Eimeldingen Schweizer haben die Nase vorn

Weiler Zeitung
Der Entwurf von Wilhelm und Hovenbitzer war Ausgangspunkt aller vorgestellten Konzepte. Foto: zVg/Wilmhelm und Hovenbitzer Foto: Weiler Zeitung

Wohnungsbau: Basler Firma P&F Immobilien bekommt Zuschlag für Entwicklung „An der Kander“

Ein Gebiet, ein Entwurf, verschiedene Konzepte: Drei Investoren beziehungsweise Bauträger stellten in der jüngsten Sitzung des Eimeldinger Gemeinderats ihre Ideen für das Gebiet „An der Kander“ vor. Das Gremium überzeugen konnte schließlich mehrheitlich die Firma P&F Immobilien aus Basel.

Von Ingmar Lorenz

Eimeldingen. Dass im Gebiet „An der Kander“ bezahlbarer Wohnraum entstehen wird, ist bereits seit geraumer Zeit klar. Ebenso stehen die Grundzüge der Ausgestaltung der Bebauung in Form des Entwurfs des Architekturbüros Wilhelm und Hovenbitzer fest. Nun ging es darum, sich für einen Investor beziehungsweise Bauträger zu entscheiden, der das Gebiet nach den Vorstellungen der Gemeinde entwickeln wird. Drei Bewerber stellen dazu am Donnerstagabend ihre Ideen vor.

Was sich die Gemeinde auf dem Gebiet wünscht, war im Vorfeld festgelegt worden, erinnerte Bürgermeister Oliver Friebolin einleitend. Ganz oben auf der Prioritätenliste stand die Verwirklichung von bezahlbarem Wohnraum, aber auch der Freiraumgestaltung, dem Energiekonzept, der Form des Erwerbs sowie dem Mobilitätskonzept sollten Rechnung getragen werden. Darüber hinaus wünschte sich der Gemeinderat, dass geprüft werden soll, ob eine Tiefgarage realisierbar wäre.

Referenzen und Konzepte vorgestellt

Jede der drei anwesenden Firmen stellte sich selbst, ihre Referenzen sowie ihr jeweiliges Konzept für das Gebiet „An der Kander“ vor und stand im Anschluss für Fragen der Gemeinderäte zur Verfügung. Stephan Färber von der Stadtbau Lörrach gab zudem seine Einschätzung zu jedem der Konzepte ab.

Den Anfang machte das Büro P&F Immobilien aus Basel, das schließlich auch die Mehrheit der Gemeinderäte überzeugen konnte.

Man wolle den Entwurf zur Bebauung des Büros Wilhelm und Hovenbitzer beibehalten, erklärte CEO Stephan Meier. Besonders die Anordnung der Gebäude mit dem sich dadurch ergebenden Innenhof sei aus seiner Sicht herausragend gut gelungen.

Wie Meier erklärte, schwebe ihm ein Mix aus Mietwohnungen und Wohneigentum vor. Auch der Wunsch nach Grundstücken im Erbbaurecht wurde im Konzept mit berücksichtigt. Das Hauptaugenmerk liege beim Konzept von P&F Immobilien auf dem erschwinglichen Wohnen. Um dies realisieren zu können, sei der Bau einer Tiefgarage nicht vorgesehen, da pro Stellplatz wohl an die 30 000 bis 40 000 Euro Mehrkosten entstehen würden.

Nebenkosten im Blick behalten

Da unter anderem auch die Pflege der Außenanlagen Geld kostet, müsse man zudem darauf achten, dass die Nebenkosten nicht explodieren. Um diesbezüglich zu sparen, schlug Meier vor, auf Aufzüge – und damit auf regelmäßig anfallende Wartungskosten – in den Gebäuden zu verzichten. Mit Blick auf die Möglichkeit von barrierefreiem Wohnen schlug der CEO auf Nachfrage von Gemeinderätin Elisabeth Azem vor, diesen Aspekt im Zuge der Vermietung zu regeln, also etwa ebenerdige Wohnungen an Leute zu vergeben, die weniger gut zu Fuß oder im Alltag eingeschränkt sind. Auch schloss Meier nicht kategorisch aus, dass gegebenenfalls in einem der Gebäude ein Lift eingebaut werden könnte. Man müsse sich nur klarmachen, dass die Nebenkosten in diesem Fall dort steigen würden.

Im Übrigen könne man aber viele Details zur genauen Ausgestaltung noch im Lauf der Zeit abklären und präzisieren. „Wir sind noch im Status ,Vorprojekt’“, betonte Meier.

Das Konzept von P&F Immobilien sieht darüber hinaus vor, einen großen Velo-Abstellraum im Keller einzurichten. Die Gebäude sollen im Bestand bleiben und man gehe derzeit von einem Mietpreis von etwa elf Euro pro Quadratmeter (kalt) und einem Kaufpreis von 4350 Euro pro Quadratmeter aus.

Firma Koch bringt Reihenhäuser ins Spiel

Auch die Firma Koch Wohnbau aus Merzhausen orientierte sich am Entwurf des Büros Wilhelm und Hovenbitzer, brachte aber die Idee ein, die beiden der Bahn zugewandten Gebäude in Reihenhäuser aufzuteilen, da im Entwurf bislang größere Einheiten für Familien fehlten. Diese sollten eine Größe von etwa 100 Quadratmetern Wohnfläche aufweisen. Würde eine Nutzfläche als Wohnraum ausgebaut, steige die Größe auf gut 120 Quadratmeter.

Eine Tiefgarage war auch in diesem Konzept nicht vorgesehen, dafür aber der Einbau von Aufzügen. Zudem wurde angeregt, die Balkone nicht in die Fassade zu integrieren, sondern an diese anzubauen.

BPD bietet Bau einer Tiefgarage an

Das Unternehmen BPD Immobilienentwicklung stellte das einzige Konzept vor, in dem der Bau einer Tiefgarage angedacht war. Würde man diese bauen, ergebe es Sinn, so viele Stellplätze wie möglich unterirdisch zu schaffen, hieß es. Dadurch würden zwar die Preise steigen, allerdings sah die BPD eine Möglichkeit für die Realisierung bezahlbaren Wohnraums darin, die Gebäude an die städtischen Wohnbaugenossenschaften in Lörrach oder Weil am Rhein zu verkaufen, wodurch in einem Teil der Wohnungen gefördertes Wohnen realisierbar wäre und der Mietpreis entsprechend niedrig liegen würde.

In Sachen E-Mobilität und Energiekonzept legten alle Büros ähnliche Ideen vor. Diese beinhalteten unter anderem Ladestationen für E-Autos, Car-Sharing-Modelle und PV-Anlagen auf den begrünten Dächern.

Einen eindeutigen Favoriten gab es denn auch in der Abstimmung nicht. Von den elf zu vergebenden Stimmen entfielen fünf auf P&F Immobilien und jeweils drei auf die Mitbewerber.

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