Darüber hinaus wird generell eine Bewirtschaftung angestrebt, die auf die natürliche Ausgewogenheit setzt. Denn durch das richtige Gleichgewicht regele die Natur vieles selbst. „Wir haben hier zum Beispiel sehr viele Vögel“, weist Reinecker auf die Lage des Guts in einem entsprechenden Schutzgebiet hin. Daraus ergebe sich, dass bestimmte Maßnahmen gegen Schädlinge gar nicht mehr notwendig sind, weil die Insekten ganz einfach von den Vögeln gefressen werden. Auf dem Weingut am Klotz hat man deshalb auch schon Projekte ins Auge gefasst, durch welche die Vorteile des natürlichen Gleichgewichts weiter genutzt werden sollen. Für den Moment allerdings gilt ein Gutteil von Reineckers Aufmerksamkeit noch der Einarbeitung seiner sechs neuen tierischen Mitarbeiter.
Nachdem sie das Kraftfutter aus der Hand ihres Besitzes verputzt haben, verteilen sie sich allmählich wieder in den Reben und gehen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Gras fressen. Und obwohl die Tiere – diplomatisch ausgedrückt – ein eher einfaches Gemüt haben, ist ihr Anblick faszinierend und beruhigend. „Man könnte ihnen den ganzen Tag zuschauen“, bringt es Reinecker auf den Punkt.
Unterstützung von älteren Artgenossen
Zwar futtern die Schäfchen fast unentwegt, trotzdem sind die Rebflächen des Weinguts am Klotz zu groß für die kleine Herde. Deshalb bekommen sie dieses Jahr noch Unterstützung von ihren größeren Artgenossen: Ein Schäfer wird in den kommenden Wochen zusätzlich etwa 60 normal große Tiere auf die Rebflächen bringen, welche die Ouessant-Schafe einige Zeit bei ihrer „Arbeit“ unterstützen werden.
Im Weingut am Klotz wird es künftig einen neuen Verkaufsbereich und einen Raum für Weinproben geben. Die Eröffnung war eigentlich dieser Tage geplant, verzögert sich jedoch. Zum einen müssen noch einige kleinere Arbeiten fertiggestellt werden, zum anderen sei es vor dem Hintergrund der jüngsten Corona-Entwicklungen aus Sicht von Herbert Reinecker auch nicht der passende Zeitpunkt, mit dem Verkauf in Istein zu starten. „Das wäre ein seltsames Signal“, findet er. Man wolle jetzt die weitere Entwicklung abwarten und gegebenenfalls im Dezember eröffnen. Bis dahin sei der Isteiner Wein in den Betrieben von Reinecker in Auggen und bei Fritz Keller in Oberbergen bereits erhältlich.