Efringen-Kirchen/Kleinkems (cl). Die Gemeinde Efringen-Kirchen baut vorerst keine Treppe als Zugang zum steinzeitlichen Jaspisbergwerk. Das bedeutende Kulturdenkmal bleibt damit weiterhin nur eingeschränkt zugänglich. Die alte Treppe war 2007 beim Abriss des Zementwerks Kleinkems entfernt worden, eine Wiederherstellung wurde damals zugesagt. Den Antrag der SPD-Fraktion, wieder eine Treppe zu errichten, lehnte am Montag im Gemeinderat eine knappe Mehrheit von zwölf zu elf Stimmen bei einer Enthaltung ab. Zuvor hatten die Räte gegen eine Vertagung gestimmt. Zwei Varianten Der Entscheidung lagen die zwei Kostenberechnungen für einen Zugang von unten, von der Firma Trickes her, und einen von oben, durch die Reben, zugrunde. Dass die untere Variante 130 000 Euro kosten sollte, und die von oben 93 000 Euro, schien vielen Räten als zu hoch gegriffen. So würden in der Berechnung Maßnahmen aufgelistet, die nicht alleine dem Zugang zum Bergwerk dienen, sagte Irmtraud Töppler (SPD). Treppe von unten, Fundament und Felssicherung kosteten 51 000 Euro, und so viel Geld wäre auch im Etat vorhanden. Ein Zaun für 31 000 Euro und ein Weg für 19 000 Euro seien nicht unbedingt nötig und stünden in keinem Verhältnis zu der Frequenz von etwa vier geführten Gruppen im Jahr. Eine Alternative zu haben, sei immer schön, fand Rudolf Ritz (Grüne). Doch der billigere Zugang durch die Reben sei mit starken Risiken behaftet, deshalb sollte man die Finger davon lassen. Und für den unteren Zugang könnte auch ein Wall aus Erdaushub als Schutz zur Bahn dienen. Ritz sah den Gemeinderat auch in der „Pflicht, ein Versprechen einzulösen“. Und Ortsvorsteher Jörg Kratz verwies auf die Millionen-Zahlungen der Zementwerk-Mutter Holcim an die Gemeinde. Die Treppe müsse wieder hergestellt werden, war auch für Reinhard Knorr (CDU) klar. Für seine Fraktion riet er indes zum Abwarten, bis Grundstücke an Firmen verkauft sind, zumal Hochwasserschutzmaßnahmen nötiger seien und im Museum ein schönes Modell des Bergwerks zu besichtigen sei. Auch Richard Ludin (CDU), Gerd Bahlinger (CDU) und Bernd Münkel (FDP) sahen die Priorität beim Hochwasserschutz. Auch Karl Rühl (CDU) riet zur Ablehnung, falls der Rat nicht vertagen wolle, um etwa Zuschussfragen zu klären. Rühl hätte sich auch einen Zustupf mit Hilfe von Festen vorstellen können, wie schon beim Bau der Huttinger Friedhofskapelle. Museumsleiterin Dr. Maren Siegmann erinnerte daran, dass die Gemeinde als Eigentümerin nach dem Denkmalschutzgesetz dazu verpflichtet sei, das Kulturdenkmal zu pflegen und zu unterhalten. Ein Eigentümer dürfe ein Denkmal nicht verfallen lassen. Gemeinde verantwortlich Bürgermeister Philipp Schmid wollte keinen Ärger, wenn ein Unfall passiert. Der Gemeinde-Versicherungs-Verband habe klar gesagt, der Eigentümer, also die Gemeinde, müsse für die Verkehrssicherung sorgen. Darauf verwies auch Bauamtsleiter Siegfried Kurz, der betonte, „wir wollen nichts verhindern“, aber „wir müssen die Besucher ordentlich hinbringen“. Wer sagt, er komme mit 40 000 Euro hin, würde sich „in die Tasche lügen“. Im übrigen habe er auch nicht eingerechnet, dass durch den Zugangsweg eine 1000 Qua-dratmeter große Fläche nicht als Gewerbeland verkauft werden könne.