Efringen-Kirchen Trost und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten

ILZ
Kranzniederlegung beim Ehrenmal. Vier Privatpersonen ist es zu verdanken, dass die symbolträchtigen Kerzen auch dieses Jahr aufgestellt werden konnten.                Foto: Ingmar Lorenz

Gedenken: Traditionelle Zeremonie und Kranzniederlegung zu Allerheiligen auf dem Isteiner Friedhof

Istein -  Seit vielen Jahren ist es in Istein Tradition, den Volkstrauertag am 1. November gemeinsam mit dem Feiertag Allerheiligen zu begehen. Die Zeremonie auf dem Isteiner Friedhof konnte unter Wahrung der notwendigen Corona-Auflagen auch in diesem Jahr stattfinden.

Anders war es trotzdem: Die Daten der anwesenden Bürger wurden zu Beginn der Zeremonie erfasst, alle trugen Maske und hielten darüber hinaus den gebotenen Sicherheitsabstand. Auch die musikalische Umrahmung erfolgte coronakonform.

Pfarrer Martin Karl erinnerte an die Tradition des gemeinsamen Feierns von Allerheiligen, Allerseelen sowie dem Volkstrauertag in Istein und an das damit verbundene Totengedenken. Nach Bibellesungen und Gebeten übergab er vor der Kranzniederlegung am Ehrenmal das Wort an Daniela Britsche.

Die Ortsvorsteherin ging in ihrer Ansprache zum Gedenken der Opfer von Krieg, Verfolgung und Terror auf die zeitgenössische Wahrnehmung des Zweiten Weltkriegs ein. Aus heutiger Perspektive wirken die Jahre zwischen 1939 und 1945 wie abgeschlossen – ähnlich einer historischen Kiste. Für die Zeitgenossen aber war absolut unklar, wann die Schrecken des Krieges ein Ende nehmen würden, legte Britsche dar. Als der Frieden schließlich da war, richtete sich der Blick der Deutschen in die Zukunft. Die „Kiste“ wurde verschlossen – „und viele hätten sie gerne für immer zugenagelt.“ Der nachfolgenden Generation sei es zu verdanken, dass dies nicht geschah, sondern Fragen gestellt wurden und eine Aufarbeitung erfolgte.

Vor dem Hintergrund der aktuell in der Welt tobenden Kriege werden auch künftige Generationen wieder Fragen stellen, so der Blick Britsches voraus. Man habe zwar das Glück, in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Frieden zu leben, Kriege gab und gibt es in anderen Regionen aber weiterhin – etwa in Korea, Vietnam, Algerien und aktuell im Nahen Osten. Trotzdem: Vieles habe sich verbessert. Das internationale Strafrecht sei erstarkt und es gebe mehr Demokratien als je zuvor.

Den Bogen zur aktuellen Situation schlug Britsche nicht im Vergleich der Corona-Situation mit einem bewaffneten Konflikt. „Das Virus ist kein Feind, sondern schlicht ein genetisches Programmpartikel, das sich vermehrt.“ Vielmehr betonte die Ortsvorsteherin die Chancen, die sich aus dem gemeinsamen Handeln aller betroffenen Nationen ergeben könnten.

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