Neubauer erläuterte, wie es zu dieser denkwürdigen Aktion gekommen war: Ein Privatwaldbesitzer an der Verbindungsstraße wollte einen sehr starken Baum verkaufen, bevor dieser möglicherweise umfiele. Einige Meter weiter an der Straße hat eine Pappel dieses Schicksal getroffen. Der Zufall wollte es, dass ein Einkäufer im Anschluss an ein Douglasiengeschäft Interesse an der starken Pappel zeigte. Bereits im Frühjahr wurde der fast 80 Jahre alte Baum daraufhin gefällt.
Da sein Stamm so riesig war, musste er in zwei Hälften zersägt werden. Der stärkere Teil wies im Mittel einen Durchmesser von 1,5 Metern auf. Gemeinsam brachten es beide Teile auf 16,3 Kubikmeter Holz. In ganz Deutschland gebe es lediglich etwa ein halbes Dutzend Unternehmen, die einen Stamm dieser Dimension verarbeiten können.
Weiter nach Neuenburg transportiert
Diese Stämme wurden im Anschluss an die Verladeaktion nach Neuenburg transportiert, von wo aus sie per Zug nach Norden zum Unternehmen Max Wagner am Mittellandkanal gehen. Dort wird das Holz zersägt. Später kann es unter anderem zu Einwegpaletten oder Obststeigen verarbeitet werden. Auch bei der Prothesenherstellung oder der Fabrikation von Skiern oder Snowboards leistet das Pappelholz gute Dienste.
Anders als zum Beispiel Eichen wachsen Pappeln sehr schnell. Eine Eiche mit den Ausmaßen der gefällten Pappel – und es sollen laut Neubauer in den Privatwaldstreifen an der Verbindungsstraße weitere Riesen ähnlicher Stärke stehen – muss es schon auf ein Alter von 300 Jahren oder mehr bringen. Die Preise für Pappelholz liegen derzeit bei lediglich rund zehn Prozent derer von Eichenholz.
Nach einer guten Stunde verließen die Laster den Ort des Geschehens, nicht ohne dass die Fahrer zuvor für eine saubere Straße und Ladefläche gesorgt hätten.