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Efringen-Kirchen Zwei neue Bibeln werden ausgestellt

Weiler Zeitung

Museum: Kurt Renk beteiligt sich wieder am „Tag des offenen Denkmals“ / Heimatgeschichte vermitteln

„Was uns verbindet“ – so lautet das Motto des „Tags des offenen Denkmals“ am 9. September. „Das passt wirklich gut zu einer Kirche“, findet Kurt Renk, der auch im 15. Jahr des Bestehens das Bibelmuseum im Dachgeschoss der Lutherkirche in Efringen-Kirchen wieder in Erinnerung bringen will.

Von Jutta Schütz

Efringen-Kirchen. Vor Renk auf dem Tisch liegt eine taschenbuchgroße dicke Bibel. Der Buchdeckel sieht reichlich ramponiert aus, aber die Buchseiten sind in gutem Zustand und auch der Druck ist ordentlich. Die Bibel, die Renk dieses Jahr erwerben konnte, stammt aus dem 18. Jahrhundert und gehörte einem Mitglied der Familie Zandt. Das Besondere an ihr ist ein Fund, der sich zwischen dem letzten Deckblatt und dem Buchdeckel befand: Auf vier Seiten dickerem Büttenpapier ist säuberlich ein umfangreicher Familien-Stammbaum mit weiteren Bemerkungen abgeschrieben, dessen Urfassung sich in der Bibel in winzigen Buchstaben auf den letzten Buchseiten befindet.

Kurrentschrift entziffern

Das einzige Problem: Die Aufzeichnungen sind in der deutschen Kurrentschrift notiert, die vom Beginn der Neuzeit an und dann mit ihrem Nachfolger, der Sütterlinschrift, bis ins 20 Jahrhundert hinein im deutschen Sprachraum üblich war. „Ich kann Kurrent und Sütterlin noch entziffern, aber das kostet mich viel Zeit – und ich brauche eine Lupe“, ergänzt Renk. Er will den Stammbaum auf jeden Fall für Museumsbesucher lesbar machen, „damit beschäftige ich mich im Winter“, meint er.

Eine weitere alte Bibel, die ein Neuzugang ist, ist die aus dem Gasthaus „Rebstock“. Sie liegt bereits im Bibelmuseum aus. Gedruckt wurde sie in Basel im Jahr 1691 und war im Besitz der Familie Huck, in dem Fall von Hermann Huck aus dem „Rebstock“. Diese Bibel zu bekommen, kostete Renk einige Gespräche und viel Überzeugung. „Die Bibel, die auch Bilder enthält, lag jahrelang im ,Rebstock’ aus und jeder konnte darin herumblättern, was zwar einerseits sehr schön ist, andererseits natürlich nicht, denn fettige Fingerabdrücke gibt es darin reichlich“, bedauert Renk, der als gelernter Sattler, Polsterer und Dekorateur ein gutes Auge für den Erhaltungszustand von Gegenständen aber auch Büchern hat. Die „Rebstock“-Bibel sei aber eben auch Dorfgeschichte – und deshalb freut er sich.

Nach wie vor stößt das Bibelmuseum, das in der Form im südlichen Baden-Württemberg einmalig ist, auf großes Interesse – nicht nur bei Christen, sondern allgemein bei historisch Interessierten. Mittlerweile ist die Sammlung der Bibeln und Gesangbücher auf rund 140 Exemplare angewachsen. Fast alle stammen aus dem Raum Efringen-Kirchen. Darauf legt Renk auch Wert, denn das Bibelmuseum soll auch „Heimatgeschichte“ vermitteln.

In der Region bekannt

Der ehemalige Kirchendiener hat sich mit den Bibeln, aber auch der Sammlung sakraler Gegenstände und historischer Fotos der Lutherkirche in der Region bis über die Schweizer Grenze einen Namen gemacht. Im Lutherjahr 2017 meldete sich sogar das Dreiländermuseum bei ihm und bat um Exponate, um diese ausstellen zu können. „Das hat mich wirklich gefreut“, bekennt Renk.

Er hat die Gedenkmünze zu 500 Jahre Luther und Reformation erworben, dazu noch eine passende Armbanduhr, die er beide nun auch am Denkmaltag im Museum ausstellt.

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