Eimeldingen Bedarf bei den Bürgern abfragen

Saskia Scherer
Die Variante „my-e-car“ bietet klimaneutrale Mobilität mit der Kombination von CarSharing und E-Autos. Foto: zVg

Carsharing-Konzept mit kommunalem E-Fahrzeug im Eimeldinger Gemeinderat vorgestellt.

Eimeldingen - Ist Carsharing eine Option für Eimeldingen? In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde das Konzept den Räten zunächst einmal allgemein vorgestellt. Eine öffentliche Infoveranstaltung für die Bürger soll folgen.

Das Thema sei aus der Bürgerschaft heraus angeregt worden, erklärte Bürgermeister Oliver Friebolin zu den Hintergründen. Zu Gast in der Sitzung waren Matthias-Martin Lübke von Stadtmobil Südbaden und Jörg Bleile von Energiedienst. Die beiden Firmen stecken hinter „my-e-car“ – Carsharing mit Elektro-Autos.

Carsharing kann sich lohnen

„Im Schnitt stehen Autos 23,5 Stunden am Tag“, erklärte Lübke. Wer unter 12.000 Kilometer im Jahr mit dem eigenen Auto fahre, für den lohne sich Carsharing. Auch Hol- und Bringdienste seien denkbar, meinte er mit Blick auf den demografischen Wandel – und stieß dabei bei der Seniorenbeauftragten Erika Hülpüsch, die im Publikum saß, auf offene Ohren. Für Kommunen gebe es beispielsweise die Möglichkeit, dass die Mitarbeiter das Auto für Dienstfahrten nutzen – und in der freien Zeit können Bürger es buchen.

Die Ladesäulen für die E-Autos werden mit überschüssigem Strom von Energiedienst betrieben. Die Reichweite solch eines Fahrzeugs beträgt laut Lübke rund 300 Kilometer (im Sommer), das Aufladen dauert eineinhalb Stunden. „Wir haben auch Leerrohre an der Garage am neuen Rathaus, dort wäre eine Ladestation denkbar“, berichtete der Bürgermeister. Möglich wären laut Bleile eine Box an der Wand oder eine Ladesäule mit zwei Anschlüssen.

Gemeinderat Wolfgang Wiege vermutete, dass es doch sicher vorkomme, dass zwei Leute das Auto zur selben Zeit buchen wollen. „Das ist ein wunder Punkt und natürlich wären zwei Fahrzeuge immer besser“, gab Lübke zu. Allerdings konnte er aus Erfahrung sagen, dass die Nutzung in kleinen Gemeinden eigentlich gut aneinander vorbei funktioniere. „Es kommt eben immer darauf an, wie viel gefahren wird.“ Aus Efringen-Kirchen oder Hausen im Wiesental, die jeweils über ein Carsharing-Auto verfügen, habe er allerdings keine Beschwerden vernommen.

Bedarf abfragen

Martina Bleile fand das Carsharing-Angebot „klasse“. Sie bat darum, in der Bevölkerung den Bedarf abzufragen. „Vielleicht könnte das für einige ja einen Ersatz für den Zweitwagen darstellen“, meinte sie. Bleile erkundigte sich des Weiteren, ob es manchmal zu Übergabeproblemen komme, sprich der Tank eines Fahrzeugs leer gefahren sei oder man warten müsse, weil der Vornutzer im Stau stehe. „Natürlich gibt es das immer wieder mal, aber eigentlich klappt es recht gut“, wusste Lübke zu berichten. Bei den Elektro-Autos werde ohnehin ein halbstündiger Puffer zwischen den Fahrten für eine Teilladung eingerechnet.

Ob die Fahrzeuge einen festen Abstellplatz haben, wollte Birgit Pohl wissen, die grundsätzlich von einer „tollen Sache“ sprach. Lübke bejahte. Die Gemeinderätin hob die Flexibilität des Nutzers hervor, wenn es möglich sei, das Fahrzeug an beliebigen Orten abzustellen. Dem stimmte Lübke zu, hielt aber auch dagegen, dass diese Art der Nutzung sehr teuer sei. „Und dafür bräuchte es ein noch viel größeres System.“

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