Efringen-Kirchen Überprüfungsphase läuft noch

aje/ilz
Nach dem Brand im Jahr 2018 muss die Firma Kühl ein neues Brandschutzkonzept einreichen. Foto: Ingmar Lorenz

Brandschutz: Maßnahmen-Stand der Firma Kühl / Schredder-Anlage zugelassen / Brandschutzmauer da

Efringen-Kirchen - Der Großbrand im Jahr 2018 war nicht das einzige Mal, dass die Firma Kühl Entsorgung und Recycling für einen Feuereinsatz sorgte. Das Landratsamt Lörrach forderte im gleichen Jahr Maßnahmen, die bei dem Wiederaufbau der beschädigten Anlagenteile umgesetzt werden müssen. Auf Nachfrage unserer Zeitung teilte nun das Landratsamt den aktuellen Stand der Lage mit.

Nach dem Großbrand vor zwei Jahren fanden im Mai 2019 bereits Gespräche zwischen der Firma Kühl und dem Landratsamt statt. Dabei ging es um die baulichen Maßnahmen, die beim Wiederaufbau der durch den Brand im vergangenen Jahr beschädigten Anlagenteile umgesetzt werden sollen.

Bereits im selben Jahr wurde eine Brandschutzmauer zum benachbarten Unternehmen instandgesetzt, geprüft und abgenommen. Diese Maßnahme diente dazu, das Brandrisiko und das Lärm- sowie Staubproblem zu minimieren.

Das neue Brandschutzkonzept umfasst den Gesamtbetrieb der Firma Kühl sowie den Betrieb der Vorbehandlungsanlage für Gewerbeabfälle durch die Firma „O.K. Oudegem Kühl Recycling“– Teil der Kühl Unternehmensgruppe, teilt die Pressesprecherin des Landratsamts Mai-Kim Lâm mit.

Verordnung fordert Vorbehandlung

In dieser Vorbehandlungsanlage werden die Abfälle insbesondere durch Sortierung, Zerkleinerung, Siebung, Sichtung, Verdichtung oder Pelletierung verarbeitet beziehungsweise getrennt. Durch die Firma O.K. wurde eine solche Anlage beantragt, die zukünftig in der ehemaligen Sortier- und Lagerhalle betrieben werden soll. Teil dieser Anlage ist auch die bereits zugelassene Schredder-Anlage.

Mit dem Antrag auf Genehmigung der Vorbehandlungsanlage nach der Gewerbeabfallverordnung musste auch das Brandschutzkonzept ergänzt werden.

Die Prüfung und Anhörung der Träger öffentlicher Belange im Zusammenhang mit dem laufenden immissionsschutzrechtlichen Verfahren für die Errichtung und den Betrieb einer Vorbehandlungsanlage für Gewerbeabfälle der Firma O.K. Oudegem läuft aktuell.

Ob sich daraus für die Tätigkeiten wie Annehmen, Behandeln und Lagern der Firma Kühl ein gesondertes Genehmigungsverfahren ergibt, werde noch geprüft, um der aktuellen Rechtslage gerecht zu werden, so Lâm.

Die lärmintensiven Schredder-Geräusche in der Anlage der Firma Kühl waren seit langem verstummt, doch zum 1. August 2017 ist die überarbeitete Gewerbeabfallverordnung in Kraft getreten. Diese gilt laut Lâm unter anderem auch für gewerbliche Siedlungsabfälle. Nach dieser Verordnung müssen gemischt erfasste gewerbliche Siedlungsabfälle vorbehandelt werden.

Schredder-Anlage wird auf Brandschutz geprüft

Die Lärm und Staub verursachenden Vorgänge, Schreddern und Sortieren durch die Firma O.K., finden in der bestehenden Sortier- und Lagerhalle statt. Der Schredder-Betrieb in der Halle wurde mit Auflagen zum Brand- und Immissionsschutz genehmigt.

Für die Zulassung des vorzeitigen Betriebs der Schredder-Anlage wurde bereits ein separates Brandschutzgutachten vorgelegt. Das Brandschutzkonzept wurde auf Forderung des Landratsamts hin vor kurzem ergänzt und werde aktuell geprüft, so Lâm.

Trotz Brandschutzmauer stand für das Landratsamt fest, dass durch die Nähe zu Wohnsiedlungen eine Einhausung die einzig sinnvolle Lösung sei. Doch nun teilte das Landratsamt mit, dass die Notwendigkeit einer solchen kompletten Einhausung einer Überprüfung obliegt.

Wann die anderen Maßnahmen umgesetzt werden, ist noch ungewiss. „Der Antrag befindet sich noch in der Anhörung, daher ist noch nicht absehbar, ob und in welchem Umfang sowie gegebenenfalls Ergänzungen der Antragsunterlagen notwendig sind“, erklärt Lâm.

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