Efringen-Kirchen Von Verdi bis „Conquest of Paradise“

Reinhard Cremer
Der Gesangverein Rhenus und der Reblandchor beim gemeinsamen Konzert in der Christuskirche in Kirchen. Heinz Breininger dirigiert und spielt Klavier. Foto: Reinhard Cremer

Gesangverein Rhenus und Reblandchor treten zusammen auf

Der Gesangverein Rhenus und der Reblandchor haben am Samstag in der Christuskirche in Kirchen und tags darauf in der Isteiner St. Michaelkirche Konzerte gegeben.

Beide Chöre sind in der Region bekannt und geschätzt. Dennoch ist es ein ganz anderes Klangerlebnis, wenn mehr als 40 Sänger, bei denen alle Stimmen auch zahlenmäßig gut besetzt sind, beispielsweise den Gefangenenchor aus „Aida“ singen, als wenn dies lediglich ein Chor tut oder bei einem gemeinsamen Auftritt mit einem Frauenchor Alt-Stimmen bei den Tenören aushelfen müssen.

Breininger leitet die Chöre

Das aber ist vielfach das Leid der Männerchöre, die aufgrund Überalterung und abnehmender Sängerzahl aufgeben mussten und noch müssen. Übrigens eine Ursache, der der Reblandchor seine Gründung als Zusammenschluss „heimatlos“ gewordener Sänger verdankt. So war denn auch die Zeit reif, wie im Programmheft zu lesen, „ein Kirchenkonzert mit den noch vorhandenen letzten Männerchören in der Großgemeinde zu verwirklichen“.

Begünstigt wurde die Zusammenarbeit dadurch, dass inzwischen beide Chöre unter der musikalischen Leitung von Heinz Breininger stehen, der auch das Konzert leitete und am Klavier begleitete.

In seiner Moderation unterstrich Christoph Weber, dass es nicht nur Absicht des Konzertes sei, die Besucher gut zu unterhalten, sondern mit Liedern durchweg christlichen Inhalts dazu zu bringen, „ihren Gedanken nachzugehen und diese in eine gute Richtung zu lenken“.

In vier Blöcken zu jeweils vier Liedern traten die Chöre sowohl einmal einzeln als auch zweimal gemeinsam auf. Dabei präsentierten sie eine gelungene und teils eindrucksvolle Liedfolge unter anderem von Mozarts „Chor der Priester“, Beethovens „Die Himmel rühmen“ über Schuberts „Im Abendrot“, Verdis „Va, pensiero“ aus Aida bis hin zu Pete Seegers „Turn, turn, turn“ – auf Deutsch gesungen von Hannes Wader „Seit Ewigkeiten“ – oder Leonard Cohens „Hallelujah“, mittlerweile fester Bestandteil der Chorliteratur.

Eindrucksvoll gelang der Wiedereinmarsch beider Chöre nach zwischenzeitlichem Verlassen der Kirche mit Vangelis’ monumentalem „Conquest of Paradise“.

Weithin bekannt geworden durch die Boxauftritte von Henry Maske, ursprünglich jedoch mit der vermeintlichen Entdeckung des Paradieses, gemeint war Amerika, in Zusammenhang gebracht. Gotthilf Fischers Vertonung des „Vater unser“ veranlasste eine Reihe der Besucher, den Text still mitzubeten.

Berührender Abschluss

Der immer wieder emotional berührende Gefangenenchor aus Aida bildete gleichzeitig Höhepunkt und Abschluss des mit Applaus bedachten Konzerts. Eine Einladung zu Gugelhupf und badischem Wein vor der Kirche rundete die Veranstaltung ab.

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