Efringen-Kirchen Sie wünscht sich volle Sprechstunden

Weiler Zeitung
Der neue Internetanschluss im Rathaus erleichtere ihr die Arbeit ungemein, bestätigt Wintersweilers Ortsvorsteherin Joëlle Kammerer. Foto: Reinhard Cremer Foto: Weiler Zeitung

Poträt: Joëlle Kammerer ist die erste Ortsvorsteherin in Wintersweiler / Erste Herausforderung gemeistert 

Mit Joëlle Kammerer zog erstmals eine Frau ins Wintersweiler Rathaus ein. Neben ihr gab es in Egringen mit Bernd Meyer, in Istein mit Daniela Britsche und in Huttingen mit Jens Lauber ebenfalls Veränderungen in der Riege der Ortsvorsteher. Am 22. Juli wurden alle, ob neu- oder wiedergewählt, vom Gemeinderat für die nächsten fünf Jahre bestätigt.

Von Reinhard Cremer

Wintersweiler. Die ersten 100 Tage sind zwar noch nicht ganz ins Land gezogen. Dennoch gewährte Joëlle Kammerer im Gespräch mit unserer Zeitung einen Einblick in ihre bisherigen Erfahrungen. „Bis jetzt bin ich zufrieden“, lautet ihr vorläufiges Fazit.

Ihr Wunsch war es beim Amtsantritt gewesen, dass die Sprechstunden im Wintersweiler Rathaus immer ordentlich besucht sein mögen. Dieser Wunsch sei bisher auch erfüllt worden – dennoch gebe es „Luft nach oben“. Kammerers Appell geht an die Bürger des Dorfs, ihre Anliegen auch in der Sprechstunde vorzubringen.

Auch ihr Wunsch, die Aufgaben im Ortschaftsrat als Team anzugehen, habe sich bisher umsetzen lassen. Die Mischung aus alten Hasen und Neuen sei für alle gewinnbringend. So übernehme ihr Stellvertreter Thomas Näger den einen oder anderen Termin, wenn sie verhindert sei.

Die erste Herausforderung, welche sich durch die Klage einiger Einwohner bezüglich störender nächtlicher Glockenschläge anbahnte, habe dank der Kirchengemeinde – nämlich Abstellen des Zeitläutens während der Nachtzeit – schnell gemeistert werden können.

„Natürlich ist die Arbeit als Ortsvorsteherin recht umfangreich, aber das war mir schon vorher klar“, bestätigt Kammerer. Als Mitglied des Ortschaftsrats konnte sie bereits seit dem Jahr 2014 Erfahrungen und Einblicke sammeln.

Zwar gebe es viel Schreibtischarbeit, doch werde diese durch die endlich erfolgte Ausstattung der Amtsstube mit einem Internetanschluss erleichtert. Für sie als Mutter eines dreijährigen Kindes sei es von Vorteil, nicht mehr alles vom privaten PC aus erledigen zu müssen.

Nachdem ihr Vorgänger Hansjörg Obermeier nicht mehr für eine weitere Amtsperiode kandidierte, war die Wahl der übrigen fünf Mitglieder des Ortschaftsrats auf die 37-jährige Joëlle Kammerer gefallen. Seit 2012 wohnt sie in Wintersweiler. Verheiratet ist sie mit Florian Kammerer, dem derzeitigen Abteilungskommandanten der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr. Im Jahr 2016 wurde Sohn Korbinian geboren. Gemeinsam wohnt die Familie in ihrem Eigenheim, direkt gegenüber dem Rathaus.

Aufgewachsen ist Wintersweilers neue Ortsvorsteherin in Haltingen. Dort ging sie auch zur Schule. Den Realschulabschluss machte sie in Binzen. Es folgte eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel. Später arbeitete sie als Deklarantin für eine Spedition am Autobahngrenzübergang Weil-Basel. Seit Ende vergangenen Jahres ist sie im Isteiner Pfarrbüro der Seelsorgeeinheit Istein-Kandern tätig.

Wenn ihr Familie, das Amt und die anderen Verpflichtungen, wie zum Beispiel auch ihre Mitgliedschaft im Wintersweiler Frauenkreis, Zeit lassen, frönt sie ihrem Hobby, dem Lesen. Auch habe sie gemeinsam mit ihrem Mann schon tolle Touren am Mont Blanc unternommen, schwärmt sie im Gespräch.

Gespannt und optimistisch blickt Joëlle Kammerer den kommenden Aufgaben entgegen, die das Amt als Ortsvorsteherin für sie in den nächsten nicht mehr ganz fünf Jahren mit sich bringen wird.

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