Efringen-Kirchen Willi Dreher ist verstorben

Daniel Hengst
„Willi“ Dreher (links) in seiner Metzgerei zusammen mit seinem Sohn Rolf (rechts). Foto: zVg

Nachruf:
Der Metzgermeister und Sportschütze aus Wintersweiler war in der Region bekannt und beliebt.

Bei den Vereinen in der Region war Ernst Wilhelm Dreher sehr beliebt. Der Metzgermeister aus Wintersweiler, bekannt als „Willi“ Dreher, ist vergangene Woche am Mittwoch, 10. April, unerwartet, aber friedlich im Alter von 86 Jahren in einem Seniorenheim in Schliengen eingeschlafen. Bekanntheit erlangte er zudem als Sportschütze.

Bei den Sportschützen hat der Name Willi Dreher besondere Bekanntheit. Im Schützenverein Efringen-Kirchen, dem Sportschützenverein Welmlingen und dem Schützenverein Egringen sowie weiteren Vereinen war der Wittlinger Mitglied. Bei den Sportschützen in Egringen wird weiterhin um den Willi-Dreher-Pokal geschossen.

Geboren wurde „Willi“ Dreher am 13. Januar 1938 in Hammerstein. Der älteste Sohn eines Landwirts hat noch eine Schwester und zwei Brüder. „Willis“ Tochter Heidi lebt in Kaltenbach, der 57-jährige Sohn Rolf lebt mit Frau und den zehnjährigen Zwillingen in Thailand.

Seine Metzgerlehre absolvierte Dreher in der Metzgerei Schlumberger in Lörrach. „Er hatte immer nur sonntags frei“, erinnert sich seine Tochter Heidi Dreher an Erzählungen ihres Vaters. Als Sportbegeisterter war er ein guter Leichtathlet und Schwimmer. Seine Leistungen als Sportschütze seien allerdings bestechend gewesen, erklärt die 60-Jährige. Die Schützen aus Ihringen am Kaiserstuhl holten ihn in ihr Team und besorgten ihm einen Arbeitsplatz. So war es auch in Rheinfelden. Dort trainierte er mit dem Lörracher Karl Wenk. Dreher und Wenk, der mehrfache Europa- und Weltmeister sowie Olympiateilnehmer, hätten „nahezu auf Augenhöhe“ geschossen, erklärt Heidi Dreher.

Ernst Wilhelm „Willi“ Dreher an seinem 86. Geburtstag in diesem Januar. Foto: zVg

„Willi“ schuf sich allerdings eine eigene Existenz als Metzgermeister in Wintersweiler, die er immer wieder erweiterte. Viele Jahre arbeitete dort sein Sohn Rolf mit, bevor dieser auswanderte. Speck, Schinken und mehr stiftete Dreher regelmäßig als Preise für Schützenvereine. Im Markgräflerland, Kandertal, Lörrach und Hochrhein belieferte er zahlreiche Vereine für deren Feste. Heidi Dreher erinnert sich in einem Jubiläumsbericht des TuS Stetten gelesen zu haben, dass „seine Schüblinge Weltklasse“ seien. Joelle Kammerer, Ortsvorsteherin von Wintersweiler, erinnert sich noch, wie sie als Kind mit in seine Metzgerei zum Einkaufen gegangen ist. Seine Metzgerei habe er erst vor etwa 15 Jahren geschlossen und deutlich über das Rentenalter hinaus dort gearbeitet, erinnert sich Kammerers Vorgänger Hansjörg Obermeier. Obermeier weiß, dass „Willi“ ein Herz für die Vereine hatte, sich im Ort im Gesangverein und bei der Feuerwehr engagierte.

Welmlingens Oberschützenmeisterin Anna Brandenburg erzählt vom Besuch bei „Willi“ zu dessen 85. Geburtstag vergangenes Jahr. Der Jubilar habe sich über den Besuch sehr gefreut und habe gesundheitlich einen guten Eindruck gemacht. Damals erholte er sich noch von einem Schlaganfall, erklärte Heidi Dreher.

Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung findet am heutigen Donnerstag, 18. April, ab 13.30 Uhr in der Kirche in Kaltenbach, Malsburg-Marzell, statt.

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