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Efringen-Kirchen Veranstalter wollen einen Anstoß zum Nachdenken geben

Weiler Zeitung

Vorschau: Gedenkwoche in Efringen-Kirchen mit Erinnerungen an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren

Efringen-Kirchen (sas). Unter dem Titel „Nie wieder...oder doch wieder?!“ in Gedenken an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren finden kommende Woche verschiedene Veranstaltungen in Efringen-Kirchen statt.

„Wir wollen einen Anstoß zum Nachdenken geben“, sagt Roy Paraiso, bei dem die Organisationsfäden zusammenlaufen, im Gespräch mit unserer Zeitung. „Auch im Bezug auf die heutige Situation“, meint er. Früher habe es Propaganda gegeben, heute Fake News. „Es ist verrückt, dass die Menschheit offensichtlich nicht aus der Geschichte lernt.“

Aber das Thema beschäftige die Bürger, hat er festgestellt. „Auch die Organisationstreffen waren gut besucht, oder ich wurde per Mail angesprochen“, freut sich Paraiso über die Resonanz. Bei der Vorbereitung habe sich eine Vernetzung bemerkbar gemacht. „Jeder hilft, wo er kann.“

Das Programm

Das Ergebnis der Planungen sind vier Veranstaltungen. Los geht es am Dienstag, 6. November, mit dem Vortrag „Der König gewährt Haltung und Nutznießung der Juden“, in dem sich Museumsleiterin Maren Siegmann dem jüdischen Leben in Efringen-Kirchen seit dem Mittelalter widmet. „Es geht auch um die Rolle der Juden als Sündenböcke und ihre Verfolgung im Dreiländereck“, kündigt Paraiso an. Beginn ist um 19.30 Uhr im Museumssaal. Die Eröffnungsrede hält Bürgermeister Philipp Schmid.

Am Mittwoch, 7. November, 20 Uhr, spricht Historiker Hansjörg Noe im evangelischen Gemeindesaal über „Hermann Burte und seine Rolle im Nationalsozialismus“. Ursprünglich war 19.30 Uhr angesetzt, aber wegen der Informationsveranstaltung im Foyer der Mehrzweckhalle zum neuerlichen Brand bei der Firma Kühl wird der Vortrag um eine halbe Stunde verschoben, um die Terminüberschneidung etwas zu entzerren. Der SPD-Ortsverein, der die Organisation übernommen hat, hofft auf Verständnis. „Eine gänzliche Verschiebung hielten wir für unverhältnismäßig, da die Bewerbung für den Vortrag schon seit längerem erfolgte“, sagt Vorsitzender Armin Schweizer. Die SPD sorgt für einen kleinen Imbiss.

Das Schicksal der Kirchener Juden beleuchtet der ehemalige Pfarrer Axel Huettner am Donnerstag, 8. November, 19.30 Uhr, im Schulzentrum. „Er hat einzelne Schicksale erforscht“, weiß Paraiso. Eröffnet wird der Abend von einer alevitischen Musikgruppe, die von ihren Erfahrungen als verfolgte Glaubensgruppe berichten wird. Außerdem kommen Zeitzeugen, die die Reichspogromnacht erlebt haben, zu Wort.

Zum Abschluss führt der Bürgermeister am Freitag, 9. November, ab 12 Uhr über den jüdischen Friedhof.

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