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Efringen-Kirchen Trotz Einschränkungen viel erreicht

Weiler Zeitung
Ein Bild aus Vor-Corona-Zeiten: Im Jahr 2017 haben Alwin Martin, Manfred Scherer und Dietmar Kunzelmann (v.l.) „Istein macht ebbis“ aus der Taufe gehoben. Foto: Archiv/Lorenz Foto: Weiler Zeitung

Ehrenamt: Initiative „Istein macht ebbis“ stemmt sich gegen Herausforderungen in der Corona-Krise

Die Interessengemeinschaft „Istein macht ebbis“ (IME) hat es in der Corona-Krise besonders schwer. Denn die Gruppe ist nicht als Verein organisiert und hat dementsprechend weniger feste Strukturen. Daher ist sie in besonderem Maß auf Gemeinschaft und Zusammenhalt angewiesen. Umso beeindruckender ist es, dass die Gruppe trotz der zahlreichen Einschränkungen auch während der Pandemie noch Projekte umsetzen konnte.

Von Ingmar Lorenz

Istein. Die Einschränkungen in Zeiten der Corona-Krise spüren die IME-Initiatoren deutlich. Die Initiative ist seit Corona fast „aktionslos“, berichtet Dietmar Kunzelmann. Gemeinsam mit Alwin Martin und Manfred Scherer hatte er die Interessengemeinschaft im Jahr 2017 aus der Taufe gehoben.

Während ein Verein sich im engsten Kreis beziehungsweise online sitzungsähnlich zu verschiedenen Anlässen treffen oder unterhalten kann, kommt IME ohne diese festen Strukturen aus. Die Interessengemeinschaft besteht aus den drei Initiatoren, deren Frauen und genügend Helfern bei diversen Anlässen, an denen die Gruppe etwa auf Spendenbasis ausschenkt. „Diese Anlässe haben seit nunmehr 18 Monaten gar nicht mehr stattgefunden“, resümiert Kunzelmann. Ausgefallen sind das Treffen an der Roten Brücke am ersten Advent zum Start der Weihnachtsbeleuchtung, die Hocks am Mitfahrbänkli, die Frischluftkinos und der Dorfflohmarkt.

Auch mit Blick in die Zukunft gibt sich Kunzelmann noch zurückhaltend. „In diesem Jahr kann das Kino im Park nicht mehr angeschoben werden, da der Beginn des organisatorischen Vorlaufs schon längst überschritten ist“, erklärt er. Hoffnung habe IME aber noch, dass der Dorfflohmarkt am 2. Oktober eventuell stattfinden kann.

Aber nicht nur was die Organisation der Veranstaltungen angeht, auch die Gruppe selbst wird nach Corona erst wieder zu alter Stärke zurückfinden müsse. „Sicher ist, dass diese Bürgerinitiative bei Wiederinbetriebnahme einen gehörigen Schub braucht, um wieder Gutes auf die Beine stellen zu können“, beschreibt Kunzelmann, dass man sowohl mit Blick auf die Finanzen als auch auf zusätzliche Kräfte am Ball bleiben muss. Es brauche in absehbarer Zeit neue Ideen und zusätzliche Mitstreiter, die ohne Zwang – also ohne festes Amt – in irgendeiner Form mithelfen wollen, erklärt er.

Viele Projekte angestoßen und umgesetzt

Ganz so still war es in der Corona-Zeit dann aber doch nicht. Denn trotz der Einschränkungen konnte einiges auf die Beine gestellt werden. „Zunächst wurde im Mai 2020 die Himmelsliege im Gewann Schenkenrain in den Reben eingeweiht“, berichtet Kunzelmann. Diese Einrichtung erfreue sich seither besonders an den Wochenenden großer Beliebtheit.

Im Herbst hat IME mit Unterstützung von vielen Helfern der Freiwilligen Feuerwehr Istein in Grenzach bei einem Abbruch einer Scheune die Bruchsteine aufgeladen und auf einem Parkplatz in den Reben abgeladen. „Vorgesehen sind diese Steine für den Bau einer Trockenmauer rund um die Himmelsliege“, blickt Kunzelmann voraus. Dies konnte aber coronabedingt noch nicht umgesetzt werden, ist aber als nächstes Projekt vorgesehen.

Pünktlich zur Adventszeit wurde auch das zweite Telefonhäuschen seiner Bestimmung übergeben. Dort stellen Isteiner Hobbykünstler ihre Werke aus, die man bei Interesse bei den angeschriebenen Adressen bestellen und abholen kann.

„Schöne Farbtupfer in der Corona-Zeit waren Aktionen gemeinsam mit dem Musikverein, der zum gemeinsamen Singsang und Musizieren mit der ganzen Bevölkerung einlud“, berichtet Kunzelmann darüber hinaus.

Auch ein Zeichen der Verbundenheit setzte man gemeinsam mit der evangelischen und der katholischen Kirche, indem nach dem Glockenläuten um 19.30 Uhr vom Kirchturm Trompetenklänge durch das Dorf schallten.

Ein wenig Farbe in den Alltag brachten zudem die bemalten Brunnen im Park. „Diese Veränderung ist wahrlich ein Hingucker“, so Kunzelmann.

Im Dezember unterstützte IME zudem die Adventsfenster-Aktion, in deren Rahmen zu Spaziergängen durch das geschmückte und beleuchtete Istein eingeladen wurde.

Kurzfristig soll auch bei entsprechend gutem Wetter von zwei Isteiner Künstlerinnen ein Gemälde aus der früheren Fischerdorfidylle an einer Hausfassade entstehen. „Wenn man dies alles so betrachtet, ist doch einiges passiert“, fasst Kunzelmann das Geschehen in den vergangenen Monaten zusammen.

Wer „Istein macht ebbis“ unterstützen oder neue Ideen einbringen möchte, kann sich bei den Initiatoren melden. Die Kontaktinfos gibt es im Internet unter www.istein-macht-ebbis.de.

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