Eimeldingen Die Lösung heißt Mobilheime

Weiler Zeitung

Flüchtlinge: Gemeinde Eimeldingen will hinter der Reblandhalle vier Unterkünfte schaffen

Von Saskia Scherer

Zur Unterbringung von Geflüchteten hat der Gemeinderat Eimeldingen in seiner Sitzung am Dienstagabend die Anschaffung von vier Mobilheimen beschlossen. Sie sollen hinter der Reblandhalle aufgestellt werden.

Eimeldingen. Damit wird Wohnraum für 20 Personen geschaffen. Für dieses Jahr wurden der Gemeinde noch 18 Flüchtlinge zugeteilt, die spätestens im Dezember erwartet werden, informierte Bürgermeister Oliver Friebolin in der Sitzung. Außerdem gilt es, zwei weitere Einzelpersonen unterzubringen, die bisher im Gasthaus „Ochsen“ gewohnt haben. Deshalb sollten die Mobilheime unverzüglich bestellt werden.

Die Gemeinde hatte zunächst versucht, über Anzeigen im Mitteilungsblatt und Aufrufe an die Bevölkerung freien Wohnraum zu finden, was nicht erfolgreich war. Lediglich zwei Wohnungen konnten angemietet werden, mit einem dritten Vermieter sei man noch im Gespräch. Die weitere Unterbringung im „Ochsen“ ist am Brandschutz gescheitert. Darum fiel die Entscheidung nun auf die Mobilheime, die bereits 2016 im Gespräch waren.

„Man kennt die Anlagen von Campingplätzen“, erklärte Planer Hartmut Kern, der das Konzept vorstellte. Allerdings soll eine winterfeste Variante angeschafft werden, die etwas mehr kostet. Sie verfügt etwa über eine verstärkte Dämmung, eine isolierte Schürze zum Boden hin oder beheizte Wasserrohre. Insgesamt wurden für die vier Mobilheime 160 000 Euro veranschlagt, der Erschließungsaufwand wird auf 40 000 Euro geschätzt. Geliefert werden die Häuschen via Sondertransport mit Polizeieskorte. „Das ist sehr teuer – allerdings führt die kostspieligste Strecke dann von der Palmrainbrücke in Weil am Rhein bis nach Eimeldingen“, sagte Kern. Im Vergleich zu Wohncontainern oder einem Holzbau handle es sich aber um die günstige Variante.

Die Mobilheime umfassen je drei Schlafzimmer, Küche, Bad, eine separate Toilette und einen Wohnbereich. Auch Möbel wie Betten, Schränke und Spüle sind mit drin. „Es heißt, die Häuser sind zehn Jahre haltbar“, wusste Kern.

In einer Verwaltungsgemeinschaft in Bayern, wo 40 dieser Mobilheime eingesetzt werden, habe man sehr gute Erfahrungen gemacht. „Die Menschen sehen die Unterkunft als ihre eigene an, es gibt nur wenige Beschädigungen, anders als in einer Massenunterkunft.“

Als möglicher Standort war neben dem Platz hinter der Reblandhalle auch eine Fläche an der Kander im Gespräch. Diese liege sehr zentral. Für eine längerfristige Aufstellung sei aber das Gebiet hinter der Halle von Vorteil. Von dort würde auch die Erschließung erfolgen, ergänzte Friebolin. Schotterarbeiten und Leitungen verlegen könne der Bauhof übernehmen. „Und auch Kindergarten und Spielplätze sind in der Nähe“, meinte der Bürgermeister.

„Schade, dass wir es nicht anders geschafft haben“, fand Martina Bleile (SPD/Unabhängige). „Aber wir sollten das in Angriff nehmen.“ Rita Messmer (Freie Wähler) sprach von einer „durchdachten Alternative“, die schon erprobt worden sei. „Da tut man den Leuten was Gutes“, fand auch Axel Ludwig (Freie Wähler). „Das ist besser, als sie in ein Zimmer zu quetschen.“ Er sei froh, dass „ein Knopf dran ist“, meinte Ludwig. Bernhard Bodack (SPD/Unabhängige) fragte, ob die Mobilheime veräußert werden könnten, wenn sie nicht mehr benötigt werden. „Dafür gibt es einen Markt“, bestätigte Kern. Und Friebolin erklärte, dass die Gemeinde auch so Verwendung dafür hätte. „Es gibt ja beispielsweise keinen Jugendraum.“

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