Efringen-Kirchen Stöcker gegen Pauschalverbot

Die Oberbadische
Die Bundestagsabgeordnete Diana Stöcker Foto: zVg

Bundestagsabgeordnete setzt sich gegen EU-Verordnung ein

Diana Stöcker, direkt gewählte Bundesabgeordnete im Wahlkreis Lörrach-Müllheim, spricht sich gegen pauschale Verbote von Pflanzenschutzmitteln aus. Hintergrund ist der aktuelle Vorschlag für eine EU-Verordnung.

Markgräflerland - Die geplante Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln hätte „verheerende Auswirkungen für Wein-, Obst- und Gartenbau und andere landwirtschaftliche Betriebe auch in den Landkreisen Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald zur Folge“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Büro der Abgeordneten. Der EU-Vorschlag komme einer Stilllegung eines Großteils der Rebfläche im Markgräflerland gleich. „Pauschale Verbote und Einschränkungen von Pflanzenschutzmitteln, die auf keiner wissenschaftlichen Grundlage beruhen und ohne Folgenabschätzungen vorgenommen wurden, sind kategorisch abzulehnen“, erklärt die Abgeordnete.

Die Konsequenzen eines kompletten Anwendungsverbots von Pflanzenschutzmitteln wären für unsere Kulturlandschaft im Schwarzwald schwerwiegend und bedrohlich, hält Stöcker fest. Denn laut Fachleuten sei erwiesen, dass Pflanzenschutz die Ernte und deren Qualität sichere und daher nicht pauschal, sondern situativ, jahrgangs- und standortangepasst ausgebracht und reduziert werden müsse. „Artenschutz, Insektenschutz und Naturschutz gehen nur gemeinsam mit der Landwirtschaft, nicht gegen sie“, heißt es zusammenfassend.

In der Regierungsbefragung in der aktuellen Sitzungswoche wurde Agrarminister Cem Özdemir nach den Auswirkungen dieser Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln auf Familien gefragt, die ihren gesamten landwirtschaftlichen Betrieb in einem Schutzgebiet haben.

Zahlreiche Familienbetriebe in ihrem Wahlkreis hätten sich in Sorge an sie gewandt, so Stöcker. Leider sei Özdemir aus Sicht der betroffenen Familienbetriebe wichtige Antworten schuldig geblieben, bedauert sie.

Die Bundesregierung müsse aktiv werden, fordert die Abgeordnete. Minister Özdemir solle sich bei den Verhandlungen in Brüssel entschieden gegen ein generelles Verbot von Pflanzenschutzmitteln in landschaftlichen Schutzgebieten und Natura 2000 Gebieten einsetzen (wir berichten noch).

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