Besonders für die Grünen sei das Thema Klimaschutz zudem weiterhin von entscheidender Bedeutung. „Die Aussage, dass wir uns Klimaschutz wegen Corona nicht mehr leisten können, ist ganz einfach falsch“, betonte Schaffhauser.
Der Umgang seitens der Verwaltung, aber auch der Bürger mit den Herausforderungen der Krise sei beeindruckend. „Es hat sich vieles entwickelt, was in Zukunft Bestand haben könnte.“ Es gebe Hoffnung, dass auch aus einer so schwierigen Zeit Gutes entstehen könnte.
FDP: Digitalisierung bringt zahlreiche Chancen
Kevin Brändlin (FDP/Unabhängige) rief in seiner Haushaltsrede zu Optimismus, aber auch zu Vorsicht auf. Man müsse sehen, dass nach den Landtags- und Bundestagswahlen voraussichtlich weit weniger Hilfsgelder an die Kommunen fließen werden und stattdessen in Zukunft wohl eher die Frage gestellt würde, wie sich die Gemeinden an den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie beteiligen müssen.
Gleichzeitig verfüge die Gesellschaft aber über genügend Tat- und Innovationskraft, um sich aus der Rezession herauszuarbeiten. „Denn die Krise bietet auch viele Chancen, die es zu erkennen gilt.“ Besondere Bedeutung komme in Zukunft der Digitalisierung zu – und das gleich in mehreren Themenkomplexen. So habe das Jahr 2020 etwa gezeigt, dass die Digitalisierung Lösungen mit Blick auf die Mobilitätsfrage liefern könne, denn durch Videokonferenzen oder Home-Office sei Verkehr in vielen Bereichen überflüssig geworden. „Wie viel unnötige Mobilität im vergangenen Jahr nicht stattgefunden hat, ist revolutionär“, fand Brändlin.
Auch der Umsetzung des Digitalpakts an den Schulen komme ebenso wie dem Breitbandausbau besondere Bedeutung zu. Schnelles Internet sei kein „nice to have“, sondern Grundvoraussetzung für innovative gesellschaftliche Entwicklung.
Darüber hinaus lobte Brändlin, dass weitere wichtige Maßnahmen auch in der angespannten Finanzlage in den Haushalt aufgenommen werden konnten. Als Beispiele nannte er den Zuschuss für den Kunstrasenplatz des TuS und die Planungsrate für das neue Gerätehaus der Feuerwehrabteilung Efringen-Kirchen. In diesem Zusammenhang mahnte Brändlin auch, dass man sich zeitig über die weitere Nutzung des bisherigen Feuerwehrstandorts Gedanken machen müsse. Ein solches „Filetstück“ werde schließlich nicht alle Tage frei.
SPD: Bezahlbaren Wohnraum schaffen
Karlfrieder Hess (SPD) setzte das Defizit im Haushalt 2020 in Efringen-Kirchen ins Verhältnis mit den Finanzlagen der Kommunen in der Region. Dabei zeige sich, dass Efringen-Kirchen noch verhältnismäßig gut dastehe.
Besonders hob Hess in seiner Haushaltsrede unter anderem das Thema bezahlbarer Wohnraum hervor. Bereits vor mehreren Jahren habe die SPD-Fraktion Anregungen und Informationen dazu zusammengetragen und an die Verwaltung weitergegeben. „Leider sind wir nach Jahren keinen Schritt weitergekommen“, so das ernüchternde Fazit.
Auch das Thema Klimaschutz griff Hess auf, wobei er auf den jüngst gestellten Antrag seiner Fraktion zur Gründung einer Arbeitsgruppe hinwies. Diese soll unter anderem Potenziale in Sachen Klimaschutz aufzeigen.
Mit Blick auf das Juz legte Hess dar, dass die Gemeinde Chancen verpasst habe, eine für die Jugendlichen zufriedenstellende und zugleich für die Gemeinde kostensparende Lösung herbeizuführen.
Und auch beim Thema ÖPNV gibt es aus Sicht der SPD-Fraktion noch Luft nach oben. Unter anderem müsse es dazu eine entsprechende Taktung sowie eine gute Abstimmung von Bus und Bahn geben. Dem ÖPNV, Car-Sharing-Modellen und dem Fahrrad müssten größere Bedeutung beigemessen werden. „Eine ausschließliche Planung aus der Sichtweise des Autofahrers führt uns in die Sackgasse“, sagt Hess.
Weiter gefragt sei die Gemeinde auch beim Thema Kühl. Durch die vorhandene Konstellation herrsche ein Gefährdungspotenzial, das seinesgleichen sucht. „In Verantwortung für unsere Bürger müssen unsere gewählten Vertreter bei Kreis und Bahn auf Abhilfe bestehen.“
Alle Fraktionssprecher dankten darüber hinaus Daniela Wenk und dem Rechnungsamts-Team für die Aufstellung des Zahlenwerks.