Im Folgenden stellte Dech die vier möglichen Standorte kurz vor. Am vielversprechendsten sei aus Sicht des Architekturbüros momentan das Gebiet Schlöttle, das derzeit erschlossen werde. Der Standort sei geeignet, allerdings liege das wichtigste Kriterium – die Einsatzzeiten – bisher noch nicht vor.
„Die Feuerwehr wird Simulationen durchführen, um die Einsatzzeiten zu ermitteln“, erklärte Dech.
Dabei betonte er, dass auch die Erreichbarkeit der Teilorte eine entscheidende Rolle spiele. „Die kleinen Standorte wird es in zehn Jahren nicht mehr geben“, fand der Architekt klare Worte. Eine zunehmende Zentralisierung der Feuerwehr müsse deshalb beim Bau des neuen Gerätehauses mitgedacht werden.
Kaum zur Sprache kamen indes die möglichen Standorte Hinzge und Neumatten. Lebhaft diskutiert wurde hingegen über den Standort Grossjohann. Kevin Brändlin gab dazu den Anstoß. Er regte an, genau zu prüfen, inwieweit die bestehenden Gebäude von der Feuerwehr gegebenenfalls weiter genutzt werden könnten. Auch Wohnungen seien auf dem Gelände bereits vorhanden. „Es drängt sich hier etwas auf“, fand Brändlin.
Diskussion zu Grossjohann
Dech erklärte hingegen, dass das Gebiet Grossjohann aus seiner Sicht nicht prädestiniert sei. Denn der Bedarf der Feuerwehr sei größer als der Gebäudebestand. Zudem müssten die Lkw-Hallen durch erhebliche Umbaumaßnahmen an die Bedürfnisse der Feuerwehr angepasst werden. Verbunden mit dem Kaufpreis von etwa 4,5 Millionen Euro würde der Umbau im Vergleich zu einem Neubau wohl keine Kosteneinsparung bringen.
Auch bei der Erschließung müsse man nachbessern, betonte zudem Bauamtsleiter Klaus Lehmeyer.
Brändlin pochte dennoch auf eine eingehende Prüfung. „Ich habe das Gefühl, dass wir möglicherweise eine große Chance verpassen“, erklärte der Gemeinderat mit Blick auf den Gebäudebestand.
Weiteres Vorgehen
Das weitere Vorgehen sieht nun so aus, dass die Einsatzzeiten als wichtigstes Kriterium noch in die Machbarkeitsstudie einfließen. Das Darmstädter Architekturbüro legt das Ergebnis dann voraussichtlich im Februar vor. Es wird dabei jeweils zwei Varianten für die Umsetzung der Gebäude auf den jeweiligen Arealen präsentieren. Wenn sich der Gemeinderat dann für einen Standort entschieden hat, können die Planungsleistungen ausgeschrieben werden.
Läuft alles glatt, kann Mitte 2021 mit dem Bau begonnen werden. Dieser soll nach etwa 16 bis 18 Monaten abgeschlossen sein.