Efringen-Kirchen „Wir bringen frischen Wind ins Dorf“

Jutta Schütz
Das Vorstandsteam der Landfrauen Blansingen kann sich, auch dank der Türhänger-Kampagne, über Mitgliederzuwachs freuen: Christine Bahlinger (v. l.), Miriam Müller und Nadja Bühler. Foto: Christian Müller

Zehn neue Mitglieder haben die Blansinger Landfrauen mittlerweile mit ihrer modernen und einfallsreichen Werbeaktion gewonnen.

Mit einer peppig aufgezogenen Kampagne haben es die „Landfrauen Blansingen“ geschafft, zehn neue Mitstreiterinnen zu gewinnen. Die jüngsten seien etwa 35 Jahre alt, aber auch noch jüngere seien willkommen, erklärt Vorstandssprecherin Miriam Müller. Der besondere Dreh bei der Mitgliedersuche war ein bunter Türhänger. „Komm mach mit, wir bringen frischen Wind ins Dorf“ – „Werde eine von uns“ – hieß es darauf. Abgebildet waren Landfrauen aus dem Vorstandsteam samt einem Kurztext.

Nachdem die langjährige Vorsitzende Gerhilde Holderied im vergangenen Jahr nicht mehr kandidierte, „haben wir in einem ersten Schritt die Vorstandsarbeit auf drei jüngere Personen verteilt“, erklärt Miriam Müller. Gemeint sind ihre Stellvertreterinnen Nadja Bühler, Christine Bahlinger – und sie selbst. „Wir sind alle zwischen 35 und 40 Jahre alt“, sagt Miriam Müller. Bereits dies sei ein Signal. Bei den Landfrauen Blansingen entstand in den vergangenen zwei Jahren ein guter Mix zwischen jüngeren und älteren Mitgliedern.

Neue Mitstreiterinnen wollten die Frauen aber auf jeden Fall gewinnen. „Wir haben in unserem Verein glücklicherweise eine Werbefachfrau“, sagt Nadja Bühler. Zusammen mit ihr hätten die Landfrauen unter anderem einen neuen Internetauftritt konzipiert und die Türhänger-Kampagne realisiert.

Werbung an der Tür

Die bunte Türwerbung hängten die Landfrauen neben Blansingen auch in Huttingen, Welmlingen, Kleinkems und Bad Bellingen-Rheinweiler auf. Darauf beschreiben sie auch, was ihnen wichtig ist: „Dass Lebenssituationen im Dorf sich jetzt und in Zukunft stark verändern, dass sich fortzubilden und sich auszutauschen immer wichtiger wird“, erklärt Christine Bahlinger. Letztlich gehe es auch darum, die Dorfgemeinschaft mit besonderen Aktionen und Angeboten zu stärken.

„Wir versuchen immer, Themen anzubieten, die alle Frauen im Verein oder auch mal besonders die Jüngeren ansprechen“, erläutert Bühler. Insgesamt hätten Landfrauen-Vereine sehr gute Programme, gerade was Fortbildungen angehe – das sei zu wenig bekannt, ergänzt Müller. Gerade erst fand ein Kurs zur Ersten Hilfe beim Kind statt. „Da war die Nachfrage riesig und am 13. März haben wir nun einen Zusatztermin angesetzt“, so Bühler weiter. Auf der Vereinswebseite finden sich Hinweise auf die nächsten Termine, darunter die Kinderkleider- und Spielzeugbörse am Samstag, 2. März, in der Wolferhalle.

Überhaupt sei den Landfrauen ein falsches Image übergestülpt worden. Oft bekomme sie zu hören, dass sie keine Landwirtschaft betreiben würden. Dies hätten mittlerweile die wenigsten Mitglieder. „Frauen vom Dorf“ würde es besser beschreiben, denn es ginge ihnen um den Zusammenhalt vor Ort, die Gemeinschaft. Dafür hätten die Landfrauen die passenden Angebote, die aber immer weiter entwickelt würden.

Neue Kommunikation

Obwohl sich die Frauen über WhatsApp, Facebook und Instagram „kurzschließen“, sei ihnen auch ein Stammtisch für persönliche Treffen wichtig. „Einmal im Monat kommen wir im „Römerhof“ zusammen, um uns auszutauschen und auch Ideen zu sammeln“, erklärt Bahlinger den offenen Treff, der ab 20 Uhr stattfinde. Das Brunnenschmücken für Ostern werde dabei geplant oder der Herbsthock im Ort. Außerdem haben die Landfrauen schon Ideen für einen Musicalbesuch und einen Spieleabend oder Erste-Hilfe-Kurse, in denen es speziell um den sicheren Umgang mit einem Defibrillator gehen soll.

Neben den zehn Frauen, die seit der Aktion mit den Türhängern bereits in den Verein eingetreten sind, gibt es Interessentinnen, die noch überlegen, mitzumachen. Insgesamt zählt der Verein fast 50 Frauen, darunter nicht nur einheimische: „Gerade zugezogene oder eingeheiratete Frauen haben zu uns Kontakt gesucht“, sagt Bühler.

Die erfolgreiche Mitgliedersuche hat sich auch bei benachbarten Landfrauen-Vereinen herumgesprochen. So haben die Landfrauen aus Auggen, Schliengen und Egringen bereits nachgefragt, wie sie es geschafft hätten, junge Frauen zum Mitmachen zu gewinnen. „Die anderen Vereine haben auch gute Programme, aber man muss wirklich ,up to date’ sein, einen modernen Internetauftritt haben und man muss dran bleiben, dann macht es auch Spaß“, erklärt Müller, in welchen Bereichen das Vorstandsteam entsprechend dazugelernt habe.

Info für neue Frauen, die mitmachen wollen gibt es im Internet: www.landfrauen-blansingen.de

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