Efringen-Kirchen Zivilcourage ist gefordert

Weiler Zeitung

Schulzentrum: Vandalismus Thema bei Vollversammlung

Efringen-Kirchen. Der Unterhalt der Schulen kostet viel Geld, das die Steuerzahler erwirtschaften müssen. Da ist es umso ärgerlicher, wenn einige Schüler mit dem zu ihrer Ausbildung zur Verfügung gestellten Material, den Gebäuden und dem Mobiliar nicht sorgsam umgehen. Ein Thema, das unlängst auch in Efringen-Kirchen die Gemüter erhitzte. Schulleitung, Gemeindeverwaltung, Elternbeirat und Schülermitverantwortung (SMV) nutzten daher kurz vor den Sommerferien die Schülervollversammlung des Schulzentrums, um noch einmal mit Nachdruck auf aktuelle Missstände hinzuweisen und um auf ein Umdenken bei den Tätern hinzuwirken. Aufmerksam verfolgt wurde die Veranstaltung von Amtsleiter Hans-Joachim Friedemann von der Schulaufsicht des Staatlichen Schulamts Lörrach.

Vandalismus gibt es an fast allen Schulen, heißt es in einer Pressemitteilung des Schulzentrums. Dabei wünschen sich die meisten Schüler eine schöne Schule und wollen in einer angenehmen Atmosphäre lernen. Mit Blick auf die laufenden Sanierungen im Schulzentrum Efringen-Kirchen wollen die Verantwortlichen nun mit einem ganzen Katalog von Maßnahmen gegensteuern.

Die Sanierung hat begonnen

„Ende 2021 werden wir zehn helle, attraktive und hochmoderne Klassenräume haben. Dann haben wir drei Kilometer Stromkabel und sechs Kilometer Netzwerkkabel verlegt und so manchen Liter Farbe verbraucht“, sagte Bürgermeister Philipp Schmid und appellierte an die Schüler, pfleglich mit den neuen Räumen umzugehen. Schmid fasste den aktuellen Stand der Baumaßnahmen zusammen und gab einen Ausblick auf die noch anstehenden Arbeiten. Insbesondere gab er einen Überblick über die Kosten. Insgesamt werden 1,45 Millionen Euro in die Schulsanierung investiert.

Nicht nur die Schulsanierung kostet Geld. Knapp 21 800 Euro wurden für digitale Tafeln und Computer in den Räumen für Bildende Kunst und Musik ausgegeben. Rund 21 500 Euro flossen in die Ausstattung des Pele-Raums (persönliche Lehrzeit) in Bau I. Das W-LAN in Bau I schlug mit etwa 7900 Euro zu Buche und 4800 Euro kosteten die Magnet- und Korkboards sowie eine Tafeln in der Grundschule in Bau I. In die Pele-Arbeitsplätze im Flur in Bau II wurden rund 2900 Euro investiert.

Vier neue Räume werden eingerichtet

Die Einrichtung der drei neuen Klassenräume und des Pele-Raums wird das Konto mit weiteren knapp 94 000 Euro belasten. Alleine für die digitalen Tafeln sind dabei gut 45 000 Euro vorgesehen.

„Wer ist schon gerne in einer Umgebung, die unangenehm und schmuddelig ist“, lautete die provokante Frage des scheidenden Schulleiters Volker Pietschmann. Das Ziel sei eine saubere Schule. „Dazu brauchen wir eine andere Kultur“, forderte Pietschmann. „Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens und der Zivilcourage.“ Vorbild sein und sich einmischen, lautete sein Appell.

Humorvoll verpackte Elternvertreter Thomas Schulte einige unangenehme Wahrheiten. An allem sind immer die anderen schuld, das weiß er als Vater zweier Söhne inzwischen. Nur ihr seid absolut unschuldig!“ Schulte erinnert sich gerne an seine eigene Kindheit: „Ich bin noch nie so lange unschuldig durchs Leben gegangen wie in meiner Schulzeit.“

Nach 40 Jahren Arbeitszeit hätten ihm aber sehr viele Leute gesagt, wie schuldig er sei, weil er sich immer noch so dämlich benehme. „Inzwischen natürlich nicht mehr, ich bin ja lernfähig“, schmunzelte Schulte. „Wenn der Eine auf den Anderen achtet“, zeigte sich Schulte überzeugt „dann haben wir eine saubere Schule“. Auch er betonte die Bedeutung der Vorbildfunktion. „Ich bin davon überzeugt, dass es jeder gerne ordentlich hat. Menschenskinder, seht zu, dass euer Wohnzimmer sauber bleibt!“

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