Efringen-Kirchen/Bad Bellingen (jut). „Gezielte Fragen stehen bei den Besuchern im Vordergrund – und auch wir tauschen uns untereinander bei dieser Gelegenheit aus“, berichtete Dietmar Krebs von der Firma Holzbau Krebs in Efringen-Kirchen, der eine der Fachfirmen vertrat, die zum erstenregionalen Energietag der Gemeinden Efringen-Kirchen, Schliengen und Bad Bellingen und des Energiedienstes gekommen waren. Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger hatte in seiner Eröffnungsrede am Beispiel von Efringen-Kirchen aufgezeigt, was mit engagierten Einzelpersonen und Initiativen vor Ort möglich ist, wenn die Gemeinden für Ideen ein offenes Ohr haben. Der Agenda-Prozess sei in Efringen-Kirchen eingeleitet worden, die Gründung einer Bürgergenossenschaft werde diskutiert. Gerade habet die Gemeinde ein Klimaschutzprojekt gestartet, das die auf dem Gemeindegebiet erzeugten Treibhausgase und den Energieverbrauch bilanzieren will und eine Analyse der vorhandenen Einergieeinsparungspotenziale vornehmen will sowie die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien in vielen Bereichen anvisiert. „Wir möchten anschließend Maßnahmen ergreifen, um die Energieeffizienz vor Ort zu erhöhen, regenerative Energieformen zu erschließen und Treibhausgase zu vermeiden“, zählte der Bürgermeister auf. Zu seinen Eröffnungsworten passte der Vortrag von Dr. Chantal Ruppert-Winkel als Projektleiterin der „Erneuerbare Energie Regionen“, die anhand von vier Gemeinden vorstellte, wie Kommunen funktionieren, die weitgehend schon auf erneuerbare Energien umgestiegen sind und welche Vorarbeiten sie für die Umstellung ergriffen haben – besonders hier deckten sich ihre Erfahrungen bezüglich der Akteure mit den in Efringen-Kirchen gemachten Beobachtungen: „Engagierte Einzelpersonen als Akteure und Pioniere und die Gemeinden als verlässliche und vertrauenswürdige Partner sind für die Umsetzung der lokalen Energiewende Kernvoraussetzungen“, sagte sie. Fürstenberger sprach aber auch die Suche nach zuverlässigen Energeversorgern und effektiven Speichermöglichkeiten an – die nicht nur bundesweit, sondern auch lokal erfolgen müsse. „Mit der ersten Veranstaltung dieser Art wollen wir zeigen, wie man Energie sparen kann und den Geldbeutel schonen“, fasste er die Ziele der drei beteiligten Kommunen zusammen, die den Energietag künftig im jährlichen Wechsel durchführen wollen. Interesse zeigten die hunderte Besucher zudem am geplanten Carsharing-Projekt, das derzeit in Efringen-Kirchen von der Agenda 21-Gruppe Umwelt angegangen wird. „Es wäre schön, wenn hier weitere Gemeinden aus dem Rebland mitmachen würden“, meinten einige jüngere Gäste vor dem Hintergrund, dass gerade junge Auszubildende sich oft kein Auto leisten können, aber gerne bei bestimmten Terminen „unabhängig von Zug und Bus mal etwas unternehmen wollen“, so die jungen Erwachsenen.