Efringen-Kirchen Stetig steigende Einsatzzahlen

Rolf Mück
Glückwünsche zum Jubiläum der Gesamtwehr nahmen der stellvertretende Kommandant Markus Gütlin (v. l.) und Kommandant Philipp Haberstroh von Bürgermeisterin Carolin Holzmüller und Kreisbrandmeister Uwe Häubner entgegen. Foto: Rolf Mück

Die Gesamtfeuerwehr aller Dörfer der Großgemeinde Efringen-Kirchen feierte am Samstag in der Mehrzweckhalle das Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen der Gesamtwehr im Rahmen der Generalversammlung.

Zum Jubiläum waren viel Lokalprominenz und zudem Ehrengäste und die Partner der Wehrleute eingeladen.

Nach einem Apéro im Foyer der Halle in Efringen-Kirchen erfolgte die Begrüßung durch den Gesamtkommandanten Philipp Haberstroh. Haberstroh begrüßte unter anderem die Bürgermeisterin der Gemeinde Efringen-Kirchen, Carolin Holzmüller, Kreisbrandmeister Uwe Häubner, Ehrenkommandant Werner Schmid und Rainer Jacob vom Kreisfeuerwehrverband.

Rückblick

Der Kommandant gab einen „kurzen Durchflug“ durch die Geschichte der Gesamtwehr, wie er es nannte, bis zurück zur Gründung im Jahre 1974. Damals sei, so Haberstroh, der Golf 1 auf den Markt gekommen und Deutschland im eigenen Land Fußballweltmeister geworden. Am 1. Oktober 1974 sei aus den selbstständigen Gemeinden Efringen-Kirchen, Blansingen, Egringen, Huttingen, Istein, Kleinkems, Mappach mit Maugenhard, Welmlingen und Wintersweiler die Gemeinde Efringen-Kirchen gebildet worden.

Das Feuerwehrgesetz besage hier eindeutig, sagte Haberstroh: „Eine Gemeinde heißt eine Feuerwehr“. So wurden aus neun Kommandanten, neun Abteilungskommandanten unter der Leitung des vom Bürgermeister eingesetzten ersten Kommandanten Ernst Herr.

Haberstroh berichtete von der „heißen“ Wahl an der ersten Generalversammlung, bei der man fünf Durchgänge für zwei zu besetzende Posten benötigte. Er verglich in seinem weiteren Bericht den Stand der Technik von 1974, wo man noch stolz war, dass in jedem Ortsteil eine Tragkraftspritze stand, mit den heutigen technischen Gegebenheiten. Auch die Schutzausrüstung und die Ausbildungen würden zeigen, dass die Anforderungen an die Einsatzkräfte massiv gestiegen seien. 1974 sei man, sagte Haberstroh, einfach in die Feuerwehr eingetreten und mittels „learning by doing“ war man dann irgendwann qualifiziert. Heute durchläuft jede Einsatzkraft eine 70-stündige Grundausbildung, bevor sie überhaupt an einem Einsatz tätig werden darf.

Der Kommandant erläuterte auch die Entwicklung der Alarmierung sowie der Einsatzzahlen und die Bildung einer Tagesalarmgruppe, in den letzten fünfzig Jahren. Die Erwartungshaltung der Bevölkerung an die Feuerwehr habe sich in diesem Zeitraum gewandelt, so Haberstroh, dazu komme der immer dichter werdende Verkehr, steigende Bevölkerungszahlen und der Klimawandel, was sich alles in höheren Einsatzzahlen niederschlage. Ein immer größer werdendes Gebiet sei die Technische Hilfeleistung, die mittlerweile Hilfe jeder Art umfasse, besonders herausfordernd seien dabei die Straßen auf denen es regelmäßig zu Unfällen kommt, die das Eingreifen der Wehren erfordere. Auch die Zahl der Unwettereinsätze sei massiv gestiegen, was Haberstroh der Statistik entnommen hatte, auf Gemeindegebiet sei dies vor Allem nach Starkregenereignissen der Fall gewesen.

Als weiterer wichtiger Punkt in der Geschichte der Wehr nannte Haberstroh den Bau des Katzenbergtunnels. In der Bauphase sei die Gesamtwehr Efringen-Kirchen zwischen 2004 und 2012 die einzige rein ehrenamtliche Tunnelfeuerwehr Deutschlands gewesen. Im Jahre 2013 sei dann die „First Responder Gruppe“ aus der Tunnelwehr hervorgegangen, berichtete Haberstroh weiter. Rückgebaut sei das ehemalige Sanitätshauptdepot der Bundeswehr in den Jahren 2017 bis 2021 worden, auch bei diesem Ereignis habe die Feuerwehr den Brandschutz während der Arbeiten unter Tage sichergestellt.

Spektakuläre Einsätze waren in der Vergangenheit ein Traktor der im Jahre 2004 auf die Gleise der Rheintalbahn fiel und einen ICE entgleisen ließ, sowie die Großbrände in Maugenhard, Istein und Efringen und die vier Brände beim lokalen Recyclingunternehmen.

Rund 260 Einsatzkräfte

Kommandant Haberstroh freute sich, dass unter diesen Anforderungen der Mannschaftsstand um die 260 Feuerwehrleute seit den 90er Jahren stabil geblieben sei. Wichtigste Quelle für den Nachwuchs in der aktiven Truppe, sei auch die Jugendfeuerwehr, betonte der Kommandant, und auch nicht zu verachten sei mittlerweile die Anzahl an Quereinsteigern.

Grußworte

Grüße und Glückwünsche zum Jubiläum überbrachten die Bürgermeisterin von Efringen-Kirchen, Carolin Holzmüller, Kreisbrandmeister Uwe Häubner, Rainer Jacob vom Kreisfeuerwehrverband, der Fischinger Kommandant Harald Lehmann, Peter Müller vom Polizeiposten Kandern sowie Beatrice Haberstroh, die Ehefrau des Kommandanten Philipp Haberstroh

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