Eimeldingen Bei der Wahl gibt es kein Zögern

Daniel Hengst
Mathias Senn (mit Urkunde) zusammen mit Mitarbeitern und Laudatoren Foto: Daniel Hengst

Landmetzgerei Senn ist Handwerksunternehmen des Jahres im Landkreis Lörrach.

Großer Bahnhof bei der Landmetzgerei Senn in Eimeldingen: Die Handwerkskammer Freiburg, die Kreishandwerkerschaft und die Innung kamen, um den Betrieb an der Hauptstraße zu besuchen. Im Gepäck hatte Johannes Ullrich die Urkunde und den Pokal für das Handwerksunternehmen des Jahres im Landkreis Lörrach sowie zusätzlich einen im Preis inbegriffenen Werbefilm. Dieser sei, meinte der Präsident der Handwerkskammer Freiburg, in Zeiten von Social Media besonders wichtig, um die entsprechenden Kanäle zu bespielen.

„Zeigen Sie dieses Schmuckstück“, sagte Ullrich zu Mathias Senn, der das Unternehmen seit drei Jahren in zweiter Generation führt. Mit dem im Betrieb gedrehten Video könne sich „Aufmerksamkeit erregen“ lassen. Alle Betriebe würden diesen Teil des Preises in besonderem Maße schätzen. Zentral sei das Bestreben im Handwerk „Fachkräfte binden, Nachwuchs gewinnen“.

Während Ullrich die Kriterien für die Preisverleihung benannte, erklärte er gleichzeitig, wie die Landmetzgerei Senn sich in diesen Feldern betätigt. Ullrich ging auf die Digitalisierung, den Umwelt- und Klimaschutz ein. Ferner hob er das soziale Engagement hervor, das den Vereinen aber auch dem Kochteam des Mittagstischs für Senioren entgegengebracht werde. Ausschlaggebend sei hier die Führung der Betriebe, die allesamt Familienbetriebe oder familiengeführte Betriebe seien.

Fachkräftezuwanderung

„Das Megathema ist die Fachkräftezuwanderung“, sagte Ullrich. Der Kammerpräsident hob hier das Engagement von Mathias Senn hervor, der die Möglichkeit einer Kooperation nutze, um Auszubildende aus Indien zu akquirieren.

Handirk von Ungern-Sternberg, Mitglied der Geschäftsleitung der Handwerkskammer, nahm dies als Steilvorlage, um darauf hinzuweisen, dass in diesen Tagen zum wiederholten Mal das New Yorker „Wall Street Journal“ über die Landmetzgerei Senn und seine Auszubildenden aus Indien berichtet hat.

„Ausbildung ist etwas, das wir zwingend brauchen, um das Handwerk in die Zukunft zu führen“, sagte Landrätin Marion Dammann. Es gebe bereits Gemeinden ohne Metzger und Bäcker. Die Landrätin schilderte außerdem, dass sie schon selbst als Kundin bei Senn eingekauft habe. Dies sei in jener Zeit gewesen, als sie selbst noch in Eimeldingen in fußläufiger Entfernung zur Landmetzgerei gewohnt hat.

Der beste Fleischkäse

Bürgermeister Oliver Friebolin war klar, dass so einen Preis nur ein Familienbetrieb gewinnen könne – und nicht etwa eine Kette. Friebolin würdigte den Einsatz von Martin Senn, der den Betrieb aufgebaut und im Jahr 2021 an seinen Sohn Mathias übergeben hat. „Es gibt hier den besten Fleischkäse der Region“, sagte der Bürgermeister, der kundtat, dass er regelmäßig die vielen Handwerker und Lastwagenfahrer sieht, die sich morgens dort ihr Frühstück holen.

Dem konnte Kreishandwerksmeister Martin Ranz nur beipflichten und eingestehen, dass er dies selbst früher als Eimeldinger ebenfalls gemacht habe. Senn sei im übrigen auf der Suche nach Land, denn dieser wolle seine eigenen Biorinder züchten.

Joachim Lederer, Obermeister der Lörracher Fleischerinnung, ging auf die Produktvielfalt und die Qualität der selbst hergestellten Waren ein.

Letztendlich gab es noch einen Einblick in die Jurysitzung. Nachdem die Betriebe vorgestellt wurden, beginnen eine Diskussion, wer die Auszeichnung erhalten solle. Dies sei in diesem Falle ausgeblieben: „Bei der Wahl gab es kein Zögern.“

Mathias Senn oblagen die Schlussworte. Er freute sich über einen „außergewöhnlichen“ Preis und gab das erhaltene Lob und die Verdienste an seine Mitarbeiter weiter: „Ohne Euch wäre das nicht möglich.“

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