Verkehr: Pläne im Eimeldinger Gemeinderat vorgestellt. Diskussion um Route und Finanzierung.
Eimeldingen - Zwei mögliche Routen für die geplante Radschnellverbindung (RSV), die von Weil am Rhein Richtung Efringen-Kirchen durch Eimeldingen geführt werden soll, präsentierte Leonie Wiesiollek in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Sie stelle eine Machbarkeitsstudie zum Thema RSV in den tangierten Gemeinden vor, um gleichzeitig eine Absichtserklärung in den jeweiligen Gremien einzuholen, erklärte die Fahrradbeauftragte im Landratsamt Lörrach. In diesem „Letter of Intend“ erklären sich die Kommunen bereit, das Projekt zu unterstützen.
Zwei mögliche Routen durch den Ortskern
In insgesamt drei Abschnitte wurde die Wegstrecke auf Eimeldinger Gemarkung für die Untersuchung im Rahmen der Machbarkeitsstudie aufgeteilt, erklärte Wiesiollek.
Der erste Abschnitt verläuft vom ehemaligen „Dinerbowlz“ bis zum Entenkreisel. Von dort führen dann zwei mögliche Routen im zweiten Abschnitt durch den Ort. Der dritte Teil verläuft außerorts entlang der Bundesstraße Richtung Efringen-Kirchen.
Detailliert ging Wiesiollek in erster Linie auf die beiden möglichen Routen im zweiten Abschnitt ein. Eine Variante folgt dabei dem bisherigen Verlauf des Fahrradwegs entlang der B 3.
Bei der Alternative würde der Radschnellweg nach dem Kreisel in den Haltinger Weg münden und östlich der Bundesstraße durch das Dorf führen, bevor er sich in der Nähe des Ortsausgangs an den dritten Abschnitt anschließt.
Ein Ausbau des bestehenden Radwegs entlang der B 3 gestalte sich aufgrund des Autoverkehrs und des fehlenden Platzes schwierig. Auch auf der Kanderbrücke könne die Mindestbreite der RSV aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht eingehalten werden. Die Radschnellverbindung durch Eimeldingen zu führen, sei aber aufgrund der vorhandenen Alternativroute durch den Ortskern möglich.
Insgesamt sei das Potenzial der RSV zwischen Weil und Efringen-Kirchen besonders hoch. Die Kosten-Nutzen-Analyse sehe aber eher schlecht aus, da es bereits viele Radfahrer gebe und sich die Möglichkeit, weitere Verkehrsteilnehmer zum Umsteigen aufs Velo zu bewegen, in Grenzen halte.
Dem widersprach Gemeinderätin Birgit Pohl. Zählungen hätten ergeben, dass der Anteil der Radfahrer, die Eimeldignen täglich durchfahren, im Vergleich zu den Autos bei nur fünf Prozent liege. Da sei noch reichlich Spielraum nach oben. Vor diesem Hintergrund würde auch die Kosten-Nutzen-Analyse positiver ausfallen.
Bürgermeister moniert Streckenführung
Der Idee der RSV standen die Gemeinderäte und der Bürgermeister prinzipiell positiv gegenüber. Bedenken wurden aber trotzdem geäußert. Etwa hinsichtlich der Umsetzung. Da diese wiederum von der Finanzierung abhängig sei, wollten die Ratsmitglieder wissen, wer für den Bau und die Unterhaltung bezahlen soll.
Wiesiollek teilte in diesem Zusammenhang mit, dass vom Kreis angestrebt werde, dass das Land die Baulastträgerschaft übernimmt. Gespräche in Stuttgart hätten jüngst allerdings ergeben, dass das Land dazu offenbar nicht bereit ist. „Wir versuchen es aber weiterhin“, erklärte Wiesiollek mit Blick auf das weitere Vorgehen.
Kritisch äußerte sich Bürgermeister Oliver Friebolin. Zwar unterstütze er das Projekt und setze sich dafür ein, dass Verkehrsteilnehmer auf das Fahrrad umsteigen, mit der vom Land gewählten Trasse sei er aber nicht einverstanden. Er hätte sich eine Strecke gewünscht, die nicht direkt durch die Ortschaften, sondern entlang des Rheins verläuft. Diese Idee, für die es laut Bürgermeister auch Zustimmung in Haltingen und Efringen-Kirchen gegeben hatte, sei zu seinem Bedauern aber nicht vom Landratsamt als Vorzugstrasse aufgegriffen worden.
Der Gemeinderat stimmte der Absichtserklärung schließlich bei einer Enthaltung von Bürgermeister Friebolin zu.
