Efringen-Kirchen Verkehrs-Chaos in der Gutenau

Jutta Schütz und Arwen Stock
Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Efringen-Kirchen und Eimeldingen ist eine beliebte Abkürzung für Pendler. Foto: Alexander Anlicker

Leserin beklagt „Gutenau-Rennstrecke“ und fordert die Sperrung der Gemeindeverbindungsstraße nach Märkt. Die Sperrung der Autobahn nach einem Verkehrsunfall sorgte während des Feierabendverkehrs für Staus in den Umland-Gemeinden.

Während bereits in der Mai-Sitzung des Gemeinderats Efringen-Kirchen zum Lärmschutzplan die Raserei auf der A 5 und der Umleitungsverkehr stark kritisiert wurde, trifft dieses Thema aus der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses doppelt zu auf eine Leserzuschrift zur „Gutenau-Rennstrecke“, die wir erhalten haben.

Eine Leserin meldete in der Zuschrift, dass kürzlich die Lieblingskatze ihrer Enkelinnen überfahren worden sei. „Nicht auszudenken, wenn es eine Schülerin oder einen Schüler auf dem Weg zur Schule getroffen hätte“, schreibt sie weiter und bemängelt: Die auswärtigen Auto- und Motorradfahrer würden nach dem Inselhaus so richtig „Speed“ in der Gutenau geben.

„Das Verkehrsaufkommem auf dieser Straße ist morgens und abends enorm“, schreibt sie und findet, dass die Durchfahrt nach Märkt für Auswärtige verboten gehöre.

Was sagt der Ausschuss?

In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses am Montag meldete sich nun Joachim Wechlin unter dem Punkt „Anfragen und Anmerkungen der Gemeinderäte“ zu Wort und berichtete, dass es nach einem Fahrzeugbrand auf der A  5 Anfang September, als Autos von der Autobahn abgeleitet wurden, nicht nur in Binzen,. Eimeldingen und Weil am Rhein, sondern auch in Efringen-Kirchen in der engen Straße Gutenau zu einem Verkehrschaos gekommen sei.

„Es ging nicht um die normalen Autos, die von einer ehemaligen Behelfsausfahrt von der Autobahn ausgeleitet wurden, sondern um Laster und Sattelschlepper, das war beängstigend, was in der Gutenau los war“, beschwerte er sich. Die Straße sei für Großfahrzeuge überhaupt nicht geeignet, ergänzte er, zudem „wäre dort bei einem Notfall kein einziger Rettungswagen mehr durchgekommen, so was darf nicht sein“, beschwerte er sich.

Die Polizei entscheide in solch’ einem Notfall, wo abgefahren werde, wusste Anja Schaffhauser. Helmut Grässlin bemerkte ebenfalls, dass die nächstgelegene Notausfahrt gewählt werde.

Bürgermeisterin Holzmüller hatte die Information, „dass unserer Gemeindefeuerwehr mitgeteilt wurde, dass die angesprochene Notausfahrt nicht benutzt werden kann“ und versprach, dass sie bei den Verantwortlichen nachfragen und auch das Problem der versperrten Rettungswege ansprechen werde.

Was sagt die Polizei?

Bei der Polizei gebe es keine Zahlen zum Verkehrsaufkommen auf dieser Straße, teilte Polizeisprecher Thomas Batzel auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Ob die Straße ein „Rennstrecke“ sei, könne er nicht beurteilen. Es wäre interessant zu wissen, wie die Leser „eine Rennstrecke“ definieren, ergänzte er

„Grundsätzlich handelt es sich bei der besagten Straße um eine öffentliche Verbindungsstraße, welche sicherlich von Pendlern und Ortskundigen benutzt wird. Die Straße ist geschwindigkeitsbegrenzend ausgebaut worden. Vor Jahren hat man zusätzlich Fahrbahnverengungen verbaut“, erläuterte Batzel.

Die zwei Fahrzeugbrände auf der Autobahn, zumal an einem Freitagnachmittag, hätten aufgrund der stundenlangen Sperrungen zu einem regelrechten Verkehrskollaps geführt. Aber nicht nur auf dieser Verbindungsstraße, sondern auf allen Straßen in den umliegenden Gemeinden, wie beispielsweise Weil am Rhein, Haltingen, Märkt, Binzen, Rümmingen und Eimeldingen. Das Phänomen trete laut Batzel immer dann auf, wenn zu Stoßzeiten – Berufs- und Feierabendverkehr – die „Hauptschlagader“ Autobahn gesperrt werde, und der dortige Fahrzeugverkehr von dieser herunter geleitet werden muss. Zwei große Faktoren, welche nicht beeinflussbar sein, sind dabei die Dauer der Sperrung sowie an welchem Tag und um welche Uhrzeit so ein Ereignis eintritt, erklärt er abschließend.

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