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Eimeldingen Fragen, was Jugendliche wollen

Herbert Frey
Ein Treff für Jugendliche im Haus der Begegnung? Die evangelische Kirchengemeinde hätte nichts dagegen. Foto: Ingmar Lorenz

Jugendbefragung als Abschlussarbeit an der DHBW

Eimeldingen - Neue Wege der Kommunikation erprobt der Arbeitskreis Jugend in Eimeldingen. Wie Gemeinderat Sven Herfort am Donnerstag ankündigte, will man die jungen Leute auf vielen verschiedenen Kanälen ansprechen, um spielerisch herauszufinden, „was sie eigentlich genau wollen“.

Von Herbert Frey

Sven Herfort sowie seine beiden Gemeinderatskollegen Christian Marx und Manfred Schamberger, alle drei frühere Leiter der Jugendwehr Eimeldingen, haben sich zu diesem Arbeitskreis zusammengeschlossen, um der jungen Generation auf lokalpolitischer Ebene Gehör zu verschaffen. Es habe sich einiges getan, wie Herfort schilderte. So seien Jugendliche auf den Arbeitskreis zugekommen mit dem Wunsch, einen Raum oder einen Platz zu schaffen, der ihnen als ungezwungener Treff dienen kann.

Beim Konzept „müssen wir jedoch noch ein bisschen nachjustieren und ihnen beibringen, dass das auch mit einem gewissen Maß an Verantwortung verbunden ist“, sagte er. Aber man sei auf einem guten Weg. Wo dieser Jugendtreff sein werde, sei noch offen. Eine Option wäre das Haus der Begegnung.

Die evangelische Kirchengemeinde habe jedenfalls grundsätzlich nichts dagegen. Weitere Jugendliche hätten gegenüber der IG Eimeldingen den Wunsch geäußert, in der Gemeinde aktiv zu werden. „Doch was wollen sie genau?“ Dies sei nicht konkret zu beantworten gewesen, so Herfort.

Deshalb seien seine Mitstreiter und er auf die Idee gekommen, eine Umfrage unter der Dorfjugend zu starten, um Wünsche, Ideen, Visionen und vieles mehr zu erfahren. Da sie den Eindruck hätten, dass ein klassischer Fragebogen nicht mehr zur Lebenswirklichkeit junger Leute passe, wollen sie bei der Befragung neue Wege gehen und dabei die Agentur „AHA-Factory“ des Eimeldingers Armin Ruser federführend einbinden. Dass bei der Agentur derzeit ein Student der Dualen Hochschule Lörrach seine Ausbildung absolviert, sei ein Glücksfall. Denn er werde die Jugendbefragung in Eimeldingen zu seiner Abschlussarbeit machen, die die Hochschule wissenschaftlich begleite.

Kontaktaufnahme über digitale Kanäle

Geplant seien spielerische Kontaktaufnahmen über digitale Kanäle, etwa über Instagram. Es werde eine eigene Homepage, einen Hashtag, Flyer und Plakate geben. Auch mit kleinen Videos solle gearbeitet werden.

Bis zum Sommer sollen die Ergebnisse vorliegen, die dann mit den Jugendlichen auswertet werden sollen. „Wohin das führen wird, wissen wir nicht – vielleicht sind die Jugendlichen ganz zufrieden mit der aktuellen Situation, vielleicht wollen sie viel Neues.“ Angesprochen werden sollen Jungen und Mädchen von zehn bis 17 Jahren, die noch in keinem Verein aktiv sind.

Bis zu den Haushaltsplanberatungen im Herbst will Herfort Klarheit darüber, ob und in welcher Größenordnung Mittel für Jugendprojekte für 2023 angemeldet werden sollen.

Das Team überlege sich zudem, die Umfrage jährlich fortzuschreiben, um an den Jugendlichen dranzubleiben, meinte Herfort.

Die Gemeinderäte zeigten sich begeistert von der innovativen Vorgehensweise des Arbeitskreises. „Wir werden viel darüber lernen, wie man effektiv mit Jugendlichen kommuniziert“, meinte Elisabeth Azem. Denn: „Über das Mitteilungsblättle erreicht man die Mehrheit der jungen Leute heute wohl eher nicht mehr“. Bürgermeister Oliver Friebolin bedankte sich bei den drei Gemeinderäten, dass sie „so viel Herzblut in den Arbeitskreis stecken“.

Er bot seine Hilfe an, um die Hürden, die der Datenschutz aufwirft, zu überwinden.

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