Efringen-Kirchen Spannendes aus der Vergangenheit

Weiler Zeitung
Das Museum bleibt vorerst weiterhin geschlossen.Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Kultur: Maren Siegmann plant für Veranstaltungen im September / Museum vorerst weiter geschlossen

Noch bleibt das Museum in der Alten Schule zwar geschlossen, einige Projekte sind für die nahe Zukunft aber trotzdem schon geplant. Im Gespräch mit unserer Zeitung gibt Museumsleiterin Maren Siegmann einen Einblick in die bevorstehenden Aktionen.

Von Ingmar Lorenz

Efringen-Kirchen . Zum einen wird Museumsleiterin Siegmann am diesjährigen „Tag der jüdischen Kultur“ erneut ihren Rundgang durch Kirchen mit dem Titel „Jeder Schutzjud Küh und ein Ross – Die Kirchner, die Juden und das normale Leben um 1800“ anbieten. Wie üblich findet der „Tag der jüdischen Kultur“ am ersten Sonntag im September statt.

Am „Tag des offenen Denkmals“, am 12. September, berichtet Siegmann zum anderen bei einem Spaziergang um die Burg Istein über Sagen, Mythen und Legenden. „Da gibt es jede Menge spannende Geschichten“, verspricht die Museumsleiterin. Im Lauf der Jahre habe sie eine große Menge Material zusammengetragen. Dabei habe es sich bewährt, schon vor Jahren Dateien mit Materialsammlungen anzulegen. „Man muss extrem dahinter sein und Zeit investieren – aber es lohnt sich.“

Sonderausstellung in Vorbereitung

Das Museum selbst muss indes bis auf Weiteres noch geschlossen bleiben. Denn zunächst wolle man abwarten, bis alle ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie die Museumsleiterin selbst geimpft sind. Vorstellbar sei dann, das Museum zunächst wieder eingeschränkt zu öffnen, einen konkreten Termin gebe es aber noch nicht.

Trotz der fortbestehenden Schließung des Museums hat Siegmann reichlich zu tun, berichtet sie. „Die Arbeit geht nicht aus.“

Ein besonders spannendes Projekt sei derzeit die Vorbereitung für die Sonderausstellung „Der Rhein“, die voraussichtlich 2022/23 zu sehen sein soll. An dieser seien zahlreiche Museen in der gesamten Region beteiligt, die das Thema jeweils aus einer anderen Perspektive beleuchten. Dadurch könne auf spezielle Themen sehr umfassend und zugleich abwechslungsreich eingegangen werden, erklärt Siegmann. „Im besten Fall können Besucher alle Ausstellungen sehen, ohne dass es eine Dublette gibt.“

Spannende Facetten zum Thema „Rhein“

Siegmann schaut sich vor diesem Hintergrund danach um, welche Bedeutung der Rhein für die Gegend hatte – eben auch abseits der offensichtlichen Gesichtspunkte. Eine spannende Geschichte kann sie dazu vorab schon erzählen: Im 16. Jahrhundert war es nicht unüblich, dass die Leichen von als Hexen verurteilten Frauen oder Selbstmördern in Fässer gesteckt und in den Rhein geworfen wurden. Die Fässer trieben dann den Fluss entlang und wurden über kurz oder lang an bestimmten Stellen wieder angeschwemmt – auch im Bereich von Efringen-Kirchen. Davon zeuge jenes Gebiet in Istein, das noch heute Totengrien heißt. Vor diesem Hintergrund vermutet Siegmann auch eine besondere Rolle des Isteiner Frauenklosters, das möglicherweise nicht nur für die Bestattung der angeschwemmten Leichname sorgte, sondern wo auch für das Seelenheil der Toten gebetet wurde. Dies wäre den Verstorbenen ohne das zunächst bizarr anmutende Vorgehen rund um die Fässer verwehrt geblieben.

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