Eimeldingen Eimeldingen stimmt Flüchtlingsunterkunft zu

Daniel Hengst
Platz für 60 Geflüchtete entsteht „An der Kander“. Der Mobilfunkmast kann bleiben. Foto: Daniel Hengst

„Eins und eins zusammenzählen“: Der Gemeinderat hat bereits nichtöffentlich beraten.

In Eimeldingen wird eine neue Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen entstehen. Der Gemeinderat wird am 13. November, ab 19 Uhr, in der Reblandhalle darüber entscheiden, allerdings nicht länger als 30 Minuten, denn dann beginnt die Info-Veranstaltung des Landkreises (wir berichteten). Auf Nachfrage bestätigte Bürgermeister Oliver Friebolin: „Wenn Sie eins und eins zusammenzählen, wissen Sie was das bedeutet.“

Landrätin Marion Dammann suche schon längere Zeit nach einer Lösung Geflüchtete unterzubringen, erklärte Eimeldingens Bürgermeister am Telefon. „Der Druck auf den Landkreis ist groß“, sagte Oliver Friebolin, der Kreis müsse die Menschen unterbringen. Der Bürgermeister bestätigte, dass der Gemeinderat den Tagesordnungspunkt bereits in nichtöffentlicher Sitzung vorberaten habe. Den Inhalt der Sitzung, auch eine womögliche Abstimmung der Räte, wolle er nicht öffentlich machen. „Das ist so“, hielt Friebolin fest, verwies aber darauf, dass direkt im Anschluss der Landkreis eine Infoveranstaltung plane, woraus jeder „seine Schlüsse ziehen“ könne.

Grundstück zuerst zu klein

Zunächst habe der Landkreis das Grundstück für die geplante Unterkunft als „zu klein“ definiert, berichtete Friebolin aus den Gesprächen mit dem Landkreis. Es habe aber noch eine kleinere Unterbringungsform gegeben, die mit Messehalle und angeschlossenen Containern zum Einsatz kommen solle.

Foto: Maps4News/Jennifer Ningel

Mit dem Grundstück an der Kander verfüge die Gemeinde temporär über ein Grundstück. Das Areal liegt auf der Rückwärtigen Seite des Rathauses, zwischen Kander sowie Bahntrasse, und ist eigentlich für eine Wohnbebauung vorgesehen. Die freien Architekten Wilhelm und Hovenbitzer hätten den Ideenwettbewerb für eine dortige Bebauung gewonnen. Ein Investor aus der Schweiz stehe bereit, wie Friebolin erklärte. „Es gibt allerdings noch Bedarf der Abklärung im Bereich des Naturschutzes“, sagte das Gemeindeoberhaupt weiter. Diese Untersuchungen sollten im nächsten Jahr abgeschlossen sein. „Ein Baubeginn ist für Anfang 2025 vorgesehen“, meinte Oliver Friebolin.

Wohnbebauung kommt

Aus diesen Gründen wolle und könne die Gemeinde Eimeldingen dem Landkreis das Grundstück nur für 18 Monate zur Verfügung stellen, davon zwölf Monate, um darin Geflüchtete unterzubringen. „Die weitere Zeit werde benötigt um die Infrastruktur zu verlegen, die Unterbringung aufzubauen und danach wieder zurückzubauen.“

Parken für Autos und Laster

Die vorgesehene Fläche liege derzeit brach und werde überwiegend von Lastwagen zum Parken benutzt, auch über Nacht. Ebenso würden Flächen von der Gaststätte „Zum Loewen“ genutzt, „das bleibt in der Zeit der Gemeinschaftsunterkunft möglich“. Bei einer späteren Wohnbebauung allerdings nicht mehr.

Derzeit seien in Eimeldingen etwa 50 geflüchtete Menschen untergebracht, so die Auskunft des Bürgermeisters. Welcher Personenkreis für die 60 zu schaffenden Plätze vorgesehen sei, wäre ihm nicht bekannt. „Es werden aber keine unbegleiteten Minderjährigen sein“, sagte Friebolin.

Die Unterlagen für die Gemeinderatssitzung sind im Internet unter der Adresse ris.eimeldingen.de und dem Reiter Sitzungen zu finden.

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