Efringen-Kirchen Sägen, pflegen und schützen

Marco Fraune
 Foto: sba

Gemeindewald: Mehr Einnahmen als Ausgaben geplant. Hälfte des Holzeinschlags wirtschaftlich nutzbar.

Efringen-Kirchen - Der Gemeindewald Efringen-Kirchen macht viel Arbeit. Nach den Erlösen aus dem Holzeinschlag und den Kosten für Pflege und Schutzmaßnahmen soll aber auch in den nächsten Jahren ein Plus unterm Strich stehen. Das zeigt der Betriebsplan 2019.

Nach einem Überschuss in diesem Jahr in Höhe von voraussichtlich 40 000 Euro rechnet Gerhard Schwab, Forstrevierleiter Markgräflerland, mit mindestens plus 30 000 Euro im nächsten Jahr, was vorsichtig kalkuliert sei. Interessant dabei, wie es zu dieser Summe kommt: So sollen 2900 Festmeter Holz auf den Markt kommen, womit in etwa so viel abgeholzt wird wie nachwächst. Bei gut der Hälfte davon handelt es sich um Wertholz, Stammholz beziehungsweise Industrieholz. Knapp die Hälfte ist hingegen Brennholz, Hackerholz oder auch Holz, das einfach liegen bleibt. „Man muss mit der anderen Hälfte die finanzielle Seite des Haushalts bestreiten“, rechnete Schwab im Gemeinderat vor.

Trockenheit gemeistert

„Recht wenig Schäden“ hat bislang die jüngste Trockenheit verusacht. Hier sei eher der Schallbacher Wald betroffen gewesen. „Wir profitieren in Efringen-Kirchen von dem tiefgründigen und lehmigen Boden“, der entsprechend Wasser speichern könne. Zugleich hofft der Förster auf Niederschläge während des Winters oder eine dicke Schneeschicht, die langsam auftaut. Angesichts von einem Prozent an Fichtenholz und auch nur insgesamt sechs Prozent an Nadelholz macht sich Schwab wenig Sorgen um den grassierenden Käferbefall.

In Kulturen investieren

In die Baumkulturen muss erst einmal aber viel investiert werden. Auf einer Fläche von 1,7 Hektar erfolgt eine Pflanzvorbereitung und ein Anbau, vor allem Eichen. Angesichts des Eschentriebsterbens sollen an den betreffenden Orten voraussichtlich Pappeln gepflanzt werden. Das schnell wachsende Holz bringt in 40 bis 50 Jahren voraussichtlich „richtig Masse“, weiß der Förster. In Italien wird dieses Holz auch viel beim Möbelbau verwendet.

Eine „Kultursicherung“ steht auf 4,1 Hektar an, also der Schutz der Pflanzungen aus dem Vorjahr. Schutzmaßnahmen in Form von Wuchshüllen und eine Zaununterhaltung gehörten ebenfalls zum Aufgabenspektrum. Eine Jungbestandspflege soll zudem auf vier Hektar Fläce erfolgen.

Bandbreite an Aufgaben

Hinzu kommen noch einige weitere Aufgaben, für die der Förster auch Dienstleiter finden muss. Die Unterhaltung der Waldwege zählt dazu wie das Mulchen der Bankette, die Herstellung von Wegprofilen und die Herstellung der Wasserableitung. Lichtraumprofile gilt es zudem freizuschneiden.

Zunehmend Arbeit machen im Gemeindewald außerdem die Biotoppflege und die Erholungsmaßnahmen. Als Maßnahme des Regierungspräsidiums Freiburg nannte Schwab den Gelbbauchunkenbiotopverbund Rheinvorland als Unterhaltungsmaßnahme. Außerdem stehen Pflegemaßnahmen im südlichen Bereich des alten Zementsteinbruchs an. Hier sei ein „sehr schönes Biotop“ entstanden.“ Die Pflege und Aufwertungsmaßnahmen im Bereich rund um den neuen Abbau Kalkgraben ist mit Blick auf die Habitate für Fledermäuse von Relevanz. Als klassische Maßnahmen gelten zudem Beschilderungen von Waldparkplätzen in Egringen, Winterweiler und Mappach sowie von Waldwegen.

Rundweg Festung

Ein erster Schritt für den Rundweg an der Festung Huttingen soll im nächsten Jahr eine Sperrung für den öffentlichen Verkehr sein, wobei Land- und Fortwirtschaft weiter den Weg nutzen darf. Auf der Höhe des Sportplatzes Huttingen sieht der Förster die Sperrung vor, wo die Fahrzeuge dann auf einem Wanderparkplatz abgestellt werden können. „Ein Rundweg muss man noch festlegen und gestalten“, erklärte Schwab.

Positive Bewertung

Die Gemeindepolitik bewerte den Betriebsplan und das Wirken des Forstrevierleiters durchweg positiv. Helmut Grässlin (CDU/Unabhängige) lobte auch den Konsens mit den Jagdpächtern.

Insgesamt fünf Holzversteigerungstermine soll es in diesem Winter außerdem geben, um den Brennholzbedarf der lokalen Bevölkerung zu decken, kündigte der Förster an. Start ist bereits am 8. Dezember um 10.30 Uhr in Huttingen, danach folgt am 29. Dezember Egringen (Bekanntgabe folgt noch).

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