“, warb Wahler und erhielt für diese Rede viel Applaus.

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