Für die weitere Nutzung als Wohnraum gebe es im Wesentlichen zwei Varianten, erklärte Dick. So könne die recht große Fünf-Zimmer-Wohnung als Ganzes ertüchtigt und vermietet, oder aber geteilt werden, wodurch zwei kleinere Wohnungen entstehen würden.
Verkauf des Gebäudes ist keine Option
Daneben stand am Montagabend auch die Frage im Raum, ob der Verkauf des Rathauses eine Alternative sein könnte. Mit aller Entschiedenheit sprach sich Helmut Grässlin gegen dieses Vorgehen aus. „Der Verkauf ist für uns ein absolutes No-Go“, erklärte er auch stellvertretend für die Mappacher Bürger und den Ortschaftsrat. Dass der Verkauf überhaupt zur Debatte stünde, wirke auf ihn befremdlich. Schließlich habe die Verwaltung durch mehrere Ratsbeschlüsse bereits den eindeutigen Auftrag zur Sanierung der ehemaligen Lehrerwohnung erhalten. Immer wieder seinen dafür Mittel in den Haushalt eingestellt worden, blickte Grässlin zurück. „Nur passiert ist bisher nichts.“
Für Mappach sei das Gebäude von enormer Wichtigkeit. Natürlich sei ihm klar, dass die finanzielle Situation der Gemeinde angespannt sei. Das Rathaus zu veräußern, dürfe aber nicht die Lösung sein. Auch unter finanziellen Gesichtspunkten ergebe das für ihn keinen Sinn, legte Grässlin dar. Schließlich könne man durch die Vermietung der Wohnung auch Einnahmen generieren.
Die Meinung Grässlins teilten am Montagabend fast alle Mitglieder des Efringen-Kirchener Gemeinderats. Karl-Frieder Hess (SPD) sprach mit Blick auf das Mappacher Rathaus vom „Tafelsilber der Gemeinde“. Auch Kevin Brändlin (FDP/Unabhängige) plädierte dafür, dass das Rathaus im Besitz der Gemeinde bleibt und dass der Wohnraum wieder vermietet wird.
Unterstützung für Grässlin aus dem Ratsrund
Ähnlich äußerte sich Karl Rühl (CDU): „Wir schaffen Wohnraum und generieren Einnahmen“, fasste er die Lage nach der geplanten Sanierung zusammen.
Und Gerhard Kienle (CDU) sagte stellvertretend für seine Fraktion: „Wir sind der Ansicht, dass die Wohnungslösung zu bevorzugen ist. Von einem Verkauf wollen wir Abstand nehmen.“
Bürgermeister Schmid wies im Zuge der Diskussion darauf hin, dass auch die Verwaltung den Verkauf des Rathauses nicht anstrebe. Man habe jedoch alle Möglichkeiten in Betracht ziehen müssen. „Es ging uns lediglich um das Prüfen aller Alternativen.“
Mit Blick auf die Kosten erklärte Rechnungsamtsleiterin Daniela Wenk, dass man die beiden Varianten (eine große oder zwei kleinere Wohnungen) zunächst rein vor dem Hintergrund der Refinanzierung durchgerechnet habe.
Blick auf Kosten und Mietpreise
Für die Ertüchtigung der Fünf-Zimmer-Wohnung fallen voraussichtlich Sanierungskosten von rund 270 000 Euro an. Damit sich dieser Betrag in 15 Jahren refinanziert, müsse man einen Mietpreis von knapp neun Euro pro Quadratmeter ansetzen.
Etwas teurer werde es, wenn zwei kleinere Wohnungen entstehen. Die Sanierungskosten würden sich dann auf etwa 327 000 Euro belaufen. Bei einer Refinanzierung nach 15 Jahren führe dies zu einem Mietpreis von elf Euro pro Quadratmeter. Möglich sei jedoch, die Refinanzierungszeit auf 19 Jahre anzupassen, wodurch der Preis wiederum auf 8,50 Euro pro Quadratmeter fallen würde.
Bei zwei Enthaltungen sprach sich der Gemeinderat schließlich für die Variante aus, in der zwei kleinere Wohnungen entstehen sollen.