Eimeldingen Podcast als alemannischer Begleiter

Ines Bode
Im Schopfheimer Studio des Freien Radios Wiesental bei der Aufnahme zu einer Folge des Podcasts (von links): Susanne Eichin und Conny Blum. Foto: Ines Bode

Der Podcast von Susanne Eichin und Conny Blum bietet in Mundart Themen rund um „Körber, Geischd un Seel“. Die Beträge erfreuen sich wachsender Beliebtheit und scheuen auch vor heiklen Themen nicht zurück.

„Unser heutiges Thema betrifft das ,Tanke’“, sagt die warme ruhige Stimme, die erklärt, es gehe nicht ums Auto, sondern um uns selbst: Der Energietank sei leer. Und damit ist man schon mittendrin in dem alemannischen Podcast (Hörbeitrag) „Gsund un munder“ mit Susanne Eichin und Conny Blum.

Alles begann vor rund zwei Jahren mit einer Honigmassage – und dem Gesang. Die Chorsängerin und Redakteurin des Freien Radios Wiesental Cornelia Blum entspannte sich bei der Heilpraktikerin und Vorsitzenden des Frauenchores in Eimeldingen bei einer Massage. Man kannte sich vom Singen, und kam ins Fachgespräch. Es stellte sich heraus, dass man sich ergänze. Die Idee, zusammen einen Beitrag zum Anhören zu machen, war geboren, und das Thema war natürlich „Körber, Geischd un Seel“.

Stand an der Regio-Messe

Seitdem ist viel passiert. Ein Höhepunkt war der Stand an der Regio-Messe. Das Thema ließe sich mutig nennen, es ging um das „Wunderwerk Darm“. Aber, so argumentieren die Frauen schmunzelnd, es sei eben dran gewesen, und schließlich „schlage sich fast jeder damit herum“. Und die Nachfragen, es ging durchaus ans Eingemachte, gaben den Damen recht.

Aktuell haben sie den neuesten Beitrag beendet, der kommenden Sonntag ab 8 Uhr im Internet abrufbar sei. Erörtert werde unser aller Gewebegeflecht namens Faszien. Funktioniert es nicht, können Schmerzen auftreten. Hier wie bei vielen Problemen gelte: Man möge den Tag mit zwei Gläsern Wasser beginnen. Ein gemeinhin bekannter Rat, jedoch, so wissen die beiden Expertinnen, man könne es ruhig öfter sagen. Diese Erkenntnis passt auch zu anderen Podcast-Beiträgen, etwa Dankbarkeit oder Loslassen.

Tabuthemen behandeln

Inhaltlich geht es fast immer darum, das eigene Ich zu erkennen, das Handeln und Denken zu hinterfragen. Gewohnte Abläufe einmal anders zu machen, gar eine andere Sicht zu gewinnen, lautet ein Tipp. „Die Aufmerksamkeit gezielt auf das lenken, auf das, was nicht gut ist“, sagt Eichin. Was kompliziert klingen mag, ist gar nicht so schwer, vorausgesetzt man gehört zu jenen Frauen und Männern, die zu Stammgästen der Hörbeiträge wurden.

Die Resonanz lässt sich anhand der Online-Zählmarken messen. Über 18 000 Aufrufe binnen weniger Tage freute sich das Duo zu Weihnachten, es ging um „Raunächte“. „Unsere Hörer sind Menschen, die gern die Facetten des Alltags beleuchten. Nach Beiträgen wie unseren wird gesucht“, so die Erfahrung. Das große Ziel sei, eine Mediathek voller guter Beiträge zu produzieren. Behandelt werden Tabuthemen wie etwa Fehlgeburten oder der Tod. Ein Hörer hatte einen Verlust zu verkraften, und teilte mit, dass ihn die warmen ruhigen Stimmen auf diesem Weg begleitet haben. Nicht unerwähnt bleiben soll die Anekdote eines Schulfreunds: Beruflich fahre er regelmäßig nach Berlin, um im Auto dem Podcast zu lauschen. Angekommen in der Spreemetropole erwischte er sich, dass er beim Einkauf immer noch alemannisch sprach – so stark sei die Wirkung, wie er lachend wissen ließ.

„Gsund un munder“ lässt sich bei bekannten Kanälen im Internet abrufen. Das gilt auch für die Form des Hörbeitrags unter „Freies Radio Wiesental“ in der Rubrik „Worte tanzen“. Als normaler Radiobeitrag laufen die Beiträge unter den Frequenzen: UKW 104,5 MHz und Kabel 89,35 MHz jeden Sonntag von 17 bis 18 Uhr und montags von 16 bis 17 Uhr. Die neue Folge startet am 2. April, und wird dreimal als Wiederholung gesendet.

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