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Efringen-Kirchen Winzer vor großen Herausforderungen

Die Oberbadische
Die Markgräfler Winzer hoffen auf eine ertragreiche Ernte in diesem Jahr. Foto: ov

Einbußen beim Discount / Rüdlin setzt auf neue Verkaufswege

Efringen-Kirchen - Das Geschäftsjahr 2021 stellte die größte Genossenschaft des Markgräflerlandes vor anspruchsvolle Herausforderungen, heißt es in einer Mitteilung der Genossenschaft Markgräfler Winzer anlässlich ihrer Generalversammlung am Donnerstag.

Neben Einbußen im Umsatz, die komplett auf den Rückgang im Discount und durch Covid auch auf die geschlossene Gastronomie zurückzuführen waren, musste mit der Weinlese 2021 zudem die historisch kleinste Ernte verkraftet werden. Sie fiel um etwa 30 Prozent geringer aus als das langjährige Mittel. In den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel, Fachhandel, Privat- und Online-Verkauf konnten die Geschäfte stabilisiert oder gar Zuwächse verbucht werden, die allerdings zur Kompensation des Minus im Discount nicht ausreichten.

Einbußen im Bereich Discount und Gastronomie

Dennoch blickt der geschäftsführende Vorstand Hagen Rüdlin anlässlich der Generalversammlung zuversichtlich nach vorne und hofft auf eine ertragreiche und qualitativ gute Ernte 2022.

Die „Markgräfler Winzer eG“ vereint die Flächen vom Batzenberg im Norden bis nach Grenzach im Süden und bedient im Wesentlichen den Absatzkanal Discount. Die rückläufigen Absätze und Umsätze in diesem Marktumfeld, gepaart mit den niedrigen Preisniveaus dieses Absatzkanals, schlugen sich 2021 deutlich in den Ergebnissen nieder. Gerade auch, weil Kostensteigerungen unumgänglich waren, die bereits durch Corona verursacht worden waren. Mehrausgaben zeichneten sich vor allem in den Bereichen Logistik, Kartonagen, Glas und Verschlüsse ab.

Das Wachstum der Markgräfler Winzer ist historisch eng mit der Entwicklung des Discounts für den Deutschen Weinmarkt verknüpft und war schon deshalb vom Rückgang in diesem Kanal betroffen. Die 2018 durch Rüdlin auf den Weg gebrachte Neuausrichtung verfolgt im Gegenzug dazu das Ziel, die Vermarktung und damit die Umsätze und Erträge der Markgräfler Winzer auf ein breiteres Fundament zu stellen. „Die Hausaufgaben in den Bereichen Sortiment, Qualität, Kommunikation und Vertrieb haben wir erledigt. Aber zwei Jahre Pandemie mit wenigen Messen und Präsenz-Terminen waren natürlich nicht gerade förderlich, um mit Einkäufern und Entscheidern im Handel in Kontakt zu treten“, so Hagen Rüdlin. Die Erfolge seien deutlich messbar, besonders bei der „MRKGRFLR“-Linie, die seit ihrer Einführung konstant prozentual zweistellig wachsen konnte. Der Gutedel dieser Line wurde vom Fachmagazin Weinwirtschaft des Meininger Verlags als „Best buy“ im Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2021 ausgezeichnet.

Viele Auszeichnungen und Anerkennungen

Insgesamt können sich Rüdlin und sein Team über ein Vielzahl an Auszeichnungen und Anerkennungen freuen, auch, weil sie eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Erschließung neuer Kanäle sind. Denn so gut die Genossenschaft den Discount in der Vergangenheit bedienen konnte, so sehr musste das Team um Rüdlin in der Bearbeitung des klassischen Lebensmittelhandels Aufbauarbeit leisten, heißt es weiter. Diese sei in ersten Schritten geleistet, die Früchte bereits greifbar.

Darüber hinaus wurde die interne Digitalisierungs-Offensive weitergeführt. Wesentliche Bereiche der „Supply Chain“ werden seit Anfang des Jahres 2022 digital abgebildet und begleitet. Seinen Mitgliedern wünschte Hagen Rüdlin in erster Linie einen guten Herbst, um auch wieder entsprechend gute Mengen einlagern zu können. Viel wichtiger sei ihm jedoch, dass das große menschliche Unheil in der Ukraine ein schnelles Ende finden möge.

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