Der Bär ist groß und zottelig und hat ein Problem. Gerne würde er mit jemandem darüber sprechen, aber niemand hört ihm zu. Kaum hat er gesagt: „Ich habe ein Problem“, wird ihm schon eine Lösung angeboten: „Oh, ich weiß genau was du brauchst, was dir fehlt.“ Und so übergibt ihm der Erfinder, der zunächst seine große, lärmende Maschine befragt hat, Engelsflügel, „damit du dich leichter fühlst“. Arzt und Krankenschwester verordnen dem Bären nach gründlicher Diagnose Pillen fürs Herz und für rote Backen. Der Schneider mit Gehilfin nimmt Maß für einen Schal, die Straßenhändlerin schenkt ihm ein Glücksschwein, der Optiker findet nach langem Suchen in seinem Koffer die richtige Brille und der Schuster mit dem Schusterjungen verpasst ihm bequeme Schuhe.
Zum Schluss steht der Bär da, bepackt mit allen möglichen Geschenken, ist immer noch traurig und hat immer noch ein Problem. „Schick mir doch einen Engel“, fleht er zum Himmel und seufzt tief. Plötzlich umflattert den Bären ein bunter Schmetterling. „Bist Du ein Engel?“, fragt der Bär. Der Schmetterling schaut an sich herunter und sagt: „Nein, aber ein Schmetterling. Kann ich Dir helfen?“ Endlich hört dem Bären jemand zu. Sein Problem ist nämlich: Er hat Angst vor den Dunkelheit und möchte nicht allein in seiner Höhle schlafen. Mit dem Schmetterling hat er nun einen Gefährten gefunden.