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Efringen-Kirchen Warum nicht auch bei Nordstarts weniger Fluglärm?

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Die BISF fordert eine Verbesserung in Sachen Lärmschutz auch bei Nordstarts. Foto: sba/Daniel Reinhardt

BISF: Jürgen Fingerle plädiert für tragfähiges Lärmschutz-Konzept für Flüge über Deutschland

Rabland - Am EuroAirport (EAP) soll die Abflugroute bei Südstarts über weniger dicht besiedelte Gebiete gelenkt werden. Zudem sind die Piloten zu einem Lärm-vermindernden Abflug mit rascherem Gewinn an Flughöhe verpflichtet. Damit soll dem Fluglärm bei Südstarts entgegengewirkt werden. Die Bürgerinitiative Südbadischer Flughafenanrainer (BISF) fragt vor diesem Hintergrund: Warum geht das nicht auch bei Nordstarts, die übers Markgräflerland führen?

Abflugprozedur optimiert

Der Flughafen hatte Anfang des Monats mitgeteilt, dass die Flugzeuge bei Südstarts künftig auf eine Strecke zwischen Allschwil (Baselland) und Hegenheim (Frankreich) gelenkt werden. Die französische Zivilluftfahrtbehörde DGAC habe die Abflugprozedur optimiert. Neuerdings werde es nur noch eine einzige Flugbahn für alle Flugzeugkategorien geben.

Wie Jürgen Fingerle, Vorsitzender des BISF, in Reaktion auf die Mitteilung des EAP erklärt, seien diese Bestrebungen auf Piste 15 seit längerem bekannt und von der DGAC auch in der jüngsten Fluglärmkommissionssitzung in Frankreich vorgestellt worden. „Die französischen Anrainer versprechen sich nicht viel davon und halten den Ball erst einmal flach“, schildert Fingerle. Man müsse erst noch sehen, welche Reduktion der Spitzenlärmwerte damit tatsächlich erreicht werden kann.

Zugleich bringt Fingerle sein Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass ein ähnliches Konzept für die Nordstarts, die Deutschland betreffen, nicht angedacht sei. Mehr noch: Nicht einmal die sogenannten RNAV-Verfahren würden umfänglich eingehalten.

Markgräflerland flächendeckend beschallt

In 20 bis 30 Prozent aller Fälle werde von diesen Standardverfahren abgewichen und das Markgräflerland flächendeckend beschallt, so der BISF-Vorsitzende. Gleichzeitig gebe es bei bestimmten Startverfahren durchaus lärmbegrenzende Zwänge. „Warum bei uns nicht?“, fragt er sich.

Der Vorsitzende sieht weiterhin zur Verbesserung der Situation der südbadischen Anrainer auch die deutschen Behörden in der Pflicht: Warum die durch mehrere Verwaltungsgerichtsurteile und den neuen Koalitionsvertrag bestätige Praxis der eingeschränkten Anflüge auf Zürich über Deutschland nicht auch für die das Markgräflerland betreffenden Starts vom EAP Anwendung findet, halte man seitens der BISF für fragwürdig. „Wir sehen nach wie vor große Defizite in einer konsequenten Haltung der deutschen Seite für ein tragfähiges Konzept eines vernünftigen Flugverkehrs, der die Verhältnisse verbessert.“

Subventionen hinterfragen

Vor diesem Hintergrund plädiert Fingerle auch dafür, die Subventionen abzuschaffen, die aus Sicht der BISF die Voraussetzungen für den aktuellen Flugverkehr sind, um billige Flüge in beliebige Urlaubs-Ressorts zu ermöglichen. „Wäre Treibstoff teurer, würden diese unsäglichen Umweg-Flüge über uns, insbesondere für das am Flughafen Basel-Mulhouse betriebene Billigflugkonzept, möglicherweise seltener stattfinden. Aber so lange dieser subventionierte Anachronismus in Zeiten, in denen wir den Klimawandel direkt erleben weiterlebt, werden wir um Regelungen diese einzudämmen nicht herumkommen.“

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